Musik
Ernstes und Heiteres in Plankstetten

Pianistin Verena Metzger und Sopranistin Magdalena Hinterdobler sorgen bei Klassik im Kloster für einen kurzweiligen Abend.

20.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:14 Uhr
Johann Grad

Ernstes und Heiteres präsentierten Pianistin Verena Metzger und Sopranistin Magdalena Hinterdobler. Foto: Grad

Ernstes und Heiteres gab es bei Klassik im Kloster zu hören. Gestaltet wurde das Konzert am Sonntagabend von der Sopranistin Magdalena Hinterdobler und der Pianisten Verena Metzger. „Präsentierten früher exzellente Musikstudenten ihr Können, treten jetzt mehr arrivierte Künstler auf“, so Dr. Manuela Jahrmärker.

Der Winter hatte leider noch einmal kräftig weißen Schnee geschickt, umso schöner war es, Robert Schumanns Lieder zu hören, wie „Frühling lässt sein blaues Band flattern durch die Lüfte“, von der Sopranistin der Oper Leipzig sehnsuchtsvoll und ausdrucksstark gesungen, wie auch beim „Schneeglöckchen“, das ruft „O kommt, ihr Blätter, Blüt‘ und Blume“. Danach sang Hinterdobler mit ihrer farbigen, bei höchsten Tönen stets präsenten und energischen Stimme Mignons düstere und auch dramatische Lieder von Sehnsucht nach dem Liebsten, von der Pflicht zu schweigen oder vom Land, wo Zitronen blühn, wohin sie mit dem Geliebten ziehen möchte.

Höchste Töne gelingen mühelos

Die sieben frühen spätromantischen Lieder von Alban Berg bewältigte sie zu jeder Zeit dynamisch, kräftig, zupackend, gefühlvoll, akzentuiert. Und auch höchste Töne konnte sie lange aushalten. Mit einfühlsamer Stimme beschreibt sie die Einsamkeit der „Nacht“, dramatisch die Widersprüche beim Gesang der „Nachtigall“, ruhiger die Erfüllung der in der „Liebesode“ und heftig in „Sommertage“ das Wandern hinaus in die Natur, wo es anderes zu entdecken, wo es anderes zu entdecken gibt, aber er von der Liebe erfüllt ist.

Pianistin Verena Metzger begleitete gelassen und routiniert, manchmal auch mit geheimnisvollen Tönen, schaffte gekonnt auch schnellere Passagen und hatte starke Momente. Beide Künstlerinnen verstanden sich und kamen sehr gut miteinander zurecht. Heiterer und spritziger ging es im zweiten Teil zu. Statt schwarz seriös trugen beide freundliches und luftiges Outfit. Bei Chansons und Liebesliedern sang die Sopranistin locker, leidenschaftlich, geschmeidig und schwärmerisch. Gekonnt setzte Hinterdobler Mimik und Gestik ein, tänzelte gern, lehnte sich lässig frech an den Flügel.

Bravo-Rufe zum Ende

Die Pianistin musizierte flott und dynamisch, locker und konnte bei längeren Solopassagen einiges von ihrer großartigen Technik zeigen. Viel Beifall gab es bei „Benjamin, ich hab nichts anzuziehen“ mit weinerlicher, hingehauchter und fordernder Stimme und bei „Jonny, wenn du Geburtstag hast“, schmachtend und lasziv vorgetragen. Bei „Meine Lippen küssen so heiß“ von Franz Lehar zeigte die Sopranistin noch einmal ihre hohe stimmliche Qualität und ihr schauspielerisches Können. Kräftiger Beifall und Bravo-Rufe belohnten Pianistin und Sopranistin für den starken Auftritt. Als Zugabe konnte sich die Zuhörerschaft an einem letzten Liebeslied erfreuen.

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