Einsatzkräfte
Dienst in der Silvesternacht

Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes und der Polizei standen für die Mitmenschen parat. Feuerwehr hatte einen Einsatz.

02.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:05 Uhr

Am Silvestertag wechselten beim BRK gegen 18 Uhr die diensthabenden Schichten. Während der Tagschicht hatten Matthias Mühlbauer, Karl Mühlbauer und Jacob Steinwagner im Rettungswagen und im Krankentransportwagen Stefan Gress und Julian Berens Dienst. Die Nachtschicht übernahmen Rene Strietzel und Joseph Kraus. Foto: kht

Das neue Jahrzehnt wurde in Bad Kötzting genauso wie in allen Erdteilen freudig begrüßt. Doch während viele in das neue Jahr feierten, waren an vielen Arbeitsstellen oder im Ehrenamt Mitarbeiter in der Verantwortung, um Sicherheit zu garantieren. Angefangen bei der Polizei über den Rettungsdienst, Krankenhäuser oder Seniorenheime bis hin zu den Feuerwehren waren Mitarbeiter auf den Jahreswechsel vorbereitet, um bei Bedarf agieren zu können. Die Bilanz dazu am Neujahrsmorgen war unisono: ein ruhiger Jahreswechsel.

Zusammen mit seinen beiden Stellvertretern Wolfgang Pilz und Franz Gregori war der Bürgermeister auch heuer an die Rettungswache gekommen, um den haupt – und ehrenamtlichen Mitarbeitern für deren Einsatz für die Bevölkerung Dank seitens der Kommunalpolitik zu sagen.

Situation stimmt nachdenklich

„Es stimmt nachdenklich, wie sich die aktuelle Situation im Rettungsdienst aktuell zeigt. Der Bürger erwartet Hilfe vor Ort, und die kann nur geleistet werden, weil es an der Basis Leute gibt, die nicht wegschauen, sondern helfen“, so Markus Hofmann auf die Informationen des Rettungsdienstleiters Michael Daiminger eingehend, der Vorgaben „von oben“ kritisierte. Ihm sagte er dann auch die Hilfe und den Schulterschluss der Kommunalpolitik zu, wenn auftretende Probleme angesprochen und gelöst werden müssten.

„Ich bin heute aus zwei Gründen in Bad Kötzting“, so Michael Daiminger. Zum einen wegen dem Wachwechsel an der Rettungswache sowie andererseits zur Darstellung der Versorgungsstruktur im Bereich Bad Kötzting. Die Probleme der letzten Jahre zeigten sich in den letzten Monaten signifikant, so Michael Daiminger, davor warnend, dass die Grundversorgungstruktur bald am Ende sei, da die ärztliche Versorgung rückläufig sei. „Wir als BRK sind die einzige Komponente, die funktioniert und alles abarbeitet, was kommt“, so der Rettungsdienstleiter hinweisend darauf, dass das BRK an die Grenze der Leistungsfähigkeit kommt. Man schaffe das nur, „weil wir auf das Ehrenamt bauen können“. Von den etwa 16 000 Einsätzen im Kreisgebiet wurden von den beiden Wachen in Bad Kötzting und Lam über 3000 abgearbeitet, wovon etwa ein Drittel als Notfalleinsatz zu registrieren war. „Der Gesetzgeber schreibt eine Hilfsfrist von zwölf Minuten vor“ so Michael Daiminger dazu erläuternd, dass diese Zielvorgabe nur zu 77 Prozent zu erfüllen war. „Wir werden die kassenärztliche Vereinigung davon in Kenntnis setzen, dass dieser Zustand auf Dauer nicht haltbar sein kann. Abhilfe wäre etwa die Wache in Lam von aktuell zwölf Stunden auf einen 24-Stundendienst aufzustocken“ so ein Lösungsansatz des Rettungsdienstleiters. Zudem müsse sich das System ändern, demzufolge Rettungswagen nicht mehr zu Einsätzen alarmiert werden, die dies nicht erfordern, so Michael Daiminger weiter – dabei auch die weiten Transportwege in die Krankenhäuser ansprechend, in denen der Rettungswagen dann nicht in seinem Zuständigkeitsbereich präsent sei.

Helfer vor Ort sind eine Stütze

„Im Bereich Bad Kötzting werden wir dazu intensiv von den Helfern vor Ort in Lam und Arrach unterstützt, die etwa die Hälfte der landkreisweiten Einsätze der Ehrenamtlichen landkreisweit abdecken. In der Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeitern funktioniere deshalb der Versorgungsbereich Bad Kötzting sehr gut, so Daiminger. In seinem Blick auf die Rettungswache Bad Kötzting sei einiges baulich saniert worden und der Fuhrpark angepasst worden. „Die 17 Mitarbeiter harmonieren gut – und arbeiten alles ab, was täglich anfällt.“

Bei den Feuerwehren im Inspektionsbereich verlief der Jahreswechsel mit Ausnahme einer Alarmierung gegen 3.30 Uhr zu einem Pkw-Brand in Thürnhofen relativ ruhig. (kht)