Beruf
Dienstanfänger bei der Polizei

Die anspruchsvolle zweieinhalbjährige Ausbildung zum Polizeimeister wird die „Beamten in Ausbildung“ sehr fordern.

27.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:54 Uhr
Karl Pfeilschifter

Erster Polizeihauptkommissar Alfons Windmaißer und Einstellungsberaterin Beate Schock geben den künftigen Polizisten Ratschläge. Foto: Pfeilschifter

Drei junge Dienstanfänger bei der Bayerischen Polizei aus dem Landkreis Cham hieß kürzlich Polizeioberkommissarin Beate Schock, verantwortliche Einstellungsberaterin des Polizeipräsidiums Oberpfalz, bei der Chamer Polizeiinspektion willkommen. Die neuen „Beamten in Ausbildung“ im Alter von 18 bis 23 Jahren werden am 1. März beim Ausbildungsseminar der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg und Nabburg ihren Dienst antreten und für fast alle geht nach ihren Angaben ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Beate Schock vermittelte der jungen Frau und zwei jungen Männern einen Eindruck der ersten Tage am neuen „Aufenthaltsort“ in den Standorten der Bereitschaftspolizei und gab wichtige organisatorische Hinweise zum Dienstantritt. Die angehenden Einsatzkräfte hatten noch Gelegenheit, Fragen an ihre Einstellungsberaterin, die ihren „Zöglingen“ bei Bedarf auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen wird, zu richten. Mit ihrem ersten Tag in den Ausbildungseinheiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei wird sich für die neuen Polizisten einiges ändern.

Nicht nur, dass sie in der Gemeinschaftsunterkunft der Polizeischule wohnen werden, auch die anspruchsvolle zweieinhalbjährige Ausbildung zum Polizeimeister wird sie sehr fordern. In dieser Zeit müssen sich die Polizeischüler mit Fächern wie Strafrecht, Verkehrsrecht und Polizeirecht vertraut machen.

Sport und Konfliktmanagement

Aber nicht nur Theorie ist gefragt. Die bayerische Polizeiausbildung ist auch für ihren umfassenden Bezug zur Praxis bekannt. Und so umfasst die Ausbildung auch Bereiche wie Konfliktmanagement und Informationstechnologie bis hin zum Training am Fahrsimulator für Einsatzfahrten. Sport nimmt einen breiten Teil der Ausbildung ein. Hier müssen die jungen Kolleginnen und Kollegen ihre Fitness beweisen und ausbauen.

Eifrig tauschten die Polizeianwärter Adressen zur Bildung von Fahrgemeinschaften aus und machten sich dann auf den Weg in ihre berufliche Zukunft. Als „Hausherr“ richtete der Leiter der Chamer Polizeiinspektion, Erster Polizeihauptkommissar Alfons Windmaißer, motivierende Worte an die neuen Dienstanfänger und stellte dabei die Chamer Polizeiinspektion mit den einzelnen Funktionsbereichen vor. Alina Alt war hier bereits das letzte halbe Jahr als Praktikantin tätig und erwarb sich mit ihrer fleißigen und ruhigen Art viel Sympathie unter der Kollegenschaft.

Ein Teil der Dienstanfänger wird hier in wenigen Wochen bereits seine erste Praktikumswoche absolvieren. Wie für die meisten, war auch diesmal wieder für die angehenden Polizisten die interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit, die Krisensicherheit und garantierte Übernahme nach der erfolgreichen Ausbildung ausschlaggebend für eine Bewerbung. Am Freitag, 1. März, beginnt für Alina Alt, Jonas Alt (beide Cham) und Fabian Hofmann (Bad Kötzting) der Dienst. Bei der Bereitschaftspolizei werden sie nicht nur durch Theorie und verschiedene Rechtsfächer, sondern auch durch praxisnahen Unterricht und Rollenspiele auf die vielfältigen Aufgaben des Polizeidienstes vorbereitet.

Ins kalte Wasser geworfen

Zwischendurch wird der Unterricht durch Praktika auf Polizeidienststellen im Landkreis „aufgelockert“ und die jungen Polizeibeamten lernen den ersten Umgang mit den Mitbürgern, werden aber auch „ins kalte Wasser geworfen“ und müssen sich mit Schicksalen auseinandersetzen, die oft, wie bei schweren Verkehrsunfällen, unabdingbar sind. Wer Polizist werden möchte, kann sich entweder für die 2. Qualifikationsebene (früher mittlerer Polizeidienst) sowie die 3. Qualifizierungsebene (früher gehobener Polizeidienst) ausbilden lassen. Die beiden Ausbildungen erfolgen an unterschiedlichen Lehreinrichtungen und haben jeweils eigene Voraussetzungen.