Unwetter fordert Feuerwehren
Der große Regen und seine Folgen für Beilngries

12.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:40 Uhr
Für Ortsunkundige zur Erklärung: Eigentlich müsste man auf diesem Bild die Utzmühlstraße samt Gehweg sehen. −Foto: privat

Überflutete Straßen und Wasser in Gebäuden – die Rückstauprobleme in Folge der starken Regenfälle waren am Wochenende das große Gesprächsthema in Beilngries.



Insgesamt kamen bei den Beilngrieser Feuerwehrkameraden 17 Einsätze zusammen, wie die Statistik ausweist – wegen überfluteten Straßen sowie vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen. Am schlimmsten betroffen waren die Utzmühl-Siedlung und der Umkreis der Kreuzung von Max-Prinstner-Straße und Bauhofstraße.

Überflutete Straßen auch in Kevenhüll

Zudem war ein Teil der Alten Ingolstädter Straße zeitweise ein „See“. Alarmierungen gab es außerdem in die Obere Weinbergstraße, Sandstraße, Hauptstraße und Kevenhüller Straße. Darüber hinaus erfuhr unsere Zeitung von weiteren betroffenen Bürgern in verschiedenen Siedlungen, die der Lage letztlich noch selbst Herr werden konnten.

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Probleme gab es auch in Kevenhüll. Dort stand das Wasser ebenfalls in enormer Höhe auf Straßenabschnitten im Ort, außerdem liefen zwei Keller voll, wie zu erfahren war. Und über die Kreisstraße zwischen Kevenhüll und Mallerstetten hatte es Ackermaterial geschwemmt. Die Kameraden der Feuerwehr Kevenhüll waren im Einsatz. Das galt auch für die Hirschberger Feuerwehr. Dort hatte es auf Höhe Einfahrt Trimm-dich-Pfad Geröll über die Fahrbahn geschwemmt. Die Einsatzkräfte sicherten die Verkehrslage und reinigten die Fahrbahn.

Es sei definitiv ein außergewöhnlicher Regen gewesen, der am Freitag über Teilen der Großgemeinde Beilngries – insbesondere über der Kernstadt – niederging, meldete ein Bürger aus der Weinbergsiedlung an unsere Zeitung. Er habe auf einen Zeitraum von etwa 75 Minuten 60 Liter Niederschlag gemessen. An so etwas könne er sich bislang nicht erinnern.

Bürger sehen Stadt Beilngries in der Pflicht

Ausnahme-Regen hin oder her – der Tenor unter betroffenen Bürgern ist dennoch klar: Es kamen direkt am Wochenende Forderungen auf, dass sich die Stadt noch einmal intensiv mit dem Thema auseinandersetzen müsse. In der Utzmühl-Siedlung hatte es schon 2014 und 2016 massive Probleme nach Starkregenereignissen gegeben. Es wurden mehrere teure – von den Bürgern mitfinanzierte – Maßnahmen umgesetzt, die zumindest zu einer Besserung beitragen sollten. „Im Ergebnis war es jetzt aber schlechter als je zuvor“, beklagte ein Bürger aus der Siedlung im Gespräch. Man wolle die Stadt kontaktieren und wirksame Maßnahmen einfordern.

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An das Rathaus will sich auch der Kevenhüller Ortssprecher Georg Harrer (CSU) wenden, wie er gegenüber unserer Zeitung ankündigte. Die seit Längerem in Aussicht gestellte Regenbecken-Erneuerung müsse dringend umgesetzt werden. Am Freitag sei noch Schlimmeres wohl nur dadurch verhindert worden, dass viele Ortsbewohner zu Hause waren und gemeinsam mit der Feuerwehr sofort eingreifen konnten. Er werde auch eine Ortsversammlung zur Thematik einberufen, so Harrer.