Eishockey
ERSC: Kempten geht vom Eis

Der ESC beendet die Partie gegen Amberg vorzeitig. Die Gäste waren mit den Schiri-Entscheidungen nicht einverstanden.

06.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:43 Uhr
Günter Passler
Die Amberger, hier mit Felix Köbele, führten mit 6:3, als die Gäste aus Kempten in die Kabine verschwanden. −Foto: Andreas Brückmann

Ein Eishockeyspiel dauert in der Regel 60 Spielminuten, eventuell auch länger bei Verlängerung. Die Partie am Freitagabend zwischen dem ERSC Amberg und dem ESC Kempten war nach knapp 47 Minuten beendet – weil die Gäste sich mit Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden sahen, das Eis verließen und auch nicht mehr zurückkehrten.

Zu diesem Zeitpunkt führte der ERSC Amberg mit 6:3. Die Begegnung wird nun vor das Schiedsgericht des Verbandes gehen und sollte mit einer 5:0-Wertung für die Wild Lions enden. Der ERSC stünde damit kurz vor einem Einzug in die Playoffs.

Zum Sportlichen: Das Spiel nahm schnell Tempo auf, der ERSC verzeichnete früh die erste Großchance mit einem Innenpfostentreffer von Leon Hartl. Amberg agierte mit einem starken Forechecking und ging durch ein Überzahltor von Shawn Campbell mit 1:0 in Führung.

Lange währte die Freude der Hausherren allerdings nicht, denn bereits 31 Sekunden später hatte Sharks-Torjäger Nikolas Oppenberger zum 1:1 ausgeglichen. Die Defensivabteilungen beider Mannschaften spielten in der Folge sehr konzentriert.

Strafzeiten häuften sich

Der Mittelabschnitt begann mit einem frühen Gästetreffer durch deren Kapitän Eugen Scheffer, den die Löwen aber sehr bald durch Felix Köbele beantworten konnten. Zu diesem Zeitpunkt begannen sich die Strafzeiten zu häufen, zunächst beiderseits, im weiteren Verlauf vornehmlich gegen die Gäste. Und es häuften sich auch deren Diskussionen mit den Unparteiischen.

Mit seinem zweiten Treffer brachte Köbele per Nachschuss durch die Schoner von Harß den ERSC erstmals in Führung. Per Schlagschuss erhöhte Daniel Krieger im Powerplay auf 4:2 und 44 Sekunden vor der Pausensirene ließ Köbele die Amberger Fans erneut jubeln.

Im kurzen Schlussdrittel konnten die Sharks bereits nach 30 Sekunden durch Daniel Rau auf 5:3 verkürzen, aber nach vier weiteren Strafzeiten (zweimal Reklamieren, zweimal Beinstellen) und dem 6:3 durch Kevin Schmitt verschwanden die Gäste in der Kabine.

Unabhängig von dem ungewöhnlichen Ende des Spiels zeigte sich Löwencoach Dirk Salinger sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben defensiv sehr gut und konzentriert gespielt, was nicht einfach war, weil Kempten läuferisch sehr stark ist, vielleicht sogar das beste Team in der Liga“.

Kritik am Gegner

Über das abrupte Ende der Begegnung meinte der Amberger Coach: „Es kommt immer mal vor, dass man mit Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden ist, aber wenn alle Teams so reagieren würden, hätte man viele Abbrüche“. Das Ergebnis ging für den Amberger Trainer absolut in Ordnung: „Wir waren verdient in Führung und hätten auch bis zum Ende verdient gewonnen“. Zu dem Verhalten der Gäste wollte sich Salinger nicht weiter äußern.

Die nächste Partie bestreitet der ERSC Amberg am kommenden Freitag zu Hause gegen den ESV Buchloe. Am Sonntag steht mit der Begegnung gegen Schongau das nächste Heimspiel der Amberger an.