Abschied
„Ein wunderbarer Pädagoge“ geht

St. Gunther-Schulleiter Thomas Herbst wechselt zum Schuljahresende in die Papst Benedikt Schule in Straubing.

17.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:35 Uhr
Tatjana Robl

St. Gunther-Schüler und -Lehrer hatten sich viel einfallen lassen für die Feier zur Verabschiedung des Schulleiters Thomas Herbst (vorne rechts). Foto: Tatjana Robl

„Zeitlang“: Dieses bayrische Wort ist Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg, in den Sinn gekommen, als er an Thomas Herbst dachte. „Zeitlang“ ist eine Stimmung, übersetzbar mit Sehnsucht oder Heimweh, und er sei sich sicher, so Eibl, „Herbst hat Zeitlang danach, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen.“ Künftig verbringt der bisherige Schulleiter von St. Gunther jedenfalls weniger Zeit auf der Straße, da seine neue Arbeitsstätte näher an seiner Heimat ist.

„Wie beschreibt man St. Gunther?“ Diese Frage stellte sich Eibl und meinte: „Es ist eine Wald- und Naturschule“, die ausgezeichnet in die Stadt und den Landkreis eingebunden sei. „Herbst hatte immer neue Ideen, wie unter anderem die Anschaffung von Alpakas oder auch von 10 000 Bienen. Er hatte nicht nur die Rolle des Schulleiters, er war auch der „Ermöglicher“ und sieben Jahre an der Spitze von St. Gunther.

Ein gelassener Baumeister

In seiner Laudatio ging Eibl weiter auf den Lebenslauf von Herbst ein und betonte, dass dieser ein wunderbarer Pädagoge sei. Zudem sei er ein gelassener Baumeister. Die Modernisierung im bestehenden Gebäude neben dem Schulbetrieb habe ihn oft vor Herausforderungen gestellt. Aber auch in seiner künftigen Schule werde er davor nicht gefeit sein, scherzte Eibl. „Auch da haben wir Dir was übrig gelassen zum Weiterbauen.“

„Für die Katholische Jugendfürsorge ist es keine Verabschiedung, sondern nur ein Wechsel“, erklärte Eibl. Aber für St. Gunther sei es ein Abschied, der den Schülern und Lehrern nicht leicht fällt. Passend zu seiner Ansprache hatte er für Herbst das Buch „Zeitlang“ dabei. Darin geht es um Orte, an denen man gerne ist und Kraft tanken kann.

Regierungsschuldirektorin Dagmar Frohn betonte: „Du wirst fehlen, ebenso Deine immer freundliche und optimistische Art.“ Landratsstellvertreter Markus Müller sagte: „Inklusion ist mehr als Gleichmacherei.“ Weiter ging er auf die Leistungen von Herbst ein und meinte: „In den sieben Jahren hast Du Spuren hinterlassen und viele junge Menschen ins Leben begleitet.“ Müller überreichte ein Geschenk aus dem Landkreis – die Glasfigur „Godl“, die in Lohberg gefertigt wurde.

Cham-T-Shirt als Geschenk

„Immer wenn ich an diese Schule komme, nehme ich ein Stück Lebensfreude mit nach Hause“, begann Bürgermeisterin Karin Bucher ihre Rede. Herbst habe dazu beigtragen, dass St. Gunther Lebensfreude ausstrahlt. „Sie nehmen jeden Menschen und jedes Kind so, wie es ist, und geben jedem eine Chance. Man sieht Ihnen an, dass Sie ein Menschenfreund sind.“ Bucher hatte ein T-Shirt mit dem Aufdruck der Stadt Cham für ihn dabei und lachte: „Es würde mich freuen, wenn Sie es in Niederbayern tragen.“ Auch die Kinder hatten einen gemischten Korb für Herbst zusammengestellt.

Eibl stellte Herbsts Nachfolgerin Felicitas Klenk-Schimmels vor und ging auf deren Lebenslauf ein. Herbst hatte eine Fotostrecke vorbereitet mit den Ereignissen in seiner Amtszeit. „Ich hab immer nur den Anschubs gegeben, die Leute begeisterten sich dann für die Ideen“, meinte er.

„Es waren viele schöne Tage, aber es war auch nicht immer einfach.“ Er dankte den Schülerinnen und Schülern, „denn Ihr seid das Wichtigste – das dürfen die Erwachsenen nicht vergessen!“ Für seine Nachfolgerin Klenk-Schimmels hatte er den ersten Waldhonig der Bienen und eine warme Mütze aus der Wolle des Alpakas Moritz parat.