Kultur
Film über die Oberpfalz ist preisgekrönt

Heidemarie und Wolfgang Sander aus Amberg werden für ihren Film ausgezeichnet. Dieser ist eine Liebeserklärung an die Heimat.

24.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:50 Uhr
Gerd Spies
Heidemarie und Wolfgang Sanders halten stolz den Gold-Bären als 1. Preis für ihren Film über die Oberpfalz in der Hand. −Foto: Gerd Spies

Der Fototermin für diesen Artikel hätte auch gut als letzte Szene des Films gepasst: Stolz halten die beiden Amberger Filmemacher in der schönsten Allee der Oberpfalz, der Lindenallee in Amberg, den 1. Preis, den Gold-Bären, in der Hand, für ihren Film „Wer fährt schon in die Oberpfalz“.

Heidemarie und Wolfgang Sander, beruflich über Jahrzehnte in den Medien unterwegs gewesen, sie als MZ-Redakteurin, er als Fotograf für die Mittelbayerische Zeitung, sind inzwischen leidenschaftliche Filmemacher. Seit vielen Jahren zaubern sie mit viel Liebe herrliche Szenen und Bilder aus ihrerschönen Heimat Ambergund der Oberpfalz auf die Leinwand bzw. den Bildschirm. Ihre Sammlung an Auszeichnungen füllt bei ihnen zu Hause schon ganze Schränke.

Jetzt wurden sie wieder ausgezeichnet, mit dem 1. Preis anlässlich der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin beim renommierten Internationalen Film-Print-Multimedia-Wettbewerb „The Golden City Gate 2021“ in der Kategorie Germany Region. Lohn für zwei Jahre akribische Arbeit. Ihr Film hat, so sagen sie, etwas ganz Besonderes zum Inhalt: die Oberpfalz!

Film als Liebeserklärung

„Wer fährt schon in die Oberpfalz“ nennen die Sanders ihren Film, der bewusst keine Werbung für ihre Heimat sein soll. Schon der Titel spielt mit dem negativen Image der Oberpfalz, eine „triste Region zu sein, mit Oberpfälzern, die Tag und Nacht nur arbeiten, sich schlecht ernähren würden, damit vollauf zufrieden seien und nicht wie normale Menschen sprechen würden, sondern „bellen wie ein Hund“.

Tatsächlich zeigt aber der Film die ganz andere Realität. „Er ist quasi eine opulente Liebeserklärung, die sich an jene richtet, die die Oberpfalz gar nicht oder nur wenig kennen, und an die Oberpfälzer selbst“, sagt Heidemarie Sander, die für den Text verantwortlich zeichnet. Ersteren wollen die Sanders mit dem Film „den Zauber der Landschaft, die kulturellen Besonderheiten und den beeindruckenden geschichtlichen Reichtum näher bringen“. Letzteren, den Oberpfälzern, wollen sie deutlich machen, „welch kostbares Juwel ihre Heimat ist, dass der Oberpfälzer weder provinziell noch hinterwäldlerisch ist“.

Beeindruckende Oberpfalz

Gezeigt werden u. a. die „alte“ und die „neue“ Hauptstadt der Oberpfalz, Amberg und Regensburg mit ihren beeindruckenden historischen Schätzen. Die wechselvolle Geschichte der Oberpfalz spiegelt sich in Burgen, Burgruinen, Schlössern und großen Klöstern wie Ensdorf, Michelfeld, Speinshart oder Waldsassen wider. Bilder wie das Waldnaabtal, der Steinwald, die Steinerne Stadt, alte Vulkane lassen in dem Film die Frage aufkommen: „Bin ich wirklich in Deutschland?“

„Man sollte von der Oberpfalz nicht nur hören. Man sollte in die Oberpfalz fahren und das Wertvollste unserer Zeit finden: Ruhe und Entspannung. Man sollte auch nicht nur Tourist sein wollen, sondern willkommener Gast ... wo die Dampfnudel schmeckt, der Böhmische Wind weht und schon die Seele des Ostens zu spüren ist“, ist das Resümee der Sanders in ihrem Werk. Kein Wunder, dass in Berlin die Jury den Amberger Filmemachern für ihre Liebeserklärung an ihre Oberpfälzer Heimat den 1. Preis verliehen hat.