Motorsport
Ein Autorennen ganz ohne Zuschauer

Der Slalom des AC Nittenau fand mit coronabedingten Einschränkungen auf dem Flugplatz Bruck in Bruck. 128 Teilnehmer kamen.

11.08.2020 | Stand 16.09.2023, 4:53 Uhr
Ulrike Wolf
Christian Graßmann senior und junior fuhren beide mit ihrem BMW. Graßmann senior schaffte Platz 10 der Gesamtwertung. −Foto: Ulrike Wolf

Normalerweise zieht der Slalom des AC Nittenau auf dem Flugplatz Bruck viele Zuschauer an. Aber dieses Jahr ist alles anders: „Wir sind der erste Verein in Bayern, der heuer eine Veranstaltung halten darf“, erzählt Christian Graßmann jun. Dazu hat das Landratsamt dem Verein einige Auflagen gemacht. Dass nur Fahrer und Begleitpersonen zum Rennen durften, war die bitterste Einschränkung. „Die Zuschauer machen ja erst die Stimmung aus“, findet Graßmann. Wenn mehrere Fahrer mit einem Auto starten wollten, mussten sie das Lenkrad beim Fahrerwechsel desinfizieren. Selbstverständlich mussten 1,5 Meter Abstand zwischen Personen gewahrt werden und innerhalb der Maschinenhalle (Essensverkauf und WC) eine Maske getragen werden.

Teilnehmer aus ganz Bayern

Die Teilnehmer kommen aus einem Umkreis von etwa 100 bis 150 km. Viele oberpfälzische und fränkische Vereine sind dabei, aber auch von München und Rosenheim haben einige den Weg nach Bruck zum Flugplatz gefunden. Bereits in den 70er- und 80er-Jahren war der Flugplatz Austragungsstätte des Slalomrennens. „Autorennen und Fliegen sind sich nicht so unähnlich, beides ist mit viel Technik verbunden“, findet Helmut Matschi, der Flugplatzbesitzer. Einmal im Jahr überlässt er den Flugplatz deshalb gerne den Rennautos.

Bereits um sechs Uhr in der Früh begann der Aufbau, gegen 8.30 Uhr konnte gestartet werden. 40 bis 50 Helfer arbeiten an dem Tag im Hintergrund, ob im Nennbüro, bei der technischen Abnahme, als Streckenposten oder im Essensverkauf. Graßmann senior dankte nicht nur den Helfern, sondern auch den Anwohnern für ihr Verständnis.

Gewertet wurde je nach Fahrzeuggruppe und innerhalb dieser auch nach der Größe des Hubraums. In der Klasse F treten Autos mit normaler Straßenzulassung an, bei Klasse G dürfen geringfügige Änderungen, die noch zulässig auf der Straße sind, vorgenommen werden. Bei Klasse H kann man durch Aufbauten und/oder Verstärkungen der Karosserie vielleicht etwas Zeit herausholen.

Sieger:Ergebnisse:
Der Tagesschnellste bekommt traditionell einen Pokal der Stadt Nittenau. Diesen überreichte Bürgermeister Benjamin Boml dem Gesamtsieger Christian Allkofer aus Deuerling. Knapp das „Stockerl“ verpasste Lokalmatador Robert Stangl mit Platz 4 der Gesamtwertung, dafür wurde er zweiter in der Ü50-Wertung.Listen, in Klassen aufgeteilt, stehen unter: www.AC-Nittenau.de (tkw)

Extra für Slalom-Einsteiger gibt es die Klasse SE. Hier gab es neun Starter, davon drei Damen. Frauen waren insgesamt 13 dabei. Positiv fällt auch auf, dass die Damen keine technischen Defekte (DNF in der Ergebnisliste) hatten. Gegen Ende des Renntags kam die Klasse FS „Freestyle“ dran. Einige „Autoschrauber“ tobten sich an ihren fahrbaren Untersätzen so richtig aus, bis das Fahrverhalten oder zumindest die Optik stimmte.

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