Das Sammeln von sogenannten Problemabfällen entlastet die Umwelt enorm. In Rötz können die Abfälle daher zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – beim Umweltmobil abgegeben werden. Das Umweltmobil fährt im Auftrag der Kreiswerke Cham zweimal pro Jahr über 110 Ortschaften an, um Problemabfälle aus Haushaltungen und Kleingewerbebetrieben einzusammeln.
Am gestrigen Dienstagvormittag war das Fahrzeug unter anderem auch in Pillmersried und auf dem Festplatz in Rötz. Kaum angekommen, wurde das Entsorgungsfahrzeug auch schon von vielen Bürgern in Anspruch genommen. Autos standen mit geöffneten Kofferraumen herum und die Leute stellten sich, so wie es sich in den heutigen Zeiten gehört, mit Abstand und der geforderten FFP2- Maske an.
Für sechs Wochen im Landkreis
Erlaubt: | Unerwünscht: |
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Beizen, Farb- und Lackreste, Lösungsmittel, Altmedikamente, Altbatterien aller Art sowie Pflanzen- und Holzschutzmittel, Gifte, Säuren, Laugen und Chemikalien sowie Leuchtstoffröhren, Fieberthermometer, Wunderlampen, PCB-haltige Kondensatoren und Energiesparlampen nimmt das Umweltmobil an. | Munition, Sprengkörper, Kampfstoffe oder Ähnliches, pyrotechnische Artikel wie beispielsweise Feuerwerkskörper, radioaktive Abfälle sowie Druckgasflaschen, Tierkadaver, Altreifen, Haus- und Sperrmüll sowie Sondermüll aus Industrie und Gewerbe können beim Umweltmobil nicht entsorgt werden. |
Das nötige Know-How zur Befolgung und Einhaltung derartiger Regelungen im Gefahrguttransport wird über verschiedene Schulungen vermittelt und mit dem ADR-Schein bestätigt. Dieser Schein muss alle fünf Jahre erworben werden. Als nächstes muss man alle Jahre den TRGS-Schein 520 nachweisen. Dies bedeutet, dass eingesetztes Personal laut TRGS 520 eine erfahrene Fachkraft und eine qualifizierte Vertretung sein muss. Eine Sammelstelle muss während des Betriebs ständig mit zwei Personen besetzt sein, wobei eine davon den Anforderungen einer Fachkraft entsprechen und beide als Ersthelfer geschult sein müssen. Die Ersthelferschulung muss auch alle zwei Jahre wiederholt werden.
Besonderer Aufbau des Lkws
Steigt man in den Lkw, fällt trotz Maske auf: Es herrscht ein ziemlich intensiver Geruch. „Wir riechen das schon gar nicht mehr“, meint Stefan Gemeinbauer lapidar. Aber ob das auch alles so lapidar ist? Die beiden nehmen ihre Arbeit auf jeden Fall ernst und sind immer freundlich zu „ihrer“ Kundschaft. Es muss zwar auch mal jemand abgewiesen werden, wenn die Menge zu groß ist, ansonsten stehen die Fachleute mit Rat und Tat zur Verfügung. Nach eineinviertel Stunden ist in Rötz eine ganz schöne Menge an Problemabfällen zusammen gekommen. Dann wird alles fachgerecht verschlossen, die Treppe wieder eingepackt und schon geht es weiter zur nächsten Gemeinde. (whg)