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Die Oliver-Forster-Erfolgsstory

Eine Passauer Event-Firma zählt zu den führenden Musicalproduzenten in Deutschland. Die Liebe zur Musik ist die Basis.

21.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:15 Uhr
Michaela Schabel

„That’s Life– das Sinatra-Musical“ haben inzwischen mehr als 6000 Zuschauer gesehen. Foto: Dominik Gruss

Passau Die Welturaufführung von „That’s Life – Das Sinatra-Musical“ Anfang Januar imTheateram Potsdamer Platz in Berlin begeisterte mehr als 6000 Besucher. Der erfolgreiche Mann im Hintergrund ist Eventmanager und Musicalproduzent Georg Forster aus Passau.

Oliver Forster wurde sozusagen in dieses Metier hineingeboren. Schon sein Vater, Werner Forster, gehörte zu den bekanntesten Konzertimpresarios des Landes. „Mein ganzes Leben dreht sich um nichts anderes als Konzerte, Musicals, Shows, Events etc“, erzählt er. Schon als Kind fuhr Oliver Forster immer mit seinen Eltern zu den Konzerten mit, lernte die Künstler und ihre Manager kennen, und kann so bis heute auf ein breites Netzwerk an wichtigen Geschäftspartnern zurückgreifen . Mit rund 35 Mitarbeitern organisiert Oliver Forster mittlerweile rund 450 Veranstaltungen pro Jahr. Er zählt zu den größten Veranstaltern im gesamten deutschsprachigen Raum.

Ein neues Untergenre

Egal was Oliver Forster managt oder produziert, es geht meistens um Musik mit großen Stars – von Michael Jackson bis Udo Jürgens. „Mit acht großen Musicaltourneen und verschiedenen Ausstellungskonzepten wie den ‚Körperwelten‘ oder ‚Die großen Meister der Renaissance‘ sind wir so breit aufgestellt wie kaum ein anderes Unternehmen im Event-Bereich“, resümiert er. Aus der Begeisterung für bestimmte Musikstile und Sänger entstand letztendlich die Idee, sogenannte Musical-Biografien zu produzieren.

2013 kam „Elvis – Das Musical“ dazu. Die Hommage an den King of Rock’n’Roll begeistert das Publikum bereits im siebten Jahr. Es folgten die Produktionen „Simply The Best – sie Tina Turner Story“ und „Thank you for the music – Die ABBA-Story“, ebenfalls alles Produktionen aus der Feder von Bernhard Kurz, für deren Tourneen Forsters Firma bis heute verantwortlich zeichnet.

Genre: Biografien:
Musicals gehören zu den beliebtesten Unterhaltungsgenres. Sie verbinden Gesang, Musik, Tanz und Theater ähnlich wie die Operette, aber mit zeitgenössischeren Themen und Musikstilen. Musicals entstanden in New York in den 1920er-Jahren, wenig später in London. Broadway und East Side sind immer noch Musical-Metropolen. Im Films boten sich für Musicals dann ganz neue Möglichkeiten. Filmmusicals wurden zu Ausstattungsfilmen.Das Untergenre Musical-Biografien etablierte Veranstalter Oliver Forster erfolgreich für den deutschsprachigen Raum. Innerhalb von neun Jahren brachte er insgesamt sieben verschiedene Musiker-Porträts erfolgreich auf den Markt. In Regensburger Audimax sind zu sehen: „Simply The Best – Die Tina Turner Story“ (2. Februar), „Falco – Das Musical“ (17. Februar) und „All you need is love – das Beatles-Musical“ (31. März).

2016 produzierte Forster mit „Falco – das Musical“ seine erste eigene Musicalproduktion. „Ich wollte immer schon in diese Richtung gehen und aktiv mitgestalten.“ Und endlich konnte er auch den Musiker auf die Bühne bringen, den er von klein auf verehrte wie keinen anderen: Michael Jackson. Sieben Mal hatte er ihn live erlebt. Forster feiert sogar am selben Tag Geburtstag. Genau an Michael Jacksons 60. Geburtstag, am 29. August 2018, startete „Beat It – das Musical über den King of Pop“. Für Jacksons Bruder Jermaine, der die Premiere besuchte, war es „die beste Show, die er jemals gesehen hat“. „Beat It“ geht heuer in die zweite Spielzeit, gastiert unter anderem auch in Regensburg, Ingolstadt, München und Nürnberg.

Die Arbeiten für eine derartige Produktion sind enorm, aber Oliver Forster braucht nach eigenem Bekunden immer neue Herausforderungen: „Mir wird schnell langweilig.“ Das Wichtigste ist für ihn, ein Kreativteam zusammenzustellen, das harmoniert. Wer sich selbst zu wichtig nehme, sei da fehl am Platz. „Wir casten zuerst in Berlin, manchmal zusätzlich in Amsterdam und London, weil wir ein internationales und sehr hochrangiges Team brauchen“, erklärt Forster. „Ob alles passt, merkt man letztendlich erst während des Arbeitsprozesses, beim Ideenaustausch, dann kann es noch zu Veränderungen kommen.“

Optimistische Einstellung

Wenn Konflikte auftauchen, wirkt Oliver Forster harmonisierend. Jeder Tag sollte seiner Ansicht nach so abgeschlossen werden, dass man sich am anderen Tag wieder die Hand geben und miteinander reden kann. Tiefschläge gibt es aber immer wieder. „In dem Geschäft muss man ein Berufsoptimist sein, sonst geht man unter.“ Nach der Premiereneuphorie wird noch einmal dreieinhalb Wochen intensiv gearbeitet, um Details für die Tournee zu verbessern. Tournee bedeutet, tagtäglich auf der Bühne und hinter den Kulissen Topleistung zu bringen und oft bis zu drei Monate im Tour-Bus zu schlafen. Forster weiß das Engagement seiner Mitarbeiter zu würdigen, denn „ohne Team geht gar nichts“. Dass er in letzter Zeit mit zwei gerichtlichen Klagen konfrontiert wurde, berührt ihn wenig. Musikstars müssten als öffentliche Personen eine künstlerische Darstellung aushalten. „Dass Tina Turner klagte, hatte damit zu tun, dem von ihr autorisierten Konkurrenzmusical Markvorteile zu verschaffen.“ Eine Klage von Michael Jacksons Nachlassverwaltern ruht derzeit noch.

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