Stromtrasse
Forderungen für Juraleitung aufgestellt

Der Sengenthaler Gemeinderat hat Punkte formuliert, mit denen er sich in die Planung der Stromleitung einbringen will.

13.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:32 Uhr
Michael Schrafl
Die Stromversorgung der Zukunft und die Pläne für die Juraleitung sind im Landkreis Neumarkt Stein des Anstoßes für Diskussionen. −Foto: Daniel Naupold/picture alliance / dpa

Großes Thema bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sengenthal war die Juraleitung P 53, die zwischen Forst und Stadlhof verlaufen soll. Im Zuge des Raumordnungsverfahrens wird die Gemeinde dazu auch eine umfassende Stellungnahme abgeben. Über 20 Punkte sollen darin eingearbeitet werden. Mit dem Ausformulieren wird ein Rechtsanwalt beauftragt, sagte Bürgermeister Werner Brandenburger. Mit 15 zu zwei Stimmen sprach sich der Gemeinderat gegen die Juraleitung P 53 aus.

Höhere Entschädigung für Grundstücksbesitzer

In der noch zu formulierenden Stellungnahme werden einige Forderungen gestellt. Unter anderem eine Kosten-Nutzen-Analyse und Maststandorte, die unmittelbar an bestehenden Wegen bzw. Feldrändern sind. Zudem soll es eine jährliche Entschädigung der Grundstücksbesitzer und erheblich höhere Ausgleichsflächen für die höheren Masten geben. Die Gemeinde fordert außerdem einen möglichst hohen Abstand zu vorhandenen Baudenkmälern (Pfarrkirche Reichertshofen), die Entschädigung für den Wertverlust an Flächen und Gebäuden und keine Beeinträchtigung der An- und Abflugschneisen am Flugplatz Forst.

Verkehr:Brandsicherheit:
Geschwindigkeitsmessungen vom 22. bis 30. April am Kirchweg (in Höhe des Spielplatzes) haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h ergeben. In der Weichselsteiner Straße (30. April bis 7. Mai) wurden im Durchschnitt 33 km/h gemessen.Die Brandmeldeanlage in der Alten Schule (dort wurden zwei neue Klassenzimmer geschaffen) erweitert werden. Kosten: 8296 Euro. (nsf)

Weitere Forderungen sind die unbedingte Einhaltung der Grenzwerte (elektromagnetische Felder und Lärm), neue naturschutzrechliche Untersuchungen, die vollständige Entfernung sämtlicher Fundamente der Bestandsleitung und keine Errichtung von Kabelabspannanlagen beim Pilotprojekt Erdverkabelung im Gemeindegebiet Sengenthal. Die neue Trasse soll sich zudem an der Bestandsleitung unter absoluter Beachtung der Abstände von 200 und 400 Meter orientieren, es sollen Winkelmasten gesetzt werden und die Bestandsleitung innerhalb von zwei Jahren nach Inbetriebnahme der Juraleitung rückgebaut werden.

Zur Minimierung der naturrechtlichen Eingriffe wird im Bereich Stadlhof/Dietlhof eine Waldüberspannung gefordert. Als Mindestabstand zwischen dem tiefsten Punkt der Leitung über landwirtschaftlichen Flächen werden zwölf Meter gefordert. Die Möglichkeiten dezentraler Energieerzeugung sowie Speichermöglichkeiten müssten jeweils vor Ort geprüft werden, so der Gemeinderat.

Bürgerinitiativen aus Sengenthal lehnen Juraleitung ab

In Stellungsnahmen hatten auch die Bürgerinitiative Forst/Reichertshofen, Gemeinderätin Kathrin Blomeier und Markus Wurm, Richthof dem Gemeinderat ihre Ablehnung der Juraleitung dargelegt.

Jenseits der Juraleitung gab es aber weitere Themen. Roland Zeltner von der Breitbandberatung informierte über die Giga-Richtlinie. Von dem Förderprogramm des Freistaats können in der Gemeinde Erschließungsgebiete (Privatkunden) und Gewerbebetriebe mit noch geringer Mbit- Leistung profitieren. Bei Straßenbaumaßnahmen sollten künftig unbedingt Leerrohre für spätere Glasfaserleitungen verlegt werden.

Des Weiteren vergaben due Gemeinderäte den Auftrag für die Erschließung des neuen Baugebietes in Buchberg an die Firma Strabag zum Angebotspreis von 1,4 Millionen Euro.

Der Arbeitskreis Umwelt und Natur hatte beantragt, Hundetoiletten aufzustellen und auch mögliche Standorte vorgeschlagen. Wie Bürgermeister Brandenburger erklärte dazu, gebe es in der Gemeinde genügend Möglichkeiten, Tütchen mit Hundekot ordnungsgemäß zu entsorgen. Die im Gemeindebereich aufgestellten 25 Mülleimer werden zweimal in der Woche vom Bauhofteam entleert.

Für das Leichenhaus hat die Gemeinde die Arbeiten für die Maler-, Fliesen-, Metall- und Schreinerarbeiten sowie für den Trockenbau vergeben. Ebenso für die Sanierung der Glocke.