Entwicklung
Genossen sind zuversichtlich

Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank informierten über Auswirkungen von Corona auf Bankgeschäft und Kundenverhalten.

17.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:32 Uhr
Michael Schrafl
Vorstand Udo Wehrmann, Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Sorgenfrei, Vorstandsvorsitzender Klaus Majehrke und Vorstand Christian Kraus (von li.) verabschiedeten nach 18-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit Aufsichtsrat Leonhard Bauer (mit Urkunde). −Foto: Michael Schrafl

Die „Raiffeisen – meine Bank eG“ zahlt an ihre Mitglieder für das eingelegte Geschäftsguthaben im Jahr 2020 eine Dividende von 2,5 Prozent. Dafür hatten sich Vorstand, Aufsichtsrat und Vertreterversammlung einstimmig ausgesprochen. In der Mehrzweckhalle konnte Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Sorgenfrei am Mittwoch 108 Mitglieder aus dem Geschäftsbereich zwischen Rothsee und Sulz sowie Repräsentanten aus Politik und Verwaltung begrüßen.

Wie er eingangs sagte, habe die Bank die vergangenen schwierigen Monate (Corona) gut überstanden und ihre Stärke unter Beweis gestellt. Dank sagte er den rund 120 Mitarbeitern für ihr außergewöhnliches Engagement. Für viele kleine und mittlere Betriebe, aber auch Privatleute waren schnelle Kreditzusagen und Tilgungsaussetzungen von existenzieller Bedeutung, um die akuten Auswirkungen der Pandemie durchzustehen.

Maßgeschneiderte Lösungen waren gefragt

Durch Stundungen, Firmendarlehen sowie durch Förderkredite der KfW und LfA sicherte die Bank kurzfristig und flexibel dringend benötigte Liquidität. Maßgeschneiderte Lösungen waren gefragt. Wie Vorstand Klaus Majehrke in seinem Rückblick 2020 sagte, belaste die Niedrigzinsphase sowohl das Kunden- als auch das Eigengeschäft. Die Ausleihungen an Privat- und Firmenkunden konnten gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent gesteigert werden.

Die Kundeneinlagen legten im gleichen Zeitraum trotz Niedrigzinsumfeld um 9,1 Prozent zu. Nachhaltig verändert habe sich durch die Corona-Pandemie das Kundenverhalten: weniger Bargeld, mehr bargeldlose Transaktionen, starke Zunahme der Online-Freischaltungen, starke Abnahme der Frequenz im Kundenservice.

Kreditrisiko steigt an

Was die wirtschaftliche Entwicklung 2021/2022 betrifft, beobachte man ein starkes Wachstum im Kreditgeschäft. Ansteigen dürfte aufgrund der Corona-Krise das Kreditrisiko. Die Eigenkapitalausstattung gelte es zu stärken. Als Sonderbelastungen nannte unter anderem die Auswirkungen des AGB-Urteils des BGH vom April 2021 und die Auswirkungen der Allgemeinverfügung der BAFin zu den Prämiensparverträgen.

Besondere Herausforderungen seien die Rekrutierung von Fachkräften, die weitere Zunahme der Regulierung durch den Staat und die Stärkung der Eigenkapitalbasis. Die Bilanzsumme im Jahr 2020 betrug 850,3 Millionen Euro (gegenüber Vorjahr + 84 Millionen Euro), das Kundenkreditgeschäft 499347 Millionen Euro (+ 44 Millionen Euro). Die Bilanzsumme setzt sich zusammen aus 569 Millionen Euro Sichteinlagen, 105,2 Millionen Euro Spareinlagen, 8,2 Millionen Termingelder, 84,75 Millionen Euro Eigenkapital und 74,1 Millionen Euro Kreditinstitute . Der Jahresüberschuss beträgt 329968 Euro, der Bilanzgewinn 210824 Euro. Für das Geschäftsguthaben von 141471 Euro zahlt die Bank 2,5 Prozent Dividende an die Mitglieder. Der Restbetrag wird der Rücklage zugeführt.

Strategische Überlegungen

Auch stellte Vorstand Klaus Majehrke strategische Überlegungen an, um sich im Wettbewerb unter den Banken besser positionieren zu können. So sorge eine größere Betriebsgröße für mehr Sicherheit in der Bewältigung der steigenden regulatorischen Anforderungen. Steigende Spezialisierung und größere Strukturen ermöglichten die Erschließung neuer Geschäftsfelder (z.B. Immobilienentwicklung oder Aufbau eines Ökosystems Finanzen).

Geldvolumen:Dividende: Wahlen:Verabschiedung:
Das Anlagevolumen der Kunden betrug vergangenes Jahr 1072098 Euro, das Kreditvolumen 644828 Euro.Auszahlung von 2,5 Prozent auf das Geschäftsguthaben im Jahr 2020Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Anja Meixner (Heideck), Helmut Adler (Fribertshofen) und Erwin Schuster (Frettenshofen) für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Nicht wieder kandidiert hatte Leonhard Bauer.Mit großem Dank, einer Ehrenurkunde und mit Präsenten wurde nach 18-jähriger ehrenamtliche Tätigkeit als Aufsichtsrat Leonhard Bauer aus Allersberg verabschiedet.

Sein Fazit: „Auch die Raiffeisen - meine Bank eG muss sich erneut mit den Zukunftsoptionen und der eigenen Weiterentwicklung beschäftigen, um am Ende nicht „übrig“ zu bleiben.“ Wohl gebe es diesbezüglich Überlegungen und Wünsche. Spruchreif sei aber heute nichts. Sodann gab auch Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Sorgenfrei einen ausführlichen Bericht. Vorstand und Aufsichtsrat wurden für das Geschäftsjahr 2020 einstimmig entlastet.