Literatur
Das rätselhafte Pandurenloch

Auch der zweite Krimi von Hans Regensburger spielt im Landkreis Neumarkt. Das Buch gibt es im gut sortierten Fachhandel.

25.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:11 Uhr
Heike Regnet

Hans Regensburger lässt Kommissar Frieser wieder ermitteln. Foto: Regnet

„Mit einem Ladendiebstahl kann man keinen Krimi schreiben“, sagt Hans Regensburger, während er auf das Buch in seiner Hand blickt. Auf dem Titel ist der Eingang zu einer Höhle zu sehen: das Pandurenloch. Es ist der zweite Kriminalroman, den der Hobbyautor veröffentlicht und wie im Erstlingskrimi „Krähentisch“ geht es um einen mysteriösen Todesfall.

Ermittler ist wieder Kriminalkommissar Frieser, der in seinem zweiten Fall manch ungewöhnlichen Weg beschreiten muss, ehe er den Geheimnissen um das Pandurenloch auf die Spur kommt. Ein Teil der Geschichte spielt am Sulzbürg. Hier ist das Pandurenloch auf dem Schlossberg zu finden – eine natürliche Höhle, die sich etwa zwölf Meter in den Berg erstreckt.

Viele Gerüchte ranken sich um den Pandur. Seltsame Geräusche dröhnen aus dem Fels und auch wenn der inzwischen pensionierte Kriminalkommissar Frieser zunächst keine Lust hat, dem Gerede nachzugehen, kommt er vom Pandurenloch nicht los. Mitte Dezember ist der Krimi im Spiegelberg-Verlag erschienen. Vorgestellt wurde das Werk stilgerecht im Landlmuseum Sulzbürg, nahe am Ort des Geschehens. Der Krimi ist bereits das siebte Buch, das Hans Regensburger veröffentlichte. So zählen auch Gedichtbände und historische Romane zu seinen Werken.

Gute Werbung für den Landkreis

„Dass der neueste Roman von Hans Regensburger in unserer Gemeinde spielt, finde ich richtig gut“, sagt Mühlhausens Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer auf Nachfrage des Neumarkter Tagblatts. „Sogar das Gasthaus zur Linde kommt vor und natürlich unsere herrliche Landschaft.“ Das Pandurenloch hat Hundsdorfer schon vor langer Zeit selbst in Augenschein genommen. Von einer Begehung rät er allerdings ab, da es sich um eine natürliche, nicht gesicherte Höhle handelt. Daher heißt es hier: „Betreten auf eigene Gefahr“.

Beim diesjährigen Neujahrsempfang in Mühlhausen konnten sich die Geehrten auch über eine Ausgabe des neuen Krimis freuen. „Und natürlich haben wir noch einige Exemplare für besondere Anlässe reserviert“, sagt Hundsdorfer.

Da bereits der Krähentisch im Landkreis Neumarkt spielte, sei klar gewesen, dass auch der zweite Krimi wieder in heimischer Kulisse handeln wird, sagt Regensburger. Er ist Autor mit Leidenschaft und es gibt kaum einen Tag, an dem er nichts zu Papier bringt. „Eine feste Zeit zum Schreiben hab‘ ich nicht“, sagt er und fügt schmunzelnd hinzu. „Eigentlich wäre es schön, am Tag zu schreiben, aber die besten Ideen hab‘ ich meistens in der Nacht.“ Diese werden dann auf einem Zettel festgehalten und schließlich in die Handlung eingebaut. „Beim Krimi muss es ja verzwickt zugehen, damit der Leser nicht von vornherein ahnt, wo‘s hingeht.“

Und auch wenn so manches Mal Phantasie beim Schreiben gefragt ist, ist es Regensburger doch genauso wichtig, gesellschaftliche Gegebenheiten einzufangen und in die Handlung zu integrieren. So beruhen einige seiner Romanfiguren auf Originalen. „Manche kommen schon sehr nah an die Realität ran“, sagt Regensburger schmunzelnd. Den Ort für seinen jüngsten Roman entdeckte er bei einer seiner vielen Radtouren. „Wir sind schon oft am Sulzbürg eingekehrt“, erzählt er. Rasch komme man da am Stammtisch miteinander ins Gespräch und so führte ihn der Weg auch einmal zum Pandurenloch am Schlossberg.

Ein wenig Romantik muss sein

„Alle meine Romane haben einen Heimatbezug“, sagt Regensburger. „Aber ich bin kein Heimatdichter. Ich bin in Mörsdorf zuhause und hier ist meine Region. Das ist mein Mikrokosmos, da kenne ich mich aus.“ Das spiegelt sich in seinen Büchern wider. Vergleicht der Autor die Neuerscheinung mit seinen älteren Werken stellt er fest, dass sich sein Stil im Lauf der Jahre verändert hat. „Früher habe ich sehr viele Adjektive verwendet. Jetzt versuche ich, nüchterner zu schreiben.“ Doch als bekennender Romantiker ist beim Pandurenloch noch genügend Raum für ein wenig Poesie, denn ganz ohne Liebe und einen Hauch Erotik geht es auch in einem Kriminalroman nicht.

Seit über 40 Jahren ist Hans Regensburger bereits schriftstellerisch unterwegs. Im Lauf der Jahre probierte er viele Stilrichtungen aus, darunter auch Gedichte in einem Lyrikband. Einige dieser Gedichte haben nun sogar den Weg in den aktuellen Kriminalroman geschafft. „Für mich ist beim Schreiben eines Buches jede Szene wichtig, auch die Nebensachen“, sagt Regensburger. So feilt er bis zum Erscheinen eines Romans viele Tage über die Kapitel, bis die Seiten sein Haus zum Verlag verlassen dürfen.

Nachdem der Krähentisch viel positive Resonanz erhielt, war es für Regensburger keine Frage, auch im zweiten Buch wieder Kriminalkommissar Frieser ermitteln zu lassen. Und auch wenn dieser inzwischen Pensionär ist, weiß er immer noch, wie es geht.

Alle meine Romane haben einen Heimatbezug –

ich bin aber kein Heimatdichter

Hans Regensburger

Buchautor

Dr. Martin Hundsdorfer freut sich über die Ortswahl.