Essen
Der Eisvirtuose von Beilngries

Ob Vanilleeis mit Balsamico-Essig oder die Sorte Parmesan-Birne: Gianni Busatto bietet Schleckermäulern auch Ungewöhnliches.

27.03.2015 | Stand 16.09.2023, 7:10 Uhr
Christine Fux-Muschaweck
Stefan Rupp vom Hotel Altmühlberg und Gianni Busatto (r.) vom Eiscafe Europa Beilngries −Foto: Fux-Muschaweck

Wenn der Gianni im März seine Eisdiele im Herzen von Beilngries öffnet, gibt es für die Liebhaber der kalten italienischen Leckerei kein Halten mehr. Lange Schlangen bilden sich vor dem Fenster des Eissalons. Wenn zudem noch ein paar Sonnenstrahlen auf die Altmühlstadt fallen, sind auch die Außensitzplätze schnell belegt.

Gianni, dass ist der 55-jährige Giovanni Busatto, der seit 1999 dasEiscafe Europain der Hauptstraße gegenüber der Stadtpfarrkirche betreibt. Der in Scorzé bei Venedig geborene Busatto erlernte sein Handwerk in Aschaffenburg bei einem strengen Lehrmeister, einem alten Landsmann aus der Nähe von Forno di Zoldo, einem für Eis bekanntes Gebiet inmitten der Dolomiten.

Mit Zwischenstation in Ansbach und einem vierjährigen Abstecher in seine alte Heimat kam „der Gianni“ wie ihn alle kennen im Jahr 1992 nach Dietfurt und Ende der Neunziger nach Beilngries. Täglich ab 7 Uhr morgens findet man den Gianni in seinem Eis- Labor in dem er Altbewährtes oder auch ganz neue, interessante Eiskreationen zaubert.

Die Grundbasis aus bekömmlicher laktosearmer Milch, proteinhaltiger Magermilch, Milchpulver und Sahne, aus der zwölf Stunden später die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen entstehen, wird als erstes vorbereitet. Von billigen und künstlichen Zutaten hält der Eisvirtuose rein gar nichts. Erstklassige Qualität könne man nur mit erstklassigen Zutaten schaffen, ist Gianni überzeugt und erklärt, von wem und woher er die Zutaten bezieht.

Die Milch kauft er bei Hofmilch Thanner aus dem Raum Berching, vom Bioanbieter Demeter hat er die Früchte wie Brombeere, Heidelbeere, Sauerkirsche oder Mandarine, Erdbeeren vom Familienbetrieb Meier Wiesenhofen, Nüsse aus Nocciola Piemonte, hochwertigste Bourbon Vanille aus Madagaskar und zu guter letzt bezieht er die – wie er sagt – beste Kakaomasse der Welt aus Sur del Lago, einem Kakaogebiet in Venezuela.

Etwa 30 bis 40 Sorten hat Gianni in seinem Repertoire „Made in Beilngries“. Zu den traditionellen Sorten gehören Vanille, Schoko, Erdbeere, Joghurt oder Cookies. Doch der Chef und sein Mitarbeiter Georg Schek experimentieren gerne und mit großer Leidenschaft. Manche Sorten wie Parmesan-Birne oder Gorgonzola-Milcheis halten sich eine Saison, aber bei seinem Vanilleeis verfeinert mit Aceto Balsamico und frischen Erdbeeren kommt Gianni ins Schwärmen: „Das schmeckt so traumhaft, da wirst du verrückt“.

Ganz verrückt nach Giannis Eiskreationen ist auch der Koch und Hotelier Stefan Rupp vomHotel-Gasthof Altmühlberg in Paulushofenin der Dorfstraße, den Gianni als einziges Restaurant seit 2006 exklusiv beliefert. „Giannis Eis ist einfach perfekt und unsere Gäste schätzen die gleichbleibende Qualität“ sagt Gastronom Rupp. Na dann: Buon appetito!