Klimaschutz
Greenpeace protestiert gegen Verbrenner

Die Regensburger Ortsgruppe hat am Samstag Autos eines VW-Händlers beklebt. Man sei dezent aufgetreten, sagt ein Aktivist.

06.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:42 Uhr
Regensburger Greenpeace-Aktive beklebten am Samstag Verbrenner-Modelle bei einem VW-Händler. −Foto: Corinna Huber

Mehr Klimaschutz und ein schnellerer Verbrenner-Ausstieg bei Volkswagen: Dies waren die Forderungen der Regensburger Greenpeace-Ortsgruppe, die am Samstag ab 11 Uhr auf dem Parkplatz des Regensburger VW-Autohauses in der Johann-Hösl-Straße ausgestellte Diesel und Benziner mit Stickern beklebten. Darauf war zu lesen: „Von wegen: Klima-Vorreiter“, „Von wegen: just electric“ und „Von wegen: sauber“.

Bundesweite Aktion

Jörg Dirksen, Verkehrsexperte von Greenpeace Regensburg, sagte auf MZ-Anfrage, die Aktivisten hätten mit Vertretern des Autohauses ein einvernehmliches Gespräch geführt und einen Brief an VW-Konzernchef Herbert Diess übergeben. Die Geschäftsführung sei am Samstag nicht vor Ort gewesen. Die Vertreter des Autohauses hätten aber zugesagt, den Brief am Montag ihren Vorgesetzten zu übergeben. Von den Aufklebern seien sie nicht begeistert gewesen und hätten sie entfernt, sagte Dirksen. Es habe aber weder Probleme noch einen Platzverweis gegeben, da sich diese rückstandslos hätten abziehen lassen. Die Polizei sei nicht eingeschaltet worden. Die Mittelbayerische konnte bis Sonntagnachmittag keinen Verantwortlichen des VW-Zentrums für eine Stellungnahme erreichen.

Dirksen sagte, die Proteste gegen VW sei von der Greenpeace-Zentrale angeregt worden und habe am Samstag in rund 30 Städten stattgefunden. In Regensburg sei die Ortsgruppe mit vier Aktiven etwa eine halbe Stunde bei VW gewesen.

Testgespräche bei VW

Greenpeace macht den VW-Konzern für über ein Prozent der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. Aktuell wolle der Konzern eine neue Plattform entwickeln, auf der millionenfach neue Diesel und Benziner bis 2040 verkauft werden sollen. Die Umweltschützer fordern VW auf, die Entwicklung einer nächsten Verbrenner-Generation zu stoppen. Bundesweite Testgespräche von Greenpeace hätten ergeben, dass das Verkaufspersonal mehrheitlich zum Kauf eines Verbrenners geraten habe. Einige hätten sogar ausdrücklich vor dem Kauf des elektrischen VW-E-Autos ID.3 gewarnt. Somit sei der schleppende Verkauf des ID.3 mindestens in Teilen selbstverschuldet.