Es ist ärgerlich, alle Tanzgruppen von AWO Grün-Weiß Oberviechtach waren guten Mutes und optimal vorbereitet auf die anstehende Faschingssaison 2022. Niemand glaubte daran, dass der Fasching 2022 der Pandemie zum Opfer fallen würde. Bereits das zweite Mal in Folge.
Man wusste, dass die Veranstaltungen nach den aktuellen Hygienevorschriften durchzuführen sind. Damit hätten wir leben können. „Mehrere Veranstaltungen wurden bereits mit den Hygieneauflagen durchgeführt und wir waren darauf eingestellt“, macht Präsident Mike Welnhofer seinen Unmut Luft. „Wir wissen nicht, wie das weitergehen soll, wenn wieder keine Auftritte im Fasching 2022 stattfinden“. Bleiben die Tänzerinnen dem Verein treu? Die finanzielle Lage spitzt sich immer mehr zu, wenn die Tanzgruppe nicht an Einnahmequellen kommt.
Programm ist einstudiert
Die 114 aktiven Tänzerinnen mit den 14 Trainerinnen hatten seit Mai wieder ein tolles Programm einstudiert. Die Trainingsmoral in den einzelnen Gruppen war sehr gut. Die ersten internen Auftritte waren bereits gut abgelaufen, und man merkte die Freude bei den Aktiven, dass sie endlich wieder auf die Bühne dürfen. Sie wollten den Besuchern das Gelernte zeigen.
Für den geplanten Ehrenabend am Samstag, 13. November, war bereits alles fertig. 88 junge Damen wären für ihre Leistungen ausgezeichnet worden. Einige sind bereits seit 25 Jahren aktiv im Verein. Die vier Solistinnen wären mit ihren neuen Kostümen und Tänzen dabei gewesen – und dann musste die schwere Entscheidung getroffen werden, den Ehrenabend mit den vielen Gästen abzusagen.
Bereits im September ging es mit den ersten Anfragen für Faschingsbälle los. Wie der Vorsitzende der AWO-Tanzgruppe berichtet, haben sie nach den Sommerferien beschlossen, die Garde mit neuen Kostümen auszustatten. Stoffe wurden bereits angekauft und die vielen Tänzerinnen von den Schneiderinnen abgemessen. Es gibt bereits erste Musterkostüme. Das alles muss jetzt wieder auf Eis gelegt werden. Der Verein meint nicht, dass eine große Faschingsstimmung im Februar 2022 aufkommen werde, viele Veranstalter hätten jetzt die Planungen eingestellt und man höre bereits, dass traditionelle Faschingsbälle künftig nicht mehr abgehalten werden sollen.
Auch die Tanzgruppe müsse der neuen Entwicklung Rechnung tragen. Keiner weiß, in welche Richtung sich der Fasching entwickelt. Wie viele Bälle werden nach der Pandemie noch übrig bleiben? Corona wird nicht nur jeden persönlich verändern. Die ganze Gesellschaftsstruktur wird darunter leiden. Sicherlich werde es weiterhin Veranstaltungen geben, aber unter welchen Voraussetzungen? Wie kann man Jugendliche motivieren, zu einer Faschingsgesellschaft zu kommen, wenn es keine Auftritte mehr gibt? Bereits vor der Pandemie merkte man den Rückgang der Faschingsveranstaltungen und Tanzbälle. Die Leute waren nicht mehr so motiviert wie in den 90er Jahren. Die Verantwortlichen in der Tanzgruppe arbeiten bereits an neuen Konzepten und Ideen, denn sie wollen auch künftig den Tanzsport betreiben, dann eben weniger Fasching und mehr Schauprogramm, etwas losgelöst vom Fasching.
Ideen werden entwickelt
Auch in diesem Fasching würden wieder vier Solistinnen zur Verfügung stehen, die mit ihren Akrobatikteilen die Zuschauer begeistern. „Wir wollen, dass auch zukünftig die vielen tanzbegeisterten Jugendlichen eine Heimat finden und sicherstellen, dass wir mit einem Bühnenprogramm die Leute unterhalten werden“. Ideen werden gerade entwickelt. Ganz aufgegeben habe die Tanzgruppe die Zuversicht noch nicht, dass vielleicht im Februar 2022 wenigstens die Kinderfaschinge abgehalten werden können. Bei gutem Wetter könne man auch etwas im Freien organisieren.
Sollte sich jemand für die Tanzgruppen als Programmpunkt interessieren, kann unter Mobiltelefon 01 71/2 82 09 14 oder auf der Homepage www.awotanzgruppe.de Verbindung aufgenommen werden.