Schützenfest
„Gewekin“ hatte sich herausgeputzt

Die Hohengebrachinger Schützen feierten nach 111 Jahren einen ungewöhnlichen Geburtstag – zusammen mit 60 weiteren Vereinen.

29.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr
Josef Eder
Ein langer Festzug setzte sich beim Jubiläum der Hubertus-Schützen von Nieder- nach Hohengebraching in Bewegung. −Foto: Fotos: Eder

Fesche Festdamen, -dirndl und Schützinnen in Tracht, schneidige „Mannerleit“, Pauken, Trompeten- und Fanfarenklänge, gemischt mit dumpfen Böllerschützen, sowie mehrstimmiges Glockengeläut vom Turm der barocken Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, der höchstgelegenen im Regensburger Umland: Das bildete den optischen und akustischen Rahmen, als 61 Vereine zum Festgottesdienst von der Festhalle an der Birkenallee in Nieder- nach Hohengebraching zur Messe zogen.

Schon am frühen Morgen wurden bei angenehmen sommerlichen Temperaturen die Fahnen geschwungen. Die Festdamen waren bester Stimmung, wohl noch angeheizt von den beiden Vortagen, als die Gewekina Buam und der Froschhaxn Express, die Stimmung auf den Siedepunkt brachten. Nicht schwer fiel es am Festsonntagmorgen der Bayernkapelle Toni Schmid aus Aufhausen, dort wieder anzuknüpfen. Die Schützen in ihren bunten Trachten, die Feuerwehren und viele weitere Orts- und Gastvereine in großer Mannstärke bevölkerten den Festplatz. Die weiteste Anreise hatte der Schützenverein aus dem mittelfränkischen Lentershausen.

Erst das Gedenken, dann das Bier

Schon am Freitag zapfte Pentlinger Bürgermeisterin Barbara Wilhelm unter großem Jubel mit Elan das etwas spritzende Fass der Paulanerbrauerei an. Zuvor gedachten der Jubelverein St. Hubertus Hohengebraching, der sein Gründungsfest mit der ungewöhnlichen Zahlenkonstellation von 111 Jahren beging, die normalerweise von Vereinen mit rheinischem Frohsinn gefeiert werden, mit dem Patenverein, der Katholischen Landjugend (KLJB), aller aus dem Leben gerufenen Mitglieder.

„Mit Gott“: Den im Gründungsprotokoll niedergeschriebenen Wahlspruch verlas Festdame Magdalena Kohlmeier zu Beginn des Gottesdiensts. Pfarrer Stefan Haimerl ging in seiner Festpredigt auf dieses Motto ein. „Die Pflege von Tradition ist seit dem Gründungsjahr geblieben. Die Aufgaben haben sich geändert. Die Sportgeräte und Leistungsanforderungen haben sich weiterentwickelt. Auch die gesellschaftlichen Aufgaben ebenso nicht mehr die Gleichen. Heute vereinsamen Menschen. Sie kreisen um sich selbst. So sind es Vereine, denen es gelingt, diese Kreise zu durchbrechen und ein Zusammengehen zu ermöglichen“, sagte Haimerl.

„Ins Schwarze getroffen“

Nach der Segnung der Fahnenbänder heftete Festmutter Heidi Haimerl ihr Band an, ebenso wie für die Schützen Janine Nadler und für die KLJB Kerstin Sadler. „Ganz Gewekin hat sich herausgeputzt zum Schützengeburtstag. Heimatpflege und Schießsport werden von euch in unserer schnelllebigen Zeit hochgehalten. Ihr habt mit dieser Veranstaltung ohne Gewehr ins Schwarze getroffen“, lobte Schirmherrin Wilhelm.

Gauschützenmeister Manfred Wimber war vom Hochgefühl beseelt in der dieser Kirche, in der er vor rund sieben Jahrzehnten Erstkommunion hatte. Der gewählte Name St. Hubertus zeuge von christlichen Werten. So konnten seit der Gründung auch viele Probleme gelöst wurden.