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Der Doppelmord von Volkenschwand (1/2)

Richter a.D. Werner Ebner spricht erstmals über den Kriminalfall, sein Arbeit und warum kein Raum für „In dubio pro reo“ war.

21.05.2021 | Stand 13.10.2023, 10:29 Uhr |
Der Angeklagte (links) saß 16 Tage Auge in Auge mit dem damals Vorsitzenden Richter Werner Ebner (2.v.r.) im Landgericht. − Foto: David Ebener/picture alliance/dpa

Michael M. liegt am 18. November 2008 mit durchschnittener Kehle und schwersten Stichverletzungen neben seinem Rollstuhl. Ehefrau Gabi wird durch einen Schuss in den Hinterkopf regelrecht hingerichtet. Trotz zwei Kopfschüssen überlebt damals nur die 32-jährige Zugehfrau des Paares. Der Doppelmord von Volkenschwand wird in den Wochen und Monaten danach deutschlandweit zum Medienthema. Was an diesem Dienstag, gegen Mittag im Büro des einsamen gelegenen Anwesens nahe Mainburg in Niederbayern passierte, klärte im Frühsommer 2009 das Schwurgericht am Landgericht in Regensburg auf.

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Werner Ebner ordnete als Vorsitzender Richter der zweiten Strafkammer umfangreiche Nachermittlungen an und überraschte mit dem Urteil selbst erfahrene Prozessbeobachter. Im Podcast spricht der 69-Jährige über diesen spektakulären Fall und seinen „Traumberuf“, der ihn erst seit der Pensionierung vor dreieinhalb Jahren wirklich loslässt. Der seit 2017 pensionierte frühere Landgerichtsvizepräsident gewährte Podcast-Moderator André Baumgarten tiefe Einblicke, wie Mordprozesse vorbereitet werden sollten und was hinter verschlossenen Türen bei einer Urteilsberatung passiert. Und, dass Schöffen ein Urteil kippen könnten…

Der Doppelmord von Volkenschwand beschäftigte das Schwurgericht ab 12. April 2010 insgesamt 16 Prozesstage. Nachdem die Ermittlungen sich mehrere Monate hinzogen, griff die Kripo im Februar 2009 zu und durchsuchte mehrere Wohnungen in der ganzen Bundesrepublik. 14 Monate später musste sich Milutin K. schließlich vor Gericht wegen zweifachen Mordes verantworten. Den Vorsitz der zweiten großen Strafkammer des Regensburger Landgerichts hatte damals Werner Ebner.

In „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ greifen wir seit November 2019 regelmäßig die großen Kriminalfälle in Ostbayern auf. Zu finden ist der Podcast am Veröffentlichungstag zuerst und exklusiv hier auf www.mittelbayerische.de. Tags darauf ist das Audioformat überall verfügbar, wo es Podcasts gibt – wie zum Beispiel beiSpotifyoderApple Podcasts (iTunes)und aufYouTube. Hier lässt sich „Spuren des Todes“ auch abonnieren.

Der Podcast „Spuren des Todes – Verbrechen in Ostbayern“ ist seit dem Start am 15. November 2019 im gesamten deutschsprachigen Raum zu einem sehr erfolgreichen Format gewachsen.Seit März gibt es übrigens einige spannende Kriminalfälle auch zum Lesen: Im neuen Crime-Magazin der Mittelbayerischenhaben wir spannende Reportagen, Interviews und Hintergründe zu Taten gesammelt sowie aktuelle Trends, mit denen Ermittler und Justiz kämpfen. Erhältlich ist das Magazin im gut sortierten Zeitschriftenhandel sowieonline im Mittelbayerische Shop.

Dem„Fall Maria Baumer“galt vergangenes Jahr ein besonderer Fokus: Vom 1. Juli bis 6. Oktober 2020 musste sich Christian F., der frühere Verlobte der jungen Frau aus dem Landkreis Schwandorf, wegen Mordes vor Gericht verantworten. In einemeigenen Podcast zu dem wohl spannendsten Kriminalfall der letzten Jahrebegleiteten wir den Prozess und analysierten alle Facetten des Falls.

Exklusive Video-Doku mit Familie Baumer

F. wurde wegenheimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem stellte das Schwurgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Der Bundesgerichtshof prüft dieRevision des Angeklagtennoch immer. Was mehr als acht Jahre Ungewissheit und Warten auf Gerechtigkeit für die Familie des Opfers bedeuteten, haben wir in einer exklusiven Video-Doku beleuchtet. Darin kommen neben der Familie von Maria Baumer auch der Staatsanwalt, eine Ermittlerin sowie F.s Pflichtverteidiger zu Wort.

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