Fussball
Der TSV Bad Abbach lässt sieben Spieler ziehen

Die Corona-Pause beschleunigt den personellen Umbruch beim Landesliga-Dino.

02.08.2020 | Stand 16.09.2023, 5:01 Uhr
Peter Auchter (am Ball) ist nach den Abgängen von Christopher Prester und Florian Folger der einzige Stürmer im Kader des TSV Bad Abbach. −Foto: Alexander Roloff

Waren Ludwig Räuschl, Tobias Doblinger, Calvin Zethmeier, Dominik Huber, Niklas Scheuerer, Florian Folger, Christopher Prester fit, zählten sie beim Fußball-Landesligisten TSV Bad Abbach zum Stammpersonal. Der Verein ließ die sieben Spieler in der Corona-Unterbrechung ziehen. Die freien Plätze nehmen Nachwuchskräfte und Routiniers ein. Der Angriff bleibt allerdings noch dünn besetzt.

Die Umwälzungen im Kader sieht Bad Abbachs Trainer Torsten Holm zu einem sensiblen Zeitpunkt der Saison positiv: „Wir wollten im Sommer neu durchstarten – das machen wir auch. Unsere Lage ist alles andere als besorgniserregend.“ Die Corona-Krise habe den seit längerer Zeit eingeleiteten Prozess lediglich beschleunigt und laut Holm „die nötigen Schritte mitten in der Spielzeit erfordert“. Die Kicker von der Freizeitinsel rangieren nach 24 Spieltagen auf Rang 13 – dem ersten Platz im gesicherten Mittelfeld – der Landesliga Mitte. Mit 28 Punkten aus 24 Partien ist der VfB Straubing auf Platz zehn (31 Zähler) in Reichweite.

Letztlich erreiche man das Ziel, in Bad Abbach „eine gute Mischung aus erfahrenen Kickern und jungen Talenten“ aufzubieten. Die Nachwuchsspieler Kevin Kandsperger, Philip Dziemba, Max Legler und Ludwig Scheuerer rücken aus der JFG Donautal Bad Abbach nach. Ergänzt wird das jugendliche Quartett mit Torhüter Andreas Reischl und Mittelfeldallrounder Michael Nüßle. Die beiden stoßen von der SG Peising/Bad Abbach II aus der Kreisklasse Regensburg 1 in die Landesliga.

Andreas Reischl hütete bereits für Landesligist SpVgg Hankofen sowie für die Bezirksligisten TSV Langquaid und TSV Abensberg das Tor. Michael Nüßle war zuletzt Spielertrainer bei Peising/Abbach II, verbuchte für Bad Abbach bereits Einsätze in der Landesliga Mitte und gehörte für einige Spielzeiten dem Stammkader von Bezirksligist FC Thalmassing an. Mit dem Duo habe man laut Holm weitere Spieler gewonnen, „die mit ihrer Erfahrung innerhalb und außerhalb des Fußballplatzes die Mannschaft bereichern“. Eine weitere Verstärkung könnte Stefan Kerscher werden. Der 24-Jährige genoss seine fußballerische Ausbildung auch beim SSV Jahn Regensburg, kämpft sich nach längerer Verletzung wieder zurück.

„Wir sehen uns gut für die anstehenden Herausforderungen aufgestellt“, sagt Holm. Dennoch möchten Holm und Bad Abbachs Sportlicher Leiter Andi Schreiner weitere Neuzugänge an Bord holen. Im Angriff sind die Kicker von der Freizeitinsel mit nur einem Stürmer dünn besetzt.

„Geplant war, dass wir bereits im Sommer fünf weitere talentierte Kräfte bekommen. Allerdings stimmten die abgebenden Vereine einem Wechsel jeweils nicht zu. Damit müssen wir klarkommen“, so Holm. Der Ex-Profi hatte wiederholt betont, dass für ihn die Corona-Transferperiode nichts mit einem normalen Winter-Wechselfenster zu tun habe. Viele Vereine seien in der Lage, Spieler einzukaufen. „Die Kader werden sich für die restlichen Spiele stark verändern. Das Szenario grenzt stark an Wettbewerbsverzerrung.“ In Bad Abbach geht man den eigenen Weg: „Wir setzen schlicht und einfach die Prozesse fort, die wir über einen längeren Zeitraum angekurbelt haben und integrieren die jungen Talente ins Team“, so Holm: „Das muss die Zukunft des Vereins sein.“

Anlass zur Sorge gebe es nicht, da das Gerüst der Mannschaft mit Tobias Schlagbauer, Michael Stuhlfelder, Andreas Schröppl und Alexander Bucher bestens aufgestellt sei.

Die Vielzahl an Abgängen bedauert Holm: „Wir haben an Qualität verloren. Einige Spieler hätten wir gerne behalten, aber wir wollten ihnen keine Steine in den Weg legen.“ Für einen Verein wie den TSV Bad Abbach gehörten Spielerabgänge eben zur Tagesordnung. „Wir müssen improvisieren, uns immer wieder neu aufstellen.“

Dem neuen Kader traut der 48-Jährige den Klassenerhalt zu: „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Liga halten. Sollten wir mit dieser Truppe in die Relegation müssen, dann setzen wir uns durch.“ Entscheidend sei, dass das Team im Training mitziehe und heiß auf den Start in den Testspielreigen sei. „Sobald wir das Go bekommen, legen wir los.“ Anfang September trifft Bad Abbach in der ersten Gruppenphase des Liga-Cups auf TV Aiglsbach und FC Tegernheim. Bis zum 11. Oktober schließen sich fünf Liga-Spieltage an.