Erinnerungen
Eltern sagen Danke an Intensivstation

Am 7. Mai 2016 kamen die Drillinge in der 25. Schwangerschaftswoche viel zu früh im Klinikum auf die Welt.

06.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:59 Uhr
Im Vordergrund. Die Drillinge Luisa, Toni und Maria. Im Hintergrund: v.l. Dr. Andreas Fiedler, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche; Sandra Osso, Stationsleiterin der Kinderintensivstation. −Foto: Verena Uschold

Schüchtern laufen Luisa, Maria und Toni an der Hand von Mama, Papa und Oma in Richtung Patientengarten. Vorbei an der Kinderintensivstation des Klinikum St. Marien Amberg. Erinnerungen an ihre Zeit dort haben die Drillinge von Mama Daniela und Papa Wolfgang nicht mehr. Am 7. Mai 2016 kamen Sie viel zu früh im Klinikum auf die Welt und wogen 700, 820 und 980 Gramm. Knapp ein Viertel Jahr haben die Drei dann auf der Kinderintensivstation verbracht berichtet Sandra Dietl vom Klinikum St. Marien Amberg. Stationsleiterin Sandra Osso erinnert sich: „Es ist irre und es freut mich unheimlich zu sehen wie die Drei mittlerweile gewachsen sind. Sie waren damals so winzig und ich weiß noch, dass Mama Daniela damals jeden Tag für mehrere Stunden bei uns war.“ 5 Jahre sind seitdem vergangen. Jahre, die nicht immer einfach waren. Denn alle drei haben ihre Bedürfnisse – Luisa, Maria und Toni.

„Drillinge alleine sind ja schon eine Herausforderung. In unserem Fall folgten dann auch noch viele Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte. So waren die Augen von Maria nicht ausreichend entwickelt.“ Heute tragen die beiden eine pinke und eine lila Brille, mit das Einzige, wodurch man die beiden unterscheiden kann. An dieser Stelle schmunzelt Mama Daniela. „Maria kann wirklich sehr stur sein, Luisa dagegen ist eher der ruhigere Typ. Sie malt gerne. Während Maria viel mit ihrem Bruder Toni zusammen ist, Hauptsache draußen unterwegs.“ Maria hat den Charakterzug sich durchzusetzen bisher beibehalten. Alle drei haben das schon früh gelernt und es hat sich gelohnt. Heute – nach 5 Jahren – ist alles gut. Oma Sylvia spielte dabei eine nicht unwichtige Rolle. Sie war in den vergangenen fünf Jahren immer an der Seite Ihrer Tochter und hat auch die Zeit am Klinikum Amberg in besonderer Erinnerung behalten. „Was die Pflegekräfte und die Ärzte vor Ort geleistet haben ist unfassbar. Der Umgang mit uns und den Kindern war so liebevoll. Wir sind dafür so unendlich dankbar“, erzählt Sylvia Karl. „Sogar die Hochzeit meiner Tochter in der Kapelle des Klinikums haben sie möglich gemacht.“

Eigentlich wollten Daniela und Wolfgang Zimmermann aus Moosbach zur Osterzeit heiraten, ab März musste Mama Daniela dann aber stationär aufgenommen werden. Zur Überwachung. „Wir hatten unsere Hochzeit zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal verschoben und wollten unbedingt verheiratet sein bevor die Kinder auf die Welt kommen, man weiß ja nie.“ Danke sagen ist der Familie ein großes Anliegen. Sylvia Karl feierte im vergangenen Jahr ihren 60. Geburtstag und den wollte sie nutzen. „Statt Geschenken habe ich meine Freunde gebeten Geld für die Kinderintensivstation am Klinikum Amberg zu sammeln. 500 Euro sind daraus geworden.“ Geld für das auch Dr. Andreas Fiedler, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, sehr dankbar ist. „Es gibt keine ehrlicheren Patienten als Kinder. Sie spiegeln uns Emotionen sofort wieder und gerade deswegen geben sie uns so viel zurück. Umso mehr freut es uns im Fall von unseren Drillingen zu sehen, dass es sich gelohnt hat zu kämpfen.“