„Der Anbau wird wahrscheinlich noch Jahre auf sich warten lassen!“ Diese niederschmetternde Aussage kann im Jahresbericht in der Sache „Anbau an das Feuerwehrgerätehaus“ nachgelesen werden. Der Verwaltungsrat hätte an dieser Stelle in dem Bericht gerne über neue Entwicklungen in Sachen “Anbau an das Feuerwehrgerätehaus“ berichtet, aber das vergangene Jahr war jedoch überwiegend von Einschnitten geprägt.
Bereits im Jahresbericht von 2020 hieß es, dass die noch vom alten Stadtratsgremium 2019 verabschiedeten Planungen gestoppt wurden, da die finanzielle Situation der Stadt Rötz die Baumaßnahme in Höhe von rund drei Millionen Euro nicht stemmen könne. Anfang 2021 wurde eine Arbeitssitzung mit Teilnehmern der Stadtverwaltung, dem Architekturbüro Schnabel & Partner sowie Vertretern der Feuerwehr abgehalten.
Das sagt der Bürgermeister
Ziel dieser Besprechungen war, die Planungen von 2019 zu reduzieren, um die Baukosten zu senken. Nach langen Gesprächen konnte eine Kompromisslösung gefunden werden, die damals mit rund 2,3 Mio. Euro veranschlagt wurde. Ein eigener Raum für die Jugendfeuerwehr fiel dem Rotstift ebenso zum Opfer wie die geplante Schlauchpflegeanlage.
Nach diesen Gesprächen sollten die Planungen in die Detailphase übergehen. Gegen Ende August kam dann vom Staatsministerium die Aussage, dass der reduzierte Neu-/Anbau ebenfalls förderfähig sei. Weitere Besprechungen oder Informationen vonseiten der Stadt Rötz gab es laut Jahresbericht seither leider nicht mehr. Bedingt durch die aktuelle finanzielle Situation der Stadt Rötz und die generellen Rahmenbedingungen wird bei der Feuerwehr davon ausgegangen, dass ein Anbau weiter in die Zukunft rückt.
Wir haben bei Bürgermeister Stefan Spindler nachgefragt und ihn um eine Stellungnahme gebeten. Derzeit laufe nach seinen Angaben die Vorbereitung für eine Genehmigungsplanung, um einen Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz zu stellen. Ziel sei es, noch in diesem Herbst eine Ausschreibung zu haben. Damit könnte 2023 ein Baubeginn möglich. Voraussetzung für diesen Ablauf sei allerdings, so Spindler, dass der Genehmigungsantrag bewilligt und gefördert werde.
Übergangs-Lagerplatz für Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Rötz versucht derzeit, so gut es unter den gegebenen Umständen möglich ist, mit der räumlichen Situation umzugehen. Die Einschnitte und damit die Reduzierung der Planungen von 2019 sind sehr schmerzlich, da seit über 30 Jahren nach einer geeigneten Unterbringung für die Jugend und seit einigen Jahren für die Kinderfeuerwehr nachgedacht wird. Dieses Thema kommt immer wieder hoch, zumal derzeit über 40 aktive Kinder in der vor einigen Jahren gegründeten Blaulichtbande gezählt werden können.
Auch zu der Unterbringung der beiden ÖSA-Anhänger gibt es etwas zu berichten. Die beiden Anhänger, welche die MERO bei der Feuerwehr Rötz zum Gewässerschutz stationiert hat, mussten im vergangenen Jahr leider von der Firma Schlagmann an einen neuen Ort verlegt werden. Die bis zu diesem Zeitpunkt noch freie Produktionsfläche wurde in den Fertigungsablauf integriert, sodass die beiden Anhänger keinen Platz mehr hatten. Zunächst wurden sie auf einem Freigelände im Außenbereich der Firma Bücherl untergebracht. Schließlich konnte aber die Unterbringung in einer geschlossenen Halle realisiert werden. Wegen des fehlenden Anbaus hofft die Feuerwehr, dass der aktuelle Lagerort noch längere Zeit erhalten bleibt. (whg)