Gstanzlsingen in Bad Kötzting
„Herminator“ derbleckt Pfingstbräutigam

13.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:55 Uhr
Auch das Pfingstbrautpaar Sophia Inhofer und Florian Kuchler kam den Gstanzlsängern nicht aus. −Foto: Fotos: Sabrina Kauer

Die Gstanzlsänger sind am Sonntag zum 21. Mal auf der Bühne des Bad Kötztinger Bierzeltes aufgetreten. Um 10 Uhr, als es im Zelt bereits keinen einzigen freien Platz mehr gab und die Weiß-Blau Königstreuen ihre Instrumente erklingen ließen, legte Josef Piendl, auch bekannt als „Bäff“, mit seiner Moderation los. Er brachte dem Publikum gleich die drei Applaus-Stufen für den weiteren Verlauf des Bayerwald-Gstanzl-Singens bei.

Bei Ankündigung der Stufe eins musste das Publikum mit dem Stampfen auf den Boden beginnen. Stufe zwei war ein tosender Applaus, der in lautes Jubeln als Stufe drei überging. Die Gäste ließen sich nicht lumpen und befolgten die Anweisungen von „Bäff“, sodass sie das Zelt zwischendurch immer wieder zum Beben brachten.

Grund dafür war zum einen Hubert Mittermeier, besser bekannt als „Erdäpfekraut“. Als Teilnehmer der ersten Stunde brachte er das Publikum zum Lachen, indem er auf „Besonderheiten“ einiger Gäste hinwies. „Solche Beilagscheim in de Ohrwaschl hab i scho lang‘ nimma gseng!“, sang er, nachdem er eine Besucherin mit auffälligen Ohrringen erblickt hatte. Aber nicht nur das „Erdäpfekraut“ wurde vom Bad Kötztinger Publikum gefeiert.

Auch Hermann Fleischmann - oder auch „der Herminator“, wie er sich selbst nach der fünften Maß Bier bezeichnet - zog die vielen Zuschauer in seinen Bann. Der bekannte Hochzeitslader aus Moosbach feiert in diesem Jahr sein 40. Jubiläum als Gstanzlsänger und Hochzeitslader. „Es gibt nix Scheenas wai a Houzad hoidn. Do greigt ma a gscheids Weibads, de konn ma se a Leb‘n lang pfoidn“,, sang er. Natürlich kam auch das Pfingstbrautpaar den Gstanzlsängern nicht aus. „Ja unsere Pfingstbraut, des is scho a Schau, oba für‘n Bräutigam do brauchat ma no a Frau“,, sang Hermann Fleischmann über das diesjährige Brautpaar.

Darüber hinaus fand der Weber Bene Gefallen an einem Gast mit einem besonderen Bart. „Dahoam hab i an Goaßbock, der wai genau aso schaut“, sang der Humorist. Die Gstanzl-Ikone Renate Maier forderte auf der Bühne einen Kuss von Kurdirektor Sepp Barth. „Des war a Bussi, des sog i da scho. Weil zu am richtigen Kuss g‘hert a Zunge dazou!“, sang Renate Maier, nachdem er ihr „nur“ ein Bussi auf die Wange gegeben hatte. Neben Sepp Barth holte sich Renate Maier einen Burschen aus dem Publikum auf die Bühne. Die beiden bekamen für ihre Vorstellung ebenfalls viele Lacher und Zurufe von den Gästen. Auch die Jüngsten im Publikum kamen an diesem Sonntagvormittag nicht zu kurz. Während der Pause verteilte Bürgermeister Markus Hofmann mit Wolfgang Pilz und Franz Gregori traditionell Fahrkarten und -chips an die Kinder.