Schon zweimal war die DJK Vilzing nahe an einem Sieg gegen die Würzburger Kickers. Doch im Hinspiel (1:2) und im Pokal (6:7 nach Elfmeterschießen) zog sie knapp den Kürzeren. Im dritten Versuch nun klappte es gegen den Tabellenzweiten. Dank einer überragenden Mannschaftsleistung drehte die Eibl-Elf einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Heimsieg.
Und diesmal kam im Manfred-Zollner-Stadion vor 675 Zuschauern Stimmung auf, denn die Gäste waren mit einem 50-Mann-Fanbus angereist. Die Kickers-Anhänger mit ihrem Capo auf dem Zaun machten über die gesamte Spieldauer Alarm im Gästeblock.
Die Partie war gerade einmal zwei Minuten alt, da hätten die Würzburger schon in Führung gehen können. Nach einer Flanke kam DJK-Keeper Max Putz aus seinem Kasten zur Faustabwehr, doch er brachte den Ball nur bis an die Strafraumkante, wo Alberico schon wartete. Dieser zog ab, doch Martin Tiefenbrunner verhinderte das sichere 0:1 mit einer Kopfballabwehr auf der Linie.
In der Folge hatten die Würzburger viel mehr Ballbesitz, doch die DJK stand in der Defensive sicher und ließ kaum etwas zu. In der 15. Minute hatte die DJK eine erste gute Chance, als Pirner aus dem Mittelfeld heraus Müller bediente. Dieser setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch. Den Schuss aus spitzem Winkel konnte Verstappen im Kickers-Tor gerade noch entschärfen.
In der 19. Minute gingen die Würzburger in Führung. Dantscher rutschte bei einem Rückpass von Schröder weg, sodass Sane freie Bahn hatte. Im Strafraum ließ er Wolf mit einem feinen Trick ins Leere laufen und schob den Ball an Putz vorbei ins Tor.
0:2 nach 26 Minuten
Danach wirkten die Vilzinger etwas verunsichert. Die Kickers versuchten, nachzulegen, was in der 26. Minute auch gelang. Sane konnte das Laufduell gegen Schröder für sich entscheiden, den er mit einer Körpertäuschung im Strafraum düpierte. Den Abschluss aus kurzer Distanz parierte Putz noch reaktionsschnell, doch die Kugel fiel Solomon June-Abiol vor die Füße, der keine Mühe mehr hatte, zum 2:0 zu vollstrecken. In dieser Phase hatten die DJK-Abwehrspieler Mühe, sich gegen die pfeilschnellen Würzburger Angreifer zu behaupten. In der 29. Minute wäre fast das 0:3 gefallen, doch Putz rettete gegen Caciel.
Die Huthgartenkicker rappelten sich allmählich auf und kamen in der 44. Minute zum Anschlusstreffer. Kordick setzte sich bis zur Grundlinie durch und passte in die Strafraummitte. Die Kickers bekamen den Ball nicht weit genug weg. Der kam zum 20 Meter vor dem Tor stehenden Wendl. Dieser sah den frei stehenden Pirner im Strafraum, dessen Schuss wurde von Gästekapitän Kurzweg unglücklich abgefälscht, und der Ball landete im Kickers-Tor. Die Würzburger waren von der Rolle, und es schlug in der Nachspielzeit erneut hinter Verstappen ein. Erneut spielte Tobias Kordick auf der Außenbahn seinen Gegenspieler schwindelig, flankte gefühlvoll auf Jünger, der den Ball zum 2:2 über die Linie drückte.
In der zweiten Hälfte machten die Würzburger sofort wieder Druck. So waren gerade einmal 60 Sekunden gespielt, als June-Abiol frei vor Putz stand, doch dieser verhinderte den Einschlag mit einer starken Fußabwehr. Die DJK Vilzing stand nun in der Defensive sicher und schaffte es immer besser, den Gegner vom Tor fernzuhalten. In der 63. Minute drehte die DJK die Partie endgültig, begünstigt von einen kapitalen Abwehrschnitzer von Lukas Müller.
Müller nutzt Abspielfehler
Der Würzburger spielte im Aufbau den Ball direkt in die Füße von Jünger, der im Strafraum drei Gegner auf sich zog. Jünger passte zurück auf den frei stehenden Müller, der mit einer Körpertäuschung den herausstürmenden Keeper Eric Verstappen ins Leere rutschen ließ und den Ball mit letzter Kraft im Tor unterbrachte – 3:2.
Die Kickers waren zwar um den Ausgleich bemüht, doch die DJK verteidigte mit ganz viel Leidenschaft den knappen Vorsprung. Nur noch einmal musste der DJK-Anhang die Luft anhalten, als Leipold in der 92. Minute frei zum Kopfball kam, aber den Ball hauchdünn neben den Pfosten setzte.
Die Trainerstimmen
Josef Eibl (DJK Vilzing):„Sensationell, vor allem nach einem 0:2 Rückstand und einer Phase, in der wir das dritte Tor hätten kassieren können. So ehrlich muss man sein. Am Ende war der Sieg aber nicht unverdient, vor allem nach der zweiten Hälfte. Das hab ich meiner Mannschaft immer zugetraut. Aber das wir es so sensationell umsetzen ist überragend.“
Marco Wildersinn (Würzburger Kickers):„Wir haben in den ersten 30 Minuten gute Mittel für die Platzverhältnisse gefunden und gehen verdient 2:0 in Führung. Danach haben wir die Wege in die Defensive nicht mehr konsequent gemacht und begonnen, miteinander zu diskutieren. Nach der guten Ausgangslage sind wir sehr enttäuscht über das Ergebnis.“