St. Lorenz-Kirche
Die erste Ölbergandacht in Berching war gut besucht

24.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:25 Uhr
Franz Guttenberger
Michael Polster (l.) predigte bei der ersten Ölbergandacht in Berching, Franz Schmidt war Christusdarsteller und Helena Altrichter der Engel. −Foto: Franz Guttenberger

Ein alter Bekannter predigte zum Auftakt der Ölbergandachten in Berching. Am kommenden Donnerstag geht es weiter – ebenfalls mit einem bekannten Gesicht aus Berching.

Am Donnerstag fand die erste Ölbergandacht in der St.Lorenz-Kirche in Berching statt. Pfarrer Francesco Benini und das Ölbergteam freuten sich, dass gleich bei der ersten Andacht so viele Gläubige gekommen waren.

Erster Prediger in diesem Jahr war der ehemalige Kaplan Michael Polster, der derzeit Pfarrvikar in Hilpoltstein ist. Polster freute sich, viele bekannte Gesichter in Berching zu sehen. Er predigte zum Thema „Judas – Glaubensverrat damals wie heute. Wie kann ich treu zu Jesus stehen?“

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Der Verrat des Judas Iskariot war eine der dunkelsten Geschichten der Menschheit, sagte Polster eingangs seiner berührenden Predigt. Judas, einer der zwölf Jünger Jesu, gehörte zum nahen Umfeld von Jesus. Er diente ihm, zog mit ihm von Ort zu Ort. Judas hatte die Wunder Jesu gesehen, er konnte sie begreifen, er war Jesus immer nahe.

„Warum wurde Judas zum Verräter?“, fragte der Prediger. Man wisse es nicht, sagte Polster. Jesus hatte von dem Verrat gewusst, als er zu seinen Jüngern sagte: „Unter Euch ist einer, der mich verraten werde“. „Herr, bin ich es etwa?“, fragten sich einige Apostel.

Donnerstags finden die Ölbergandachten in Berching statt

Der Verrat komme niemals von außen, sagte Polster. Er ging auch kurz auf die Judas-Predigt von Dietrich Bonhoeffer „Von Christus nicht lassen können, und ihn doch preisgeben“ ein, die der Theologe 1937 schrieb. Bonhoeffer war am Deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt und ist im Konzentrationslager Flossenbürg 1945 verstorben. Ein Verrat sei immer eine Verletzung der Freundschaft, sagte Polster. Judas habe falsche Reue gezeigt, es sei zu spät gewesen.

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Nach der Predigt folgte das Ölbergspiel, danach eine kurze Andacht mit eucharistischem Segen. Christus-Sänger war Franz Schmidt, Ölbergengel Helena Altrichter. Musikalisch wurde das Ölbergspiel traditionell von der Ölbergschola des Kirchenchors sowie Theresia Netter aus Fribertshofen am Harmonium begleitet.

Kilian und Korbinian Winter sowie Johannes Altrichter ministrierten. Am Donnerstag folgt die zweite Ölbergandacht. Es predigt der frühere Berchinger Kaplan Michael Kneißl zum Thema „Die schlafenden Jünger damals – Glaubensmüdigkeit heute. Wie werden wir geistlich wach?“ Kneißl ist Pfarrer in Wendelstein.

− ugu