Spende
Haare für krebskranke Kinder gespendet

Valentina (12) aus Regensburg hat sich 30 Zentimeter Haare abschneiden lassen. Daraus soll nun eine Perücke entstehen.

12.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:26 Uhr

Valentina ist sichtlich glücklich mit ihrer Entscheidung, einen Teil ihrer Haare zu spenden. Foto: Lorenz Nix

Valentina Schrafstetter hat lange mit sich gekämpft. „Zwei Jahre habe ich diese Idee jetzt mit mir rum getragen“, sagt sie, als sie in einem Friseursalon in Regensburg Platz nimmt. „Vor kurzem habe ich mich dann dazu entschlossen, es einfach zu machen, bevor ich meine Meinung wieder ändere.“

Der Plan der Zwölfjährigen ist nicht alltäglich. Sie möchte heute einen großen Teil ihrer Haare abschneiden lassen, um sie zu spenden. „Ich habe gehört, es gibt viel zu wenige Menschen die das machen und dadurch sind richtige Perücken sehr teuer. Ich will, dass sich mehr Menschen, die eine Perücke brauchen, sich auch eine leisten können.“

Friseurin misst mit Lineal nach

Etwas aufgeregt sei sie schon, sagt sie, als die Friseurin das Lineal an die noch langen Haare anlegt. Mindestens 30 Zentimeter müssen weg. Als die vier Zöpfe, die abgeschnitten werden sollen, mit Gummibändern fixiert werden, ist das erste Mal eine kleine Unsicherheit bei Valentina zu spüren: „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich dachte, meine Haare wären danach noch ein bisschen länger.“ Aber die Bedenken weichen schnell wieder der Entschlossenheit, die die Zwölfjährige auch beim Betreten des Friseursalons schon ausgestrahlt hat. „Es ist ja für einen guten Zweck“, erinnert sich die Schülerin.

Wenige Augenblicke später wird es ernst. Die Friseurin setzt die Schere knapp über einem der Bänder an und hat wenige Sekunden später das erste Bündel Haare in der Hand. Valentina schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen, fängt dann aber das Lachen an. „Es ist irgendwie wie im Traum“, sagt sie, nachdem ein weiterer Zopf abgeschnitten wurde. So richtig fassen kann sie es auch noch nicht, als wenige Sekunden später, das letzte Überbleibsel ihrer ehemals hüftlangen Haare gekürzt ist. Nachdem sie eine neue Frisur bekommen hat, meint sie mit Blick auf ihre abgeschnittenen Haare, dass sie sich sicher sei, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Unternehmen spendet, anstatt für Haare zu zahlen

Warum?Wie?
Für Menschen, die an krankheitsbedingtem Haarausfall leiden, kann eine Perücke eine psychische Stütze sein. Um die Kosten dabei im Rahmen zu halten, sind Hersteller auf Haarspenden angewiesen.30 Zentimeter Haare sollten es mindestens sein, die dann an eine der vielen Organisationen gesendet werden.

Aus Valentinas Freundeskreis wusste niemand von ihrer Idee. Die Überraschung sei groß gewesen, als sie am nächsten Tag mit deutlich kürzeren Haaren in die Schule gekommen sei. „Es haben alle sehr positiv reagiert. Viele haben gesagt, sie würden auch spenden, wenn sie längere Haare hätten.“ Valentina sagt, sie sei glücklich, ihren Plan endlich umgesetzt zu haben.

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