Pläne
H&M pokert um die Chamer Filiale

Die Modekette lässt die Bauherren des neuen Brunnendorf-Projekts zappeln. Diese sehen Alternativen. Kommt auch eine Drogerie?

10.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:58 Uhr
Ernst Fischer
Hans Gietl sen. und sein Sohn zeigen virtuelle Ansichten vom Geschäftszentrum Brunnendorf. −Foto: Fischer

Kommt er nun? Oder kommt er nicht? – Das ist die Frage aller Fragen, die derzeit die Shopping-Gemeinde im ganzen Landkreis bewegt: Bekommt Cham nun endlich eine H&M-Filiale? Diese zwei Herren könnten es wissen. Deshalb haben wir Hans Gietl sen. (65) und seinen Sohn Hans (28) um ein Gespräch gebeten. Die beiden sind d a s aktuelle Thema mit ihrem Projekt für ein neues Geschäfts- und Bürozentrum am Großparkplatz Floßhafen. Dort soll auchH&Meinziehen.

Das Gerücht geht schon seit Monaten durch die Stadt. Die vorwiegend junge H&M-Fangemeinde hat es immer weiter geflüstert. Die Herren Gietl geben zu, dass sie daran nicht ganz unschuldig sind. Dem einen oder anderen Bekannten hatten sie diese Nachricht im Vertrauen erzählt.

Gibt’s Alternativen zu H&M?

Hans Gietl jun.: „Wir waren von Anfang an ziemlich auf H&M fokussiert, weil wir wissen, dass das ein Wunsch vieler Chamer wäre.“Und die schwedische Modekette habe ja auch „Interesse an Cham“ signalisiert.Von einer Filiale mit 2000 Quadratmeter war die Rede. Und die Gietls haben ihr Konzept darauf ausgerichtet. 1800 Quadratmeter auf zwei Etagen im Eck-Gebäude am Floßhafen-Parkdeck stünden dafür auf dem Plan.

Aber jetzt? „Das zieht sich“, sagt Hans Gietl sen.: „H&M hat sich noch nicht endgültig geäußert.“ Was die Planung aber nicht völlig über den Haufen wirft. Erstens wäre die H&M-Filiale in dem Gebäude geplant, das frühestens ab Mitte nächsten Jahres entstehen soll. Und zweitens sind die Gietls „auch noch mit anderen Partnern in Verhandlungen“. Konkrete Namen? Da halten sie sich inzwischen zurück. Nur soviel: „Die Nachfrage nach diesem Standort ist groß.“ Und zwar nicht nur aus der Modebranche! Die Gietls wollen einen Mix bei den Geschäftsmietern, der Neues für Cham bringt – eine Drogerie zum Beispiel. Und es könnte auch ein Innenausstatter dazukommen.

„Die Nachfrage nach diesem Standort ist groß.“Hans Gietl

Sechs Ärzte haben angefragt

Aber jetzt sind Hans Gietl und sein Sohn erstmal froh, dass der Abriss der alten Gebäude auf dem Gelände über die Bühne ist. Da hat es „ein paar Probleme“ gegeben, erklärt Gietl jun.. Die Fundamente der alten Brücklbäcker-Halle zum Beispiel waren in den Regenwasserkanal einbetoniert. Beim Abriss wurde ein Teil des Kanals mit rausgerissen.

Der jetzige Untergrund würde die neuen Gebäude nicht tragen. Hier am Floßhafen hatte der Regenfluss einmal eine Bucht, die nach dem Krieg aufgefüllt wurde. Dieses Material muss jetzt erstmal wieder raus, bis zu fünf Meter tief. Dann wird neuer fester Grund aufgebaut.Da wird die recycelte alte Brückl-Bäckerei auch drunter sein.

Pläne für ganz Brunnendorf?