Herausforderung
Doppelter Klimawandel im Wald steht an

Peter Hummel ist als neuer Leiter der Waldbauerschule Kelheim ins Amt eingeführt worden. Das birgt große Herausforderungen.

20.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:47 Uhr

Peter Hummel (M.) mit seinem Vorgänger Manfred Schwarzfischer (li.) und dem neuen Leiter der bayerischen Forstverwaltung, Hubertus Wörner Foto: Hutzler

Einem doppelten Klimawandel muss sich Peter Hummel, neuer Leiter der Waldbauernschule Kelheim, stellen: Die bundesweit einzigartige Schule müsse Waldbesitzer wappnen für immer extremere Wetterlagen und für ein rauer werdende gesellschaftliche Klima, sagte Hubertus Wörner, Leiter der bayerischen Forstverwaltung, bei der Amtseinführung von Brunner.

Brunner (39), seit September 2018 schon am Goldberg tätig, ist jetzt auch offiziell Nachfolger von Schulleiter Manfred Schwarzfischer, der bereits seinen Ruhestand genießt. Schwarzfischers erfolgreiches Wirken als Schulleiter müsse Hummel unter neuen Vorzeichen fortsetzen, so Wörner: Es gelte die Waldbesitzer zu schulen, wie sie ihren Wald klimastabil umbauen. Und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sei nötig, um der immer emotionaleren öffentlichen Debatte gegenzuhalten. Die Gesellschaft sehe die Nutzung der Ressource Wald immer kritischer: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht irgendwann ,die Bösen‘ sind, nur weil wir Bäume fällen!“

Josef Ziegler, Vorsitzender des Vereins Bayerische Waldbauernschule, wertete das Artenschutz-Volksbegehren als Warnsignal, dass die „selbstbestimmte Waldbewirtschaftung“ in Bayern in Gefahr sei. Dem gegensteuern könnten nur gut ausgebildete Waldbesitzer und Forstwirte - wofür die Schule am Goldberg bestens geeignet sein.

Peter Hummel will sie weiterentwickeln und mit modernem, praxisnahen Unterricht die Frequenz - derzeit rund 1800 Kursteilnehmer jährlich - noch steigern. Das, so der Forstwissenschaftler, gelinge nur gemeinsam mit dem Trägerverein und vor allem mit den 29 Beschäftigten am Goldberg.

In deren Namen hieß Personalratsvorsitzender Johannes Blechschmidt den neuen Chef herzlich willkommen: „Wir schauen mit Ihnen optimistisch in die Zukunft hier am Goldberg!“ Wo Hummel nun der „zweithöchste Beamte im Landkreis“ ist, nur getoppt vom Befreiungshalle-Verwalter, wie Landrat Martin Neumeyer und Bürgermeister Horst Hartmann in ihren Grußworten launig anmerkten.

Sie und die zwei Landkreis-Landtags-Abgeordneten begrüßte Moderator Nikolaus Ritzinger zur Feier, ebenso viele Vertreter von Forstbehörden, wald- und landwirtschaftlichen Organisationen, Ämtern und Firmen begrüßen. Musikalisch gestaltete das aus Förstern bestehende Blechbläser-Ensemble „Paris Quadriphonia“ die Feier. (hu)