Katastrophe
FFW Waldmünchen startet Flutopfer-Aktion

Nach dem Einsatz will die Feuerwehr nun vor Ort Spenden sammeln und persönlich im Flutgebiet in Dernau übergeben.

02.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:28 Uhr
Der Blick aus einem zerstörten Wohnhaus auf die Ortschaft Marienthal, wo viele Häuser vernichtet und die Infrastruktur weggerissen wurde. −Foto: Benjamin Schlegl

Landkreis Die Feuerwehr Waldmünchen war vom 24. bis 28. Juli im Rahmen eines Hilfeleistungskontingents des Landkreises Cham im Einsatz im vom Hochwasser schwer getroffenen Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Dabei kamen auch Kontakte zu Verantwortlichen in der Gemeinde Dernau zustande, für welche die Wehr nun zu Spenden aufruft.

Allen sind die gewaltigen Bilder der Flutkatastrophe entlang des beschaulichen Flusses Ahr im Kopf. Vor gut zwei Wochen hat dort eine Flutwelle alles mitgerissen, was sich ihr in den Weg stellte. Es kamen weit über 100 Menschen alleine in dem Landkreis Ahrweiler ums Leben. Das Kontingent des Landkreises Cham war zur Hilfe in der Ortschaft Dernau mit ihren Weilern südlichwestlich von Bad Neuenahr-Ahrweiler eingesetzt. Die Ortschaft zählt gerade einmal gut 1600 Einwohner, von denen nach aktuellem Stand mindestens 18 ums Leben kamen.

Zwei Tote in der Feuerwehr

Auch die dortige Feuerwehr hat es hart getroffen, wie der dortige Wehrführer Christian Schrading dem Vorsitzenden der FF Waldmünchen, Benjamin Schlegl, berichtete. Das Feuerwehrhaus war bis ans obere Ende der Garagentore abgesoffen, und es gibt zwei Tote in der eigenen Wehr. Die FFW Waldmünchen sorgte im Rahmen der Hilfeleistung an den Einsatztagen dafür, dass den Bewohnern von Dernau Wasser zur Verfügung stand, weil natürlich die ganze Infrastruktur nicht mehr vorhanden war. Hierzu wurden mit dem Abrollbehälter-Tank die Behälter vor den Häusern mit Wasser gefüllt.

Östlich von Dernau liegt noch die dazugehörige Ortschaft Marienthal, die ebenfalls heftig von den Wassermassen getroffen wurde. Hier waren die Einheiten an zwei vollen Tagen im Einsatz, um Gebäude von dem zähen Schlamm zu befreien, was eine schweißtreibende und mühevolle Arbeit war. Die Feuerwehr-Wechsellader transportierten mit Mulden die immense Schrott- und Müllmenge auf Deponien außerhalb der Ortschaft.

Die Arbeiten der Wehren dort in Marienthal koordinierte Andreas Bierl, der dabei Rolf Schmitt kennenlernte, der aus der Gemeinde kommt und sich daher bestens in Marienthal auskannte. In den zwei Tagen konnte dort zumindest ein wenig Hilfe geleistet werden. Bei dem unvorstellbaren Ausmaß war aber auch das nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Die Konten:Die FFW:
Konto der Feuerwehr Dernau: IBAN: DE40 5775 1310 0008 9082 95, Kreissparkasse Ahrweiler; Konto von „Hochwasserhilfe Marienthal e.V.“: IBAN: DE92 3705 0198 1935 9558 96, Sparkasse KölnBonnWer bei der Feuerwehr die Spende für einen bestimmten Zweck wünscht oder Quittungen, soll dies bitte angeben. Wer beiden Vereinen Bargeld zukommen lassen möchte, kann dies in ein Kuvert in den Briefkasten der Feuerwache werfen oder persönlich abgeben am Montag oder Dienstag zwischen 18 und 18.30 Uhr in der Wache. Das Geld wird dann persönlich durch Vertreter der FFW Waldmünchen am Donnerstag übergeben.

Verein „Hochwasserhilfe Marienthal“ gegründet

In dieser Woche wurde der Verein „Hochwasserhilfe Marienthal“ gegründet, dem Rolf Schmitt vorsteht. Die Spenden werden den Anwohnern direkt zugutekommen. Denn mit den Folgen der Katastrophe werden die Bewohner von Dernau noch jahrelang zu kämpfen haben. Deshalb sind bereits wieder Kameraden der FFW Waldmünchen im Rahmen eines neuen Kontingents im Einsatzgebiet, um bei der Beseitigung von Heizöl zu helfen.

Sowohl mit Christian Schrading von der Feuerwehr Dernau als auch mit Rolf Schmitt vom neu gegründeten Verein steht die FFW Waldmünchen in Kontakt. Nachdem bereits unzählige Sachspenden vor Ort sind, macht es mehr Sinn, zu Geldspenden aufzurufen. Deshalb hat sich die FFW Waldmünchen entschlossen, die Spendenaktion zu unterstützen, um Hilfe direkt vor Ort zu bringen. (wbs)