Gottesdienst in Cham
Handauflegung und Segnung: Militärpfarrer Marvin Döbler ist neu im Amt

26.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:44 Uhr
Ferdinand Schönberger
Militärbischof Bernhard Felmberg (rechts) und Assistenten bei der Handauflegung und Segnung des Militärpfarrers Marvin Döbler −Foto: Fotos: Ferdinand Schönberger

Ungewöhnliche Klänge erschallten am frühen Donnerstagnachmittag in der Kirche St. Jakob von der Empore. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim ließ schwungvoll den Rock-Titel „Eye of the Tiger“ aus dem Film „Rocky III“ erklingen. Vorausgegangen war die Amtseinführung des neuen evangelischen Militärpfarrers Marvin Döbler, der in seiner folgenden Predigt auf den Kampf zwischen Gut und Böse, Licht gegen die Dunkelheit, verwies.

Pfarradministrator Pater Peter Renju begrüßte zu Beginn alle Vertreter der Bundeswehr, eine Reihe von Geistlichen, den evangelischen Militärbischof Bernhard Felmberg und Marvin Döbler, der seit 1. August Nachfolger von Rüdiger Glufke, Leiter des Militärpfarramtes Cham und Einsatzpfarrer beim Stab der Panzerbrigade 12, ist. Der Leitende Militärdekan Ralf Zielinski aus München freute sich, mit Pfarrer Döbler einen überragenden Seelsorger und Organisator an Bord zu bekommen, der viel Erfahrung mitbringe.

Wir streben nach Licht

Der ökumenische Gottesdienst wurde von den Organisten Guido Langer und Rüdiger Glufke aus Calw mit Kirchenliedern und Improvisationen umrahmt. Nach dem Kyrie-Ruf durch Militärpfarrer Pater Patrick, dem Tagesgebet von Militärpfarrer Wolfgang Reischl und der Lesung von Dekanin Ulrike Dittmar ging Bischof Felmberg in seiner Ansprache auf die Freude am Neuen ein. Wir würden nicht die Dunkelheit suchen, sondern nach Licht streben. Das Herz eines Christen sei immer mehr beim Neuen, weil wir von Gott immer wieder neue Impulse, neue Hoffnung und das neue Sein in unserem Leben erwarteten und erhielten. Pfarrer Döbler sei selbst ein Mensch, der sich auf Neues eingelassen habe und einlasse. Geboren 1979 in Osterwald, studierte Döbler Religionsgeschichte, Rechtswissenschaft und Theologie und promovierte. Er sei für verschiedene berufliche Tätigkeiten bereit gewesen, habe sich zum Rettungssanitäter ausbilden lassen und schließlich seine erste Stelle als Pastor im ländlichen Bereich bei den niedersächsischen Kirchengemeinden Mehle, Sehlde, Esbeck und Wülfingen übernommen. Nach fünf Jahren Gemeindearbeit mit zunehmendem Verwaltungsanteil sei er auf die Miltärseelsorge aufmerksam gemacht worden und habe sich bewusst für Cham statt einer Großstadt entschieden. Eine Bundeswehr mit Militärseelsorge, die heute stärker gebraucht werde, als man es sich vorstelle, sei sehr viel reicher als ohne sie.

„Ja, mit Gottes Segen“

Anschließend beantwortete Pfarrer Döbler die Fragen des Bischofs nach der Bereitschaft, den Dienst zu übernehmen und die anvertrauten Menschen zu begleiten, mit einem lauten „Ja, mit Gottes Segen“. Mit der Segnung und Handauflegung durch den Bischof und seine Assistenten Reinhard Feldmeier, Majorin Nora Bach-Sliwinski, die Militärpfarrer Volker Wahlenmeier und Johannes Waedt sowie Pfarrhelfer Johann Mittermeier endete die offizielle Amtseinführung.

Bezugnehmend auf den Rocksong und ein Foto im Programmheft, das Jacob Epsteins Bronzestatue „St. Michaels Sieg über den Teufel“ an der Kirche in Coventry zeigt, zog Döbler in seiner Ansprache Vergleiche mit den Bombenangriffen auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg. Auch heute würden wir zwischen Licht und Dunkel leben, tarne sich das Böse als das Gute, bedürfe es eines Wertekompasses, auch in der Militärseelsorge. Es gelte Luthers Wort: „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Ein Stehempfang in der Nordgaukaserne schloss sich an.