800 Euro Spenden gesammelt
Für Versöhnung, gegen den Krieg: Besonderes Konzert in Neunburg

18.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:19 Uhr |
Ralf Gohlke
Der Ökumenische Chor Bruck/Nittenau bildete die stärkste Gruppe beim Friedenskonzert. − Foto: Fotos: Ralf Gohlke

Im Rahmen der Reihe „Wir scheuen keine Konflikte“ der evangelischen Gemeinde fand am Freitag das Friedenskonzert mit zahlreichen Mitwirkenden statt.

Sowohl deren Anzahl als auch die der Besucher machte es nötig, die Raumteiler zwischen der Versöhnungskirche und dem Gemeindesaal zu öffnen. Der Abend stand unter dem Motto „Gitarren statt Gewehre“, das von „Brot für die Welt“ ausgerufen wurde.

„In einer Kirche wird um Frieden gebetet“, sagte Pfarrer Gerhard Beck zu Beginn. Dementsprechend spielte Bezirkskantor Aurel von Bismark zunächst auf dem über 100 Jahre alten Harmonium.

Krieg schafft Ungeheuer

Der Chor Contigo schloss sich mit dem „Lied für den Frieden“ an. Mehrere Mitspieler des Festspiels Vom Hussenkrieg trafen einige Kernaussagen aus dem Basistext zur Rechtmäßigkeit oder dem Unrecht kriegerischer Auseinandersetzungen – unter anderem: „Krieg macht aus jedem ein Ungeheuer.“ Als Solist präsentierte sich im Anschluss Jürgen Zach mit seiner Version des John Lennon Songs Imagine. Sie wurde durch die Oberpfälzer Mundart für jedermann verständlich. Der Neunburger Jugendchor sang stimmgewaltig „Nähme ich Flügel der Morgenröte“ von Evi Beck und „Der Laden“ von Gerhard Schön.

Die Ruhe, die von dem gesamten Konzertgeschehen ausging, unterstrich Jörg Maderer zusätzlich mit dem Lied „Woanders“. Nur seine Stimme und seine Ukulele klangen leise durch den Raum. Laut war dagegen die Botschaft: „Woanders ist alles anders“. „Verleih uns Frieden“ hieß das Stück, mit dem der katholische Stadtpfarrer Stefan Wagner eindrucksvoll die Orgel der Versöhnungskirche zum Klingen brachte.

Einen Gemeinschaftschor hatten die Brucker Marktschreier für den Altarraum, der die Bühne darstellte, zusammengestellt. Vielstimmig erklangen unter anderem „Ubi Caritas“ und „Laudate Omnes Gentes“. „Selig seid Ihr“, lautete der Beitrag des ökumenischen Chores Bruck/Nittenau.

Bilder der zerbombten und wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche, großflächig an die Wand hinter dem Altar projiziert, begleiteten Evi Beck bei ihrem Lied „Kinder des Krieges“. Die Intention dafür habe sie von Erzählungen ihres Vaters erhalten, hatte sie bei anderer Gelegenheit schon einmal berichtet.

Gemeinsames Lied am Ende

Alle Chorsänger und das Publikum waren schließlich zum Mitsingen aufgerufen, als die zweite Strophe von „Wie ein Frieden nach langer Trauer“ den krönenden Abschluss des etwas anderen Konzertabends bilden sollte. „So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein. So ist Versöhnung, so ist vergeben und verzeih’n“, hieß es dabei im Refrain. Ganz im Sinne der besonderen Stimmung setzte auch jetzt erst der verdiente Applaus für die Interpreten ein.

Gerhard Beck, der die Überleitungen moderiert hatte, bedankte sich bei den Mitwirkenden. Zugleich lud er für den letzten Teil der Veranstaltungsreihe ein, den Vortrag zum Thema „Bildung schafft Versöhnung“ am Freitag. Bei der Sammlung kamen etwa 800 Euro für das Projekt „Gitarren statt Gewehre“ zusammen.

Artikel kommentieren