Arbeit
Die Geschichte des Bieres bleibt präsent

In Berching gab es bis zum 2. Weltkrieg noch 14 Brauereien.

03.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:01 Uhr
Franz Guttenberger
Franz Kamintzky(l) war der letzte Fassbinder. Im Hintergrund Bierbrauer Hans Neumeyer (mit Bierkrug) −Foto: Franz Guttenberger

Landwirte in den Dörfern verdienten sich als Helfer in Brauereien zusätzlich ein wenig Geld. Im Winter war Eisbrechen am Kanal angesagt. Das Eis wurde in die Bierkeller gefahren. Die Keller sind in schwarzen Sandstein gehauen und gehen weit über 100 Meter in die Erde. Sommer wie Winter haben sie fast die gleichen kühlen Temperaturen. Die Keller sind teilweise so schön verarbeitet, dass sie eine echte Attraktion sind. Bis 1940 lagerten die Brauereien hier ihr Bier. Jede Brauerei hatte seinen Keller. Das Eis kam auf Wägen, oftmals Heuwägen, und wurde mit den Pferden zu den Eiskellern gefahren. Die schwerste Arbeit war das Transportieren der Eisschollen in die Keller. Bis zum Rossmarkt zu Lichtmess wollten die Brauereien ihr Eis im Keller haben. Die Arbeiter erhielten keinen allzu großen Lohn. Aber man wurde gut verköstigt. Ende der 50er-Jahre hörte man mit dem Eisen auf. Eine weitere interessante Arbeit gab es noch in der Winterszeit. In der Zeit vor und nach dem Eisbrechen wurden die Bierfässer der Brauereien instandgesetzt, diese waren alle aus Holz. Viele Helfer waren nötig. Eine mühevolle Arbeit waren das Reinigen und Ausbessern der Fässer mit Harz. Damals trank man auch noch aus Litern-Bierflaschen. Der letzte Fassbinder war Franz Kamintzky. (ugu)