Regensburg.Bayerns erster privater Digitalradiosender kommt aus Regensburg. „Hallo Deutschland, willkommen bei ‚Absolut Radio‘“ — Evi Schlössel ist etwas nervös, als sie ihre erste Moderation aus dem Sendestudio im Funkhaus hinausschickt. Schließlich steht nicht alle Tage der Medienminister neben ihr. Staatskanzleichef Dr. Marcel Huber hat am Montag um 11 Uhr gemeinsam mit Professor Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landesmedienanstalt (BLM), und der Gesellschafterfamilie Oschmann aus Nürnberg den Startschuss für ein neues Radiozeitalter gegeben.
„Absolut Radio“ ist Bayerns erster privater Digitalradiosender und kann seit Montag um 11 Uhr bundesweit gehört werden – über Internet, über Handy-Apps und über die neuen Empfangsgeräte DAB+.
Mit einem alternativen Musikprogramm abseits der Charts will man ein Publikum bis etwa 45 Jahren erreichen, sagt „Absolut Radio“-Geschäftsführer Willi Schreiner bei der Präsentation. Für Medienminister Huber ist DAB+ in der Zukunft der Standard in Sachen Radio. Er sieht den Senderstart in Regensburg als eine „Sternstunde im Digitalfunk“. Denn damit eröffne sich eine noch größere Vielfalt an Inhalten, eine höhere Qualität und es sei auch ein weiterer Schritt hin zur Crossmedialität.
BLM-Präsident Ring hebt die gute Zusammenarbeit zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanbietern in Sachen Digitalradio hervor. Ca. 30 Digitalsender sind seit gestern neben „Absolut Radio“ on air, darunter der Fußballkanal „90elf“, die kirchlichen Sender „Radio Horeb“ und „ERF Radio“, der Deutschlandfunk, Klassik Radio oder der Wissenskanal Dradio Wissen. Weitere Angebote sollen in den kommenden Wochen folgen.
Die Gesellschafter Michael und Gunther Oschmann aus Nürnberg betonen, dass in Regensburg ein neues Kapitel Radiogeschichte aufgeschlagen wurde. „Ein historischer Tag“, sagt Michael Oschmann und schildert die überaus schwierigen Verhandlungen im Vorfeld. „Das Projekt war mehrfach kurz vor dem Scheitern.“
„Absolut Radio“, das sich im Funkhaus Regensburg eingemietet hat, startet mit elf Mitarbeitern, darunter vier Redakteuren, sein Vollprogramm, sagt Technikchef Johannes Scherbaum. Zunächst gibt es von 8 bis 18 Uhr moderierte Sendungen mit Verkehrsservice, Nachrichtenbeiträgen und Wetter. An weiteren Formaten wie Talk-Sendungen oder Abendshows wird bereits getüftelt.