Kunstaktion
Graffiti in der Quadfeldmühle ist fertig

Das FOS-Erasmus+-Projekt lässt eine Mauer auf der Quadfeldmühle in neuen Zügen erscheinen. 300 Dosen Farbe wurden versprüht.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:59 Uhr
Claudia Peinelt
Ein beachtliches Werk, das sich jeder ansehen sollte: Bei strömendem Regen stellten sich alle Beteiligten zu einem Foto zusammen. −Foto: Claudia Peinelt

Richtig viel Herzblut hat das Lehrer-Erasmus-Team mit Josef Bachmeier, Jürgen Ertl, Gerhard Höcht, Michaela Schedlbauer und Sebastian Luger in das Projekt „Youth against Vandalism“ gesteckt. Und davon angesteckt wurden schließlich die Schüler der Fachoberschule (FOS) Cham.

Am Donnerstagnachmittag stellten sie ihr großes Graffiti-Werk in der Quadfeldmühle vor. Zusammen mit den beiden Regensburger Künstlern Jonas Heigl und Rayk Amelang wurde auf der einen Seite der Betonwand das „Wohlfühlen“ auf dem Freizeitgelände dargestellt. Die andere Seite zeigt das Chamer Stadtwappen, einige bunte Blumen, die auf „Cham blüht auf 2021“ hinweisen, und den modernen Schriftzug „Cham“.

Schlagzeilen über Zerstörungswut und Müll waren Anlass

„Scherben und Müll im Park“ – diese und ähnliche Schlagzeilen erzürnen manche Bürger und die Verantwortlichen der Stadt Cham in regelmäßigen Abständen. Für die FOS war dies 2018 der Anlass, das Phänomen Vandalismus genauer zu untersuchen, zumal Spielarten des Vandalismus auch vor den Schulen nicht Halt machen. Wie Lehrer Gerhard Höcht erwähnte, könne man es als Glücksfall bezeichnen, dass die Europäische Union durch eine sehr großzügige finanzielle Unterstützung die Zusammenarbeit von Schulen ermöglichte. Das Ganze nennt sich Erasmus+.

So konnte die FOS Cham mit ihren Projektpartnern in Portugal, Griechenland, Italien und Polen beim ersten Projekttreffen in Cham daran gehen, die Zerstörungswut von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den jeweiligen Ländern zu untersuchen. Vor zwei Jahren war im Schulhof der Schriftzug „FOSBOS“ gestaltet worden. Dieser hatte den Bauzaun während der Renovierung des Beruflichen Schulzentrums optisch aufgewertet.

Motto:Projektpartner:Kooperation:Aktion:
„Youth against Vandalism“Portugal, Griechenland, Italien und PolenDie Europäische Union ermöglichte durch finanzielle Unterstützung die Zusammenarbeit von den Schulen.FOS-Schüler gestalteten zusammen mit zwei Regensburger Künstlern eine Mauer im Freizeitgelände Quadfeldmühle. (cci)

In einer ersten Arbeitsphase untersuchten die Schüler spezifische Formen von Vandalismus in ihren Herkunftsländern. Sowohl die Politik wie auch die Kunstszene waren sich einig, dass Graffiti als Protest oder auch als ansprechende Kunst seine Berechtigung habe, jedoch nur an dafür vorgesehenen Plätzen. DieStadt war auf Anfragen sofort bereit, die Boulderwand auf der Quadfeldmühle zur Verfügung zu stellen. Und obwohl das ganze Projekt durch die Corona-Pandemie heftig ausgebremst wurde, konnte am Donnerstagnachmittag der Schlusspunkt gesetzt werden.

Was jetzt alles die Wand ziert

Die Regensburger Künstler Jonas Heigl und Rayk Amelang setzten die nötigen Konturen. „Gefühlt 20 Schüler waren schließlich mit Spraydosen in der Hand unterwegs und besprühten mit vollem Elan die beiden Wände“, so Heigl. Dass da nicht jeder Strich exakt sitzen muss, verstehe sich von selbst. Beide Seiten seien einfach super geworden.

Der Chamer Regenbogen beginnt ganz oben auf der Wand zur Quadfeldmühle gewandt. Im unteren Teil steht ganz lässig eine männliche Figur, die zu Überlegungen anregt, wem diese wohl ähnlich sehen könnte. Auch der gechillte Hund etwas weiter entfernt und der Chamer Schriftzug vermitteln eine Art Wohlfühlgefühl. Die Rückwand, die zur Straße zeigt, hat auf der rechten Seite das Chamer Biertor im Wappen und auf der linken Seite einige bunte Blumen, die auf die Aktion „Cham blüht auf“ hinweisen. Der Schriftzug „Cham“ ist hier eher sehr modern gehalten. Vertreter aus der Politik und von der Stadt Cham waren voll des Lobes für das Projekt.