Ausstellung
Eine Reise durch die Musikgeschichte

Peter Panzer präsentiert in der Malschule See alte Musikinstrumente sowie selbst gemalten Bilder von Musikbands.

29.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:22 Uhr
Vera Gabler
In der Ausstellung gibt es unter anderem eine Ton-Leiter mit einem hohen C. −Foto: Vera Gabler

Ein Jahr ohne eine Ausstellung in der Malschule See bei Peter Panzer ist undenkbar. In diesem Jahr lädt der Künstler an den nächsten beiden Sonntagen dazu ein, sich mit dem Thema „Musik“ zu beschäftigen.

Der heute 70-Jährige hat in 50 Jahren mehr als 100 Songs komponiert und zum Teil digital aufgenommen. Der inzwischen vornehmlich als bildender Künstler bekannte Parsberger hat bis zur Jahrtausendwende auch immer wieder mit verschiedenen Bands auf den Bühnen der Region gestanden.

Über 80 Jahre alte Instrumente

Die diesjährige Ausstellung zum Thema „Musik“ soll aber keine Musikveranstaltung sein, sondern eine Reise durch die Musik, angefangen von den Instrumenten, die bestimmt über 80 Jahre alt sind. „Von meinen Geschwistern, die der Musik aber nicht treu geblieben sind“, ergänzt Panzer beim Besuch des Tagblattes. Nach dem Blick auf die alte Posaune und die Geige sowie einem zerlegten Akkordeon, das sein Innenleben präsentiert, bleibt der Blick aber auch auf Wortspiele in der Vitrine hängen. Da liegt ein Flügel von einem Vogel in Bezug auf Flügel mit Tasten. Oder ein Keyboard, das auch ein Brett sein kann, an dem Schlüssel hängen. Das größte Wortspiel, so Panzer, sei die Tonleiter mit einem Hohen C ganz oben.

Leihgaben von Instrumenten aus dem Kongo runden die Seite der Musikinstrumente ab, bevor man in die Welt der ehemaligen Tonträger, Schallplatten und Musikkassetten eintauchen kann. „Mir ist wichtig, dass die Ideen hinter den Songs nicht verloren gehen – und vielleicht findet sich irgendwann einmal ein Musiker, dem es gefällt und der etwas daraus macht“, ergänzt er mit Blick auf seine Musikbühne mit vielen Instrumenten.

Gitarre anstatt Klavier

Schon als Kind habe er den Wunsch gehabt, Klavier zu spielen, aber der Unterricht sei teuer gewesen. Letztendlich sei es eine Gitarre gewesen, die er im Alter von 14 Jahren unter dem Christbaum fand. „Ein Freund, der spielen konnte, hat mir dann die ersten Griffe beigebracht.“

Sofort begann Peter Panzer eigene Songs zu schreiben. Seine ersten Gehversuche als Musiker unternahm er in der Pfadfindergruppe im Internat in Plankstetten. „Wir spielten Stücke der Stones, der Beatles und der Kinks, was bei unserem Präfekten im Internat nicht so gut ankam“, schmunzelt er. Eines Tages spielten die „Scouts“, wie sich die Musiker nannten, aber bei Einkehrtagen der Pfadfinder am Habsberg. „Dort lernte ich Musiker aus Neumarkt kennen und knüpfte die ersten Kontakte in die Rock-Szene.“

Ein multimediales Erlebnis

Als er 1967 das Internat verließ, gründete er in Parsberg eine Pfadfinderband, stieg aber auch bei der Neumarkter Gruppe „Creatures“, den späteren „Converted“, als Bassist ein. Nach seiner Bundeswehrzeit kam für Peter Panzer die Phase seiner Musikerkarriere, an die er am liebsten zurückdenkt. Zusammen mit den deutlich jüngeren Rainer Preis, Uli und Berti Sellner sowie Uli Bassler gründete er die Parsberger Kultband „Conclusion“. „Als Conclusion wurden wir richtig bekannt, spielten sowohl Messen als Rockkonzerte und holten uns irgendwann auch drei Background-Sängerinnen dazu.“ Ein von ihnen war Panzers heutige Ehefrau Beate.

Termine:Wichtig:
Am 3. und 10. Oktober von 15 bis 18 Uhr, bis 19. Dezember dann nach Vereinbarung unter Telefon (0 94 92) 1648 oder 7665.Es gilt beim Besuch der Ausstellung die 3-G-Regel mit Nachweiserbringung.

Höhepunkt der Ära „Conclusion“ war für Peter Panzer das Jahr 1975, als auf dem Parsberger Volksfestplatz ein mehrtägiges internationales Pfadfindertreffen stattfand. „Wir spielten damals unter anderem zwei größere Eigenkompositionen von mir – einmal eine Messe und die Opera Dia“, erzählt der 70-Jährige. Dabei wurden zur Live-Musik mit einem Projektor Dias auf eine Leinwand geworfen, so dass das Publikum ein multimediales Erlebnis hatte.

Panzer ist eine Ein-Mann-Band

Seine Erzählungen werden lebendig, wenn man dabei auch die selbst gemalten Bilder von den Musikbands an den Wänden und an der Litfasssäule in seiner Malschule betrachtet. Auf die Frage, was es mit dem Plakat „Tank“ auf sich hat, erkärt Panzer, dass er jetzt eine Ein-Mann-Band sei. Seine Talente liegen eben im brotlosen Bereich, aber für ihn sei Musik emotional. Und so endet die Reise in der klassischen Ecke mit Hans Bach und seiner Genealogie.