EV Regensburg
Eisbären ringen die Indians nieder

Der Regensburger Eishockey-Oberligist entscheidet ein packendes Duell mit Memmingen mit 4:3 für sich. Nun geht’s nach Weiden.

28.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:21 Uhr
Memmingens Goalie Niklas Deske (hier gegen den Regensburger Richard Divis) muss sich geschlagen geben. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Der ECDC Memmingen hat sich als der erwartet schwere Gegner erwiesen. Es war ein äußerst hartes Stück Arbeit, ehe die Eisbären am Dienstagabend in einem jederzeit packenden Duell vor 803 Zuschauern in der Donau-Arena mit dem 4:3 (1:1, 2:1, 1:1) den achten Sieg in Folge unter Dach und Fach gebracht hatten. Auf dem Weg zum Jahreswechsel liegt nun vor dem Regensburger Eishockey-Oberligisten noch ein echter Brocken. Am Donnerstag (20 Ur) steht das Oberpfalz-Derby bei den Blue Devils Weiden auf dem Spielplan. Der Spitzenreiter unterlag am Dienstag fast sensationell in Landsberg mit 3:5.

Die Ärzte hatten am Spieltag grünes Licht für einen Einsatz von Patrick Berger gegeben, der zumindest als Ersatz für Torhüter Peter Holmgren auf der Bank Platz nahm. Erstmals im Eisbären-Kader bei einem Pflichtspiel stand zudem Marvin Schmid. Der Sommer-Neuzugang aus Memmingen hatte sich in der Vorbereitung beim Test in Passau so schwer verletzt, dass er seither zum Zuschauen verdammt war.

Vorsicht und gegenseitiger Respekt prägten die Anfangsphase der Partie. Memmingen unterstrich gleich mal, dass es ein anderes Kaliber als die vergangenen Gegner der Regensburger darstellt. Petr Heider setzte mit einem Solo und einem Schuss nach zwei Minuten ein erstes Ausrufezeichen. Niklas Deske im Indians-Kasten griff zu.

Blitzsauber ausgekontert

Auch Lars Schiller hatte die Führung der Hausherren auf dem Schläger, ehe die Allgäuer gleich ihre erste zwingende Aktion in das 1:0 ummünzten. Alec Ahlroth traf nach einer Vorlage von Matej Pekr. Die Eisbären hatten sich in dieser Situation sauber auskontern lassen, hatten allerdings auch prompt eine passende Antwort parat.

42 Sekunden nach dem Rückstand rückte Richard Divis mit seinem 101. Tor im Regensburger Trikot die Verhältnisse vorerst wieder zurecht. Dabei griff ein bewährtes Muster. Nikola Gajovsky kurvte vors Tor und servierte den Puck seinem Landsmann, der aus spitzem Winkel nicht lange fackelte.

Jakob Weber, Christoph Schmidt und Xaver Tippmann auf der einen sowie Daniel Huhn und Jaroslav Hafenrichter auf der anderen Seite hatten vor der Sirene noch gute Möglichkeiten, aber das 1:1 spiegelte die Ausgeglichenheit des ersten Drittels bestens wider.

Der zweite Abschnitt war gerade mal 25 Sekunden alt, da schlugen die Gäste wiederum zu – und das sogar in Unterzahl. Tomas Gulda leistete sich drei Sekunden vor Ablauf des Powerplays im Aufbau einen leichtfertigen Scheibenverlust, den der Schwede Linus Svedlund umgehend bestrafte.

Christoph Schmidt musste kurz behandelt werden, kehrte aber aufs Eis zurück. Lion Stange visierte mit einem Gewaltschuss die Latte an. Die Partie wurde immer hektischer und emotionsgeladener, und so manche Entscheidung von Hauptschiedsrichter Daniel Harrer war so gar nicht nach dem Geschmack der Zuschauer.

Deske parierte gegen Andrew Schembri stark, aber der Nachschuss von Divis saß. Allrounder Andre Bühler schoss anschließend die Regensburger mit seinem zweiten Saisontreffer erstmals in dieser rasanten Begegnung in Front, was auch der Lohn für ein kleines Chancenplus war, das sich die Schützlinge von Trainer Max Kaltenhauser mittlerweile erarbeitet hatten.

Böses Foul an Keresztury

Die Intensität blieb sehr hoch, und der Einsatz überschritt häufig die Grenzen des Erlaubten. Der Memminger Lion Stange kassierte für einen bösen Kniecheck gegen Erik Keresztury, der von Betreuern gestützt das Eis verlassen musste, zurecht eine Spieldauerstrafe. Marvin Schmid rückte für Keresztury in die zweite Sturmreihe.

Mit noch 2:46 Minuten in Regensburger Überzahl ging es ins Schlussdrittel, in dem Lars Schiller mit einem Abstauber – seinem zweiten Saisontor – den Vorsprung auf zwei Tore ausbaute. Auch Tomas Schwamberger ging angeschlagen von der Eisfläche, meldete sich aber zurück. Die Indians gaben sich indes noch lange nicht geschlagen. Pekr brachte sein Team wieder bis auf ein Tor heran, und Holmgren bot in der Folge all sein Können auf, um den möglichen Ausgleich zu vereiteln.

Einem Riesensolo von Schmid blieb der Lohn verwehrt, weitere Chancen für die Eisbären vergaben Lukas Heger und Constantin Ontl. 47 Sekunden vor Schluss nahm Memmingens Coach Sergej Waßmiller eine Auszeit und Torhüter Deske vom Eis. Doch die Eisbären hielten dem Druck stand, und Marvin Schmid durfte vor den begeisterten Fans eine Ehrenrunde drehen.

Statistik

Eisbären – Memmingen 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Tippmann, Weber; Schiller, Schütz – Bühler, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Kroschinski, Wagner; Schmid

ECDC Memmingen Indians: Deske – Svedlund, Kittel; Kasten, Stange; Bergen, Schirrmacher – Nirschl, Peter, Hafenrichter; Pekr, Ahlroth, Topol; Hofmann, Huhn, Pfalzer; Lukes, Abstreiter

Tore: 0:1 (7:45) Ahlroth (Pekr, Bergen); 1;1 (8:27) Divis (Gajovsky, Bühler); 1:2 (20:25) Svedlund (bei 4-5); 2:2 (26:17) Divis (Weber, Gajovsky bei 5-4); 3:2 (30:01) Bühler (Weber, Gajovsky); 4:2 (41:33) Schiller (Heger, Gulda bei 5-4); 4:3 (47:25) Pekr (Lukes, Pfalzer)

Schiedsrichter: Daniel Harrer; Zuschauer: 803; Strafminuten: Regensburg 10 – Memmingen 8 plus 5 plus Spieldauer Stange