Essen
Das Fondue ist und bleibt der Klassiker

Viele Bad Kötztinger schwören zu Silvester auf Schwein und Rind. Aber auch Pute kommt in den Topf und Fisch auf den Tisch.

30.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:56 Uhr
Was auch immer im Topf landet: Fondue gehört für viele zumJahreswechsel. −Foto: dpa

Jedes Jahr dieselbe Frage: Wohin an Silvester. Viele wählen den Weg in die Gaststätten und lassen sich bekochen. Aber ein Großteil der Bad Kötztinger bleibt immer noch gerne zu Hause und feiert den Jahreswechsel mit der Familie oder mit Freunden. Doch, was kommt da so alles auf den Tisch? Eine Frage, die sich am leichtesten durch eine Umfrage an den Theken der Metzgereien der Stadt beantworten lässt, denn hier musste das Fleisch in den vergangenen Tagen bereits vorbestellt werden, um überhaupt etwas auf den Tisch zu bekommen.

Eines wird bereits am Anfang der Recherche klargestellt: „Fleisch für Fondue und Raclette, das geht immer“, sagt Monika Kirschbauer in der Metzgerei Ritzenberger. Aber auch die Gulaschsuppe stehe bei vielen auf dem Speiseplan am letzten Tag des Jahres. Das sehe man deutlich an den zahlreichen Bestellungen dieser Woche.

Kauf ist auch eine Altersfrage

Während die beiden Klassiker vor allem deshalb so beliebt sind, weil die Zubereitung viel Zeit für Gespräche lässt, besticht die Gulaschsuppe vor allem dadurch, dass sie sich bereits am Vortag zubereiten lässt und am Silvesterabend nur noch aufgewärmt werden muss, ist man sich in der Metzgerei Wolf sicher. Hier wie auch bei Ritzenberger wird aber von einem Trend berichtet, der sich in den vergangenen Jahren ebenfalls abzeichnet: „Es wird immer mehr Pute gekauft“, erklärt Kirschbauer.

Die Gründe dafür seien vielseitig, ist auch in der Metzgerei Wieser zu erfahren, wo die Pute ebenfalls an Käufern gewinnt. Sehr oft seien es die jungen Kunden, die auf die im Vergleich zu Rind- und Schweinefleisch magerere Variante setzen. Aber auch wenn die Frauen die Bestellung aufgeben, werde Pute öfter nachgefragt.

Ein Trend zu mehr Häuslichkeit am 31.Dezember lasse sich nach Auskunft der Fachverkäufer in allen Metzgereien übrigens nicht ablesen – die Zahl der Vorbestellungen sei in etwa mit der in den Vorjahren vergleichbar.

„Wir verkaufen zwar auch Weißwürste und Käsewürste, aber die kommen dann wohl erst im neuen Jahr auf den Tisch.“Monika Kirschbauer

Natürlich kaufen viele bei dieser Gelegenheit auch gleich die Wurst für den Neujahrstag ein. Am Abend zuvor ist die „kalte Küche“ in den Häusern der Bad Kötztinger aber eher nicht angesagt. Auch die Würste gehörten an Weihnachten und nicht an Silvester in den Topf. „Wir verkaufen zwar auch Weiß- und Käsewürste“, erklärt Monika Kirschbauer, „aber die kommen dann erst im neuen Jahr auf den Tisch“. Kirschbauer selbst schwankt übrigens noch, was es bei ihr am Silvesterabend geben wird. „Aber wahrscheinlich doch ein Raclette“, schätzt sie.

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Der Lachs ist oft der Favorit

Rinder- und Schweinefilet sowie Putenfleisch werden auch zwischen Fleisch- und Fischtheke im Edeka-Markt am Bahnhof am meisten nachgefragt. „Aber auch Garnelen, Lachs und Forellen werden vorbestellt“, erklärt Herbert Höpfl. Wobei hier der Lachs der klare Favorit bei den Kunden sei. Der werde dann oft gebacken oder gebraten serviert.

Höpfl selbst kann mit seinem Silvester-Menü übrigens keinen Tipp für diejenigen geben, die zu Hause bleiben: er selbst schätze seit vielen Jahren die Annehmlichkeiten eines Gasthauses am Silvesterabend.

Wichtig sei den Kunden, dass es alles frisch ist, was (größtenteils) dann in den Topf kommt. Abgeholt wird alles darum erst am letzten Tag des Jahres selbst, und die Warteschlangen an den Theken gehören deshalb schon fast so sehr zur Tradition, wie das Fondue oder das Raclette selbst. Dann fehlt nur noch der Blick ins Fernsehprogramm, um herauszufinden, wann „Dinner for One“ läuft – denn das hat für die meisten schließlich beim Essen schon genauso viel Tradition, wie die Entscheidung für das Fondue.

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