Initiative
Gebrauchtes ist für viele sehr wertvoll

Die Weinberg-Gemeinde Amberg will Menschen in Not helfen. Eingerichtet wurde eine Umtauschbörse, viele weitere Ideen gibt es.

09.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:20 Uhr
Rolf-Dieter Reichert

Vor gefüllten Regalen: der Initiator und Vorsitzende Konrad Oberle, 3. Bürgermeisterin Brigitte Netta und eine Helferin Foto: Reichert

Jetzt hat auch Amberg eine solche Einrichtung: eine Umtauschbörse! Beim Sommerfest der Weinberg-Gemeinde Amberg (WAM) wurde die neu geschaffene Börse eröffnet. Konrad Oberle, Vorsitzender des Vereins „Unterstützende Dienste e. V.“ (www.weinberg-amberg.de) ist die treibende Kraft. Zusammen mit der Weinberg-Gemeinde Amberg hat er dieses Projekt ins Leben gerufen.

Der Grundgedanke dabei ist, wie Konrad Oberle im Gespräch mit unserem Medienhaus erklärte, in der heutigen, schnelllebigen Zeit, die von Reichtum und Eigennutz nur so strotze, auch an die Menschen zu denken, die nicht mit diesen „Segnungen“ mithalten könnten. Diesen Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, bei der sie sich nicht ausgegrenzt und bemitleidet fühlen, sei das große Anliegen.

Start der Börse mit Kleidung

In dieser neuen Umtauschbörse könne zum Start jeder Kleidung tauschen, spenden und, wenn es notwendig ist, auch unentgeltlich mitnehmen. Oberle ist guter Dinge, dass dieses Angebot besonders im Bergsteig-Viertel gerne angenommen werde.

Genauso war es ja auch vor eineinhalb Jahren mit der Eröffnung des Cafés, das sich in der Zwischenzeit zu einer festen Größe etabliert hat und sehr gerne von vielen Menschen besucht wird, so der Initiator. Im Gebäude links, Rosenthalstraße 9, befindet sich nun die Umtauschbörse.

Eine Begegnungsstätte schaffen

Konrad Oberle kommt ins Schwärmen, wenn er von den Plänen erzählt, die er für dieses Projekt noch hat: Eine Begegnungsstätte der sozial Schwachen will er schaffen. Eben allen Menschen, die persönliche Not haben, einen Platz zum Austausch und zur Hilfe anbieten. In der Zukunft soll dies als Sozialprojekt eingerichtet werden, zum Beispiel mit Sozialpädagogen, auch im Angestelltenverhältnis.

Wie genau dieses Projekt aussehen wird, wird sich noch zeigen müssen. Die Finanzierung – heute eine der wichtigsten Fragen – kann sich Oberle über einen Förderkreis gut vorstellen, wie er sagte. Bedarf sei auf jeden Fall vorhanden, nicht nur für Erwachsene, sondern besonders auch für Kinder und Jugendliche.

Möbel und Elektronik-Artikel anbieten

In dem Gebäude möchte er, wenn es die Räume zulassen, auch einen Möbelmarkt mit angeschlossenem Elektroartikel-Lager einrichten. Denn das seien alles Dinge, die „Otto Normalverbraucher“ zum Sperrmüll gebe, die aber hier noch sinnvoll einer weiteren Verwendung zugeführt werden könnten. Mit solchen Projekten werde nicht nur den Menschen geholfen, die sich diese Artikel nicht leisten können, sondern gleichzeitig würden auch wertvolle Ressourcen geschont.

Netta: Die ganze Stadt wird profitieren

Der 3. Bürgermeisterin Brigitte Netta fiel die Aufgabe zu, im Beisein von interessierten Gästen mit Konrad Oberle symbolisch ein rotes Band zu zerschneiden und damit die Umtauschbörse offiziell zu eröffnen. Sie überbrachte die Grüße von Oberbürgermeister Michael Cerny, der großes Interesse an diesem Projekt zeige. Netta hatte auch einen Umschlag dabei, den sie an den Vorsitzenden Konrad Oberle übergab. Das Angebot werde sicher nicht nur auf diesen Stadtteil begrenzt bleiben, auch der Rest der Stadt werde von dieser Einrichtung profitieren, zeigte sich Netta überzeugt. Sie bot der Einrichtung die Hilfe der Stadt an; Behörden und Ämter würden sicher helfend bereitstehen. (arr)

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