Schwandorf
Feuerwehr gibt Tipps für sichere Adventszeit

Mit einem Weihnachtsbaum holt man sich auch eine Brandgefahr ins Wohnzimmer. Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Schlosser warnt.

02.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:43 Uhr
Tipps für eine sichere Adventszeit bietet die Schwandorfer Feuerwehr. −Foto: Zwick

Mit der Aktion „verschenkt Sicherheit – Rauchmelder retten leben!“ starten die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf eine eigenständige Aktion pünktlich zu Nikolaus. Denn der kleine Lebensretter passt in jeden „Stiefel“ und ist ein Geschenk, das jeder brauchen kann.

Kreisbrandrat Christian Demleitner unterstreicht dabei, dass viele Adventskränze und Gestecke schnell zur unbeachteten Gefahr werden können. Zweige und Äste sind bereits einige Wochen vor der Adventszeit geschnitten und so schnell entzündlich, so Demleitner. „Unachtsamkeit etwa beim Umgang mit dem Adventskranz ist in dieser Zeit eine der häufigsten Ursachen für Zimmer- und Wohnungsbrände“.

Baum wird „explosiv„

Je trockener der Kranz oder der Baum, desto „explosiver“ ist er, unterstreicht Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Schlosser. Rund 400.000 Nadeln hat die „Standardausführung“ eines Weihnachtsbaumes, eine Fichte von 2,20 Meter Höhe. Die Nadeln stellen dabei die gefährlichste Brandlast des Baumes dar. 400.000 Einzelelemente von brennbarem Stoff, deren Inneres aus winzig kleinen Harznestern besteht. Über zwei bis drei Wochen lang erhalten die Nadeln, nachdem die Weihnachtsbäume Ende November geschlagen wurden, keine Feuchtigkeit mehr, dörren aus und werden brennbarer.

Erhitzen nun brennende Kerzen diese kleinen Harzseen im Inneren einer Nadel, so beginnt das Harz sich zu verflüssigen und zu verdampfen. Dabei wird ein derart hoher Druck aufgebaut, dass das umschließende pflanzliche Gewebe wie bei einer Explosion auseinandergerissen wird. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. Der dabei entstandene Druck kann so stark ansteigen, dass durch die Explosion Luftmassen verdrängt und unmittelbar in der Nachbarschaft stehende Kerzen buchstäblich ausgeblasen werden. Lametta fackelt ab und noch aufrechtstehende Kerzen geben ihre Standfestigkeit auf. Innerhalb weniger Sekunden steht der ganze Baum in Flammen. „Das sind leider keine fiktiven Geschichten“, so Schlosser. Genau so passiert es jedes Jahr zur Advents- und Weihnachtszeit.

Tipps vom Fachmann

Der Kreisbrandmeister gibt folgende Tipps: Der Christbaum bleibt länger frisch, wenn er in einem mit Wasser gefüllten Behälter steht und vor dem 24. Dezember nicht in den Wohnräumen aufgestellt wird. Rund um den Weihnachtsbaum ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 50 Zentimetern zu anderen Gegenständen einzuhalten. Bei Brandgeruch und kleiner Rauchentwicklung leistet ein mit Wasser gefüllter Eimer und ein Handbesen neben dem Tannenbaum unschätzbare Dienste. Den Besen kurz ins Wasser tauchen und die kritischen Stellen damit kräftig besprühen.

Brennende Kerzen nie ohne Aufsicht lassen. Kerzen immer sorgfältig löschen. Bei Trockengestecken und Adventskränzen beim Ausblasen der Kerzen nicht zu fest „pusten“. Gefahr durch Funkenflug. Beim Anbringen von elektrischer Weihnachtsbeleuchtung auf defekte Kabel und Birnchen achten. Beim Kauf von Weihnachtsbeleuchtung ist auf das TÜV Zeichen und die Zulassung durch den Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) zu achten. Rauchmelder in den Wohnräumen installieren. Diese sind nach der Bayerischen Bauordnung Pflicht für jede Wohnung.