Umwelt
„Das Feuchtwiesental nicht zerstört“

Am Höllgraben bei Kürn prallt Naturschutz auf Naturschutz. Graf von Walderdorff sieht den Eingriff als seine Pflicht.

20.03.2012 | Stand 16.09.2023, 21:04 Uhr
Martina Schaeffer

Kürn.Ein erster Zitronenfalter flattert frühlingsbeschwingt über den leise vor sich hin plätschernden Bach, ein Eichhörnchen hüpft in den Graben, um schnell ein Schlückchen zu trinken und am Horizont, gut hinter den Bäumen versteckt, lugt scheu ein Rehlein herüber. Nein, wahrhaftig: Am „Höllgraben“ in der Nähe von Kürn hätte Mutter Erde ihre Natur kaum perfekter hindekorieren können.

Nur der Bachlauf selbst, in einer tiefen, sich windenden Furche erdschwarz ausgegraben, stört ein wenig das Bild unberührter Idylle. Großzügig ist der Aushub auf dem Wiesenstreifen verteilt. Die Bäume am Ufer sind zum Teil stark beschnitten. Hier hat der Mensch eingegriffen. Konkret: Eigentümer Georg Graf von Walderdorff, sein Verwalter Matthias Seifert und Förster Christian Wolf.

„Das sieht schlimm aus“, räumt Graf von Walderdorff ein. Doch den Vorwurf des Bund Naturschutz (BN) weist er strikt zurück: „Wir haben das Feuchtwiesental in keinster Weise verändert und schon gar nicht zerstört.“ Ob das kartierte Biotop unter Naturschutz stehe, lasse sich nicht so einfach ermitteln. Auch auf ihren Seiten im Internet hätten sie keine genauen Angaben gefunden. Allerdings werde bei FIS-Natur, dem Bayerischen Fachinformationssystem Naturschutz des Landesamts für Umwelt, die Fläche als ein von Kühen beweideter Talabschnitt genannt.

Zu den Maßnahmen am Höllgraben „sind wir laut unserem Agrarvertrag verpflichtet“, betont Graf von Walderdorff.