Die Suche nach Heimat beschäftigt viele ein Leben lang. Diesem Thema widmet sich die Ausstellung „Home Sweet Home“. Im W1 präsentieren Studierende der Universität Regensburg derzeit ihre Projekte. Unter Aufsicht der Künstlerin Barbara Wimmer-Bulin entstand dort eine multimediale Ausstellung. Die Studenten fangen ihre eigene Vorstellung von Heimat ein. Lillian Spitzer, eine der Mitwirkenden, schildert: „Die Bilder zeigen, wie unterschiedlich Heimat sein kann und dass Heimat vielleicht auch das ist, was man daraus macht.“
Die Suche beschränkt sich deshalb nicht auf Fotografien, sondern umschließt auditive Eindrücke und haptische Gegenstände. Die Werke handeln von Biografien, Lebensabschnitten, besonderen Orten und davon, was mit ihnen verbunden wird. Sie zeigen private Ausschnitte, wertvolle Momente, intime Gedanken und geben viel von sich selbst preis.
Wichtig ist Wimmer-Bulin, Heimat vom Geburtsort zu entkoppeln. Sie sagt: „Für mich ist der Heimatbegriff total fragmentarisch, da ich in unterschiedlichen Gegenden aufgewachsen bin.“ Heimat als Bruchstücke oder Puzzleteile anzusehen, mag Befremden auslösen: „Es gibt keine konkrete Heimat, sondern es sind Beheimatungsprozesse. Jene sind oft mit sozialen Beziehungen, Erinnerungen, flüchtigen Geräuschen und Gerüchen, die man als vertraut wahrnimmt, verknüpft.“
Die Ausstellung regt dazu an, kritisch nachzudenken, was man selbst unter Heimat versteht. Auch die Stadt Regensburg ist für viele Heimat – ob als Geburtsort oder als Wahlheimat. Für Wimmer-Bulin spielt das eine nebensächliche Rolle, denn die Befriedigung von Bedürfnissen wie Freiheit, Sicherheit und Akzeptanz machen einen Ort zur Heimat. Das gute Essen damals von Oma ist Heimat. Der Geruch des Kaffees, den die Eltern morgens tranken, ist Heimat. Solche Erfahrungen prägen das Heimatbewusstsein.