Hochzeit
Ein Baum für Berngauer Brautpaare

Wer in Berngau heiratet, soll von der Gemeinde beschenkt werden. Doch die gut gemeinte Geste wirft noch etliche Fragen auf.

25.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:07 Uhr
In Neumarkt spendet der Obst- und Gartenbauverein mit der Vorsitzenden Ursula Forster Paaren einen Baum für die Pöllinger Hochzeitsallee. −Foto: Clemens Forster

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und die Gemeinde Berngau möchte ebenfalls, dass sich ihre Bürger willkommen fühlen. Deshalb hatte Gemeinderätin Marion Behrends (Freie Wähler) vorgeschlagen, Brautpaaren einen Gutschein für einen Baum zu überreichen. Doch so einfach ist es nicht, wie sich bei der Sitzung am Donnerstagabend in der Turnhalle herausgestellt hat.

Wer soll den Gutschein bekommen? Paare, die sich in Berngau das Jawort geben? Oder müssen sie innerhalb der Gemeindegrenzen wohnen? Und was sollen sie mit einem Baumgeschenk anfangen, wenn sie in einer Wohnung leben? Das Geld wäre vertan, wenn das Paar den Gutschein nie einlöst, gab Parteikollege Harald Meier zu bedenken. Und der Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft, Josef Möges, fragte vorsichtig: „Soll das wirklich gemacht werden? Jeder Baum verursacht mindestens eine Stunde Arbeit.“

Gemeinderat will Arbeitsgruppe einsetzen

Allein der Kassenvorgang und die Digitalisierung der Rechnung müsse im Vier-Augen-Prinzip erfolgen, bestätigte Bürgermeister Thomas Meier. Deshalb soll nun eine Arbeitsgruppe genau definieren, wer in den Genuss des Geschenks kommen soll.

Marion Behrends möchte mit der Geste, die Tradition der Baumpflanzung anlässlich einer Trauung aufrechterhalten und gleichzeitig das Bewusstsein für wertvolle Grünflächen schärfen. Der Gutschein soll einen Wert von rund 25 Euro haben und könnte bei der Trauung übergeben werden, schlug sie vor. Dann komme er aber vielleicht nicht so zur Geltung, warf Möges ein, weshalb Harald Meier nachhakte, ob jemand den Gutschein den frisch Vermählten nach Hause fahren sollte.

Gemeinderat stimmt ab

„Vielleicht kommt die Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis, dass das alles nicht durchführbar ist?“, warf Gerhard Grad (CSU/BLB) ein. Und auch das Gemeindeoberhaupt stellte die Frage, ob es überhaupt Sinn mache, zum jetzigen Zeitpunkt über den Antrag abzustimmen. Mit 10:3 Stimmen fasste das Gremium dennoch den Beschluss, die Idee zu unterstützen, die Kriterien aber noch in einer Arbeitsgruppe zu besprechen.