Gut besucht war die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Vilzing am Samstag im Gasthaus Eisenreich. Die Berichte über die Jahre 2019 bis 2021 zeigten, dass trotz der Pandemie in Verein und Dorf einiges bewegt wurde. Die Jugendgruppe konnte sogar wachsen.
Statt des üblichen Gedenkgottesdienstes wurde wegen der Einschränkungen nur eine Messintention bestellt. So trafen sich die Mitglieder gleich im Saal des Gasthauses. Mit den Vorstandsberichten, jeweils über die letzten beiden Jahre, begann Kommandant Andreas Lankes. Seit 2018 habe die Wehr 16 neue Mitglieder gewonnen, acht Jugendliche und acht Erwachsene. Auch heuer kamen schon fünf Neue dazu, so liege der Mitgliederstand nun bei 326, 211 männliche und 115 weibliche.
„Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder unseren Kaffee und Kuchen anbieten können“, sagte Damenleiterin Lena Fischer, nachdem alle gesellschaftlichen Veranstaltungen abgesagt werden mussten. So konnten sich die 115 Wehrdamen nur im aktiven Dienst einbringen oder bei der Ausgabe der Atemmasken namens der Stadt.
Jugendwart Stefan Meier erwähnte u. a. die Rama-dama-Aktion im März 2019 und den Jugendleistungswettbewerb mit acht Teilnehmern. Drei Jungfeuerwehrler bekamen die Deutsche Jugendleistungsspange, 13 nahmen am Jugendtest teil. Mit Minstacher Jugendlichen schaffte man eine Leistungsprüfung. Den Jahresabschluss 2019 feierte man in Pullman City.
„Familiäres Miteinander“
2020 wurde im Juli eine Leistungsprüfung, Stufe eins, abgelegt, im September eine Jugendprüfung. 2021 wechselten sieben Jugendliche zu den Aktiven, dank zweier Neuzugänge gebe es nun 25 Jungfeuerwehrler. Diese wählten Theresa Mühlbauer zur Jugendsprecherin. Jugendflamme 1 und 2 sowie Deutsche Jugendspange werden anvisiert. Meier dankte der Vorstandschaft sowie allen Mitgliedern für das „familiäre Miteinander“. Der Vorsitzende dankte den Jugendwarten für ihr Engagement.
Kathrin Weiß und Josef Cerweny führen die Kasse und zogen ein positives Fazit. Vorsitzender Helmut Mühlbauer kristisierte die Forderung nach einer Sitzordnung für die Gedenkmesse, die er so nicht erstellen könne. Vier Vorstandssitzungen habe es gegeben und 2019 sei zu elf Geburtstagsfeiern ausgerückt worden. Eine Hochzeit, Oktoberfestbesuch, die Teilnahme an Fronleichnam und Feier zum Volkstrauertag waren möglich.
„Wie könnt’s ‚n ihr eich des leisten?“, wurde er kritisiert, als die Feuerwehrjugend beim Sattelpeilnsteiner Fest selbstständig und auf eigene Kosten mit 45 Leuten und extra Shirts aufgetreten war. Da könne er nur sagen, dass er froh sei über solche jungen Leute, die selber aktiv werden und die Wehr positiv repräsentieren. Neben Festbesuchen hatte die FFW Vilzing ihre eigene Jahresversammlung mit Neuwahlen, der Dorfweiher wurde abgefischt, neue Graskarpfen wurden eingesetzt. Es gab das Maibaumaufstellen mit Maifest, den Kameradschaftsabend mit 45 Teilnehmern und einen Filmabend über das Fest vor zehn Jahren.
2020 konnte noch der Ball gehalten werden, wobei der Besuch der eigenen Leute enttäuscht habe, so Mühlbauer. Positiv sei die Initiative der Jugend gewesen, die einen Faschingswagen für den Minstacher Faschingszug gebaut hat und beim Zug mitgefahren ist. „Kosten für den Verein: null!“ Am 7. August sei wieder ein Gemeinschaftsabend geplant.
„Familiär trifft’s eigentlich voll“, fand Ehrenfestmutter Agnes Mühlbauer das Wort des Jugendwarts zutreffend. Es werde überall geholfen, wenn etwas zu organisieren ansteht, und der Vorstand „bemüht sich, dass’s weitergeht“. Ehrenvorsitzender Willi Wanninger fand „alle Berichte sehr beeindruckend, die waren allererste Sahne.“
Bürgermeister Martin Stoiber hatte die Berichte nicht gehört, „aber ich weiß, was in Vilzing geleistet wird, vor allem in der Ausbildung, etwa beim Atemschutz. Die Stadt könnte diese Leistungen nicht zahlen, zumal sie viele neue Gerätehäuser bauen müsse, eines koste rund 1,7 Millionen Euro. Auch in Vilzing sei eins geplant fürs neue Fahrzeug. Die Planung, ob An- oder Neubau, sei bis Herbst fertig.
Wie Kommandant Lankes berichtete, wurde die Wehr zu zwölf Einsätzen seit der letzten Hauptversammlung gerufen, zu drei Bränden und neun technischen Hilfeleistungen. Kurios war ein „Flugzeugabsturz“, der sich als Notlandung eines Segelfliegers herausstellte. 130 Einsatzstunden seien in den beiden Jahren für die derzeit 39 Aktiven, darunter 18 Atemschutzgeräteträger, zusammengekommen.
Schutzkleidung und Spinde
Geübt wurde, soweit es ging, fleißig, alleine oder mit anderen Wehren. Absolviert wurden auch eine Erste-Hilfe-Auffrischung, Gruppenführerlehrgänge, Schaumtrainerausbildung, Funk- und Maschinistenlehrgänge, Atemschutzgeräteträger-Ausbildung oder Fahrsicherheitstraining und Truppmannlehrgang. Auch die Webinare des Kreisfeuerwehrverbands wurden gut angenommen. Zwei Trupps absolvierten den Atemschutzleistungswettbewerb 2019 in Schwandorf und erreichten Gold. Im Sommer 2020 wurden vier Leistungsprüfungen mit insgesamt 34 Teilnehmern durchgeführt.-
Die Ausrüstung der Wehr wurde von der Stadt Cham durch diverse Dinge ergänzt, besonders freut sich die Mannschaft über die neue Schutzkleidung und die neuen Spinde. Auch die neue Telefon/DSL-Anlage fürs Gerätehaus wurde installiert, und ein Alarmmonitor wurde geliefert. Durch städtische Mitarbeiter wurde die Fahrzeughalle ausgeweißt, blinde Fensterscheiben wurden ausgetauscht.
Nach Ehrungen und Beförderungen wurden die vier Fahnenbegleiterinnen Kathrin Lehneis, Monika Holzinger, Julia Stebe und Julia Alt mit Blumen verabschiedet und die beiden neuen, Laura und Sophia Töpfl, begrüßt. An-dreas Lankes verwies auf die WhatsApp-Gruppe der Feuerwehr. Auch eine neue Homepage habe der Verein, die von einer eigenen Web-Gruppe gemanagt wird. Am 18. August laufe die Feuerwehr-Altkleidersammlung. (chi)
40 Jahre Vereinstreue sind es bei diesen Mitgliedern. -Foto: Holder Hierl