Gemeinderat
Erweiterung des Baugebietes in Pyrbaum

Offene Fragen werden im April wieder Thema im Gemeinderat sein. Für Rengersricht gab es grünes Licht.

22.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:46 Uhr
Heike Regnet

Am Ortseingang von Rengersricht entsteht ein neues Baugebiet. Die künftige Gestaltung der Häuser sorgte im Gemeinderat für Diskussionen. Foto: Regnet

Zwei Baugebiete sorgten am Mittwoch im Gemeinderat für reichlich Diskussionsstoff. Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin BayAK Lucia Ermisch stellte die Pläne für die „Kleewiese“ in Rengersricht und die Erweiterung des Baugebiets „Am alten Forsthaus“ in Pyrbaum vor.

Bürgermeister Guido Belzl informierte zur Auslegung „Kleewiese“ über die Einwände von Bürgern. Das Baugebiet ist in zwei Zonen unterteilt. Ein Bürger wünschte, ein am Rand von Zone eins gelegenes Grundstück Zone zwei zuzuordnen. Gegen vier Stimmen wurde dies genehmigt. Ein weiterer Wunsch war, ein Grundstück neben einem Gewerbebetrieb als Mischgebiet auszuweisen. Gegen drei Stimmen wurde beschlossen, die Fläche als allgemeines Wohngebiet auszuweisen. Gerhard Meyer fragte, ob der benachbarte Gewerbetreibende wegen Erweiterung seines Betriebs bei der Gemeinde nachgefragt habe. Dies bejahte Belzl. Bernd Glas schlug vor, besagtes Grundstück zunächst als Gemeinde zu behalten, falls der Gewerbetreibende die Fläche doch noch erwerben will.

„Einfach mal Rückgrat behalten“

Ermisch betonte, dass die Gemeinde mit dem Bebauungsplan die Möglichkeit habe, ein Konzept zur städtebaulichen Entwicklung vorzugeben, das es dann aber auch einzuhalten gelte. „Sie müssen da einfach mal Rückgrat behalten“, meinte sie mit Blick auf im Nachhinein genehmigte Abweichungen von aufgestellten Plänen. Erwin Dotzer hielt dagegen, dass es im Bauausschuss immer wieder große Diskussionen bei Genehmigungen gebe. „Wir müssen uns doch auch nach den Bedürfnissen der Leute orientieren.“

Stefan Zeltner und Karin Larsen-Lion waren sich einig, dass vor allem die Baulinie am Ortsrand fest vorgeschrieben und eingehalten werden müsse. Dem konnte Ermisch nur zustimmen. „Es geht hier um Bauqualität und Architektur, die in den letzten Jahren sehr gelitten hat.“ Ziel sei es, eine ruhige, harmonische Wohnsituation zu schaffen. Wichtigster Schritt sei es, die Leute rechtzeitig über die Vorschriften zu informieren. Dann könnten diese ihre Häuser entsprechend planen. Einstimmig wurde der Bebauungsplan auf den Verfahrensweg gebracht.

Im Fokus stand zudem die Erweiterung des Baugebietes „Am alten Forsthaus“ in Pyrbaum. Das genehmigte Baugebiet endet laut Planung mit einem Mehrfamilienhaus. Dem sollen sich drei weitere anschließen. Ermisch schlug vor, die vier Parzellen als Einheit zu sehen. Dann könnte ein Bauprojekt „aus einem Guss“ entstehen. Angesichts der knapp 40 nötigen Garagen wünschte Karl Meyer eine Tiefgarage, was viele Räte befürworteten.

Stefan Zeltner und Monika Werft zeigten sich enttäuscht, dass die Erweiterung, die beim Bürger-/Ratsbegehren eine knappe Mehrheit gefunden hatte, nicht wie zugesagt überarbeitet wurde. Mit Blick auf den Bau der drei Mehrfamilienhäuser regte Zeltner an, auf einen Investor zu verzichten und als Gemeinde selbst aktiv zu werden. „Das ist nicht unbedingt mein Plan“, meinte Belzl. Doch über die künftige Vorgehensweise gelte es heute noch nicht zu entscheiden.

Erst planen, dann genehmigen

Werft wünschte, dass zunächst überlegt werden solle, wer was für wen baue, ehe der Bebauungsplan die Regeln vorgibt. Belzl betonte, dass die Planung in nicht sichtbaren Details überarbeitet wurde. Die Grundstruktur sei die gleiche geblieben. Nun gelte es, einen ersten Beschluss zu fassen, um in die Auslegung gehen zu können.

„Die Ansicht vom Oberhembacher Weg wird kein Rembrandt“, mahnte Zeltner. Daher müsse man sich schon jetzt über die Gestaltung der Häuser Gedanken machen. Auch sei eines der Grundstücke bereits so gut wie verkauft. Erwin Dotzer warnte davor, angesichts zahlreicher Wortmeldungen zu den Details, nun alles zu zerreden. Angemahnt wurde unter anderem die ordentliche Eingrünung des Erweiterungsgebietes, zudem fehle ein Spielplatz. Elf Räte stimmten schließlich dafür, einen Tiefgaragenplatz pro Wohnung zwingend vorzuschreiben, um die Zahl der Garagen zu reduzieren. In der nächsten Sitzung soll nun über den Bebauungsplan abgestimmt werden.

Kurz & knapp

Betreuungskosten: Nach Ministerratsbeschluss gibt es künftig 100 Euro pro Monat Beitragszuschuss. „Damit sind die Kindergartenplätze in den Regelgruppen kostenfrei“, erklärte Geschäftsführer Richard Forster. Im gemeindlichen Kindergarten greift die Regelung ab 1. April 2019.

Beitragszuschuss: Der kommunale Beitragszuschuss wird ab 1. April 2019 eingestellt.