CleanUp in Regensburg
Donauufer vom Müll befreit - „Erschreckend, wie viel wir gefunden haben“

12.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:40 Uhr
David Freitag
In nur einer Stunde sammelten die Helfer einen Berg von Müll an der Donau. −Foto: David Freitag

Im Rahmen einer Aufräumaktion unter dem Motto DonauCleanUp kümmerten sich Regensburger darum, dass ihre Stadt vom Müll befreit wird.



„Ich verstehe die Leute nicht, die sich an der Donau den Sonnenuntergang ansehen und dann ihren Müll liegen lassen.“ Mit diesen Worten spricht Hanns Jochen Drießle vom Landesbund für Vogelschutz vielen Regensburgern aus der Seele. Aber glücklicherweise engagierte nicht nur er sich am Samstag für ein sauberes Donauufer.

Trotz des schlechten Wetters sammelten etwa 15 Helfer über eine Stunde im Matsch Plastik, Glasflaschen und weiteren Unrat. „Erschreckend, wie viel Müll wir in so kurzer Zeit gefunden haben“, meinten Josef Paukner von der Donau-Naab-Regen-Allianz und sein Kollege vom Bund Naturschutz, die, unterstützt von einigen Vereinen, dieses „Ramadama“ leiteten.

Auch Grünanlagen und Straßen verschmutzt

Aber das ist nur ein erster Schritt. Es sind nicht nur Flüsse verschmutzt, sondern auch die Grünanlagen und Straßen Regensburgs. „Wenn wir an der Straße zehn Minuten weitersammeln, haben wir noch mal so viel Müll“, meinte eine Freiwillige am Ende der Räumaktion. Deshalb starten die Naturschützer derartige Projekte mehrmals im Jahr, trennen den Müll und entsorgen ihn sachgerecht. Auch DonauCleanUp soll es wieder geben, voraussichtlich am 10. September 2023.

Der Trend, sich für die Umwelt einzusetzen lässt im kommenden Jahr auf mehr Teilnehmer hoffen. Vor vier Jahren am Rhein begonnen, gibt es diese CleanUps mit zehntausenden Helfern mittlerweile an 15 Flüssen europaweit. Und das ist auch dringend notwendig. „Allein aus der Donau gelangen jährlich fünf Tonnen Plastikmüll in das Schwarze Meer“, meinte Paukner. Dabei handle es sich zum Großteil um Mikroplastik, also Kunststoff, der mit der Zeit durch natürliche Einflüsse zerkleinert wurde und so die Wasserlebewesen vergiftet.

Viele Tierarten bedroht

Besonders viele Tiere, die im und am Fluss leben, sind in den letzten Jahren in die „rote Liste“ der bedrohten Arten aufgenommen worden. Im Vorfeld des DonauCleanUps durchschwamm der Wissenschaftler Andreas Fath Rhein und Donau. Die Wasserproben aus beiden Flüssen hatten die Notwendigkeit solcher Aktionen eindringlich gezeigt.