Geschichte
„Herr Käthe“ und ihr Martin

„Die Lutherin“ und ihr berühmter Mann Martin Luther standen im Mittelpunkt einer Lesung in der Schwandorfer Spitalkirche.

04.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr
Regina Suttner

V. l. Eva-Maria Weiß, Flöte, Dr. Anja Koller, Klavier, Dr. Wolfgang Laaths, Vorstand des Hospizvereins, Prof. Dr. Wilfried Härle, Lesung, Dr. Ilze Kezbere-Härle, Lesung und Violine, Michaela Koller, Koordinatorin Hospizverein Foto: Suttner

Im besonderen Ambiente der gut besetzten Spitalkirche kam am Samstagabend eine musikalische Lesung über „Die Lutherin“ zur Aufführung. Initiiert vom Hospizverein des Landkreises Schwandorf hatten dazu Vorstand Dr. Wolfgang Laaths und Michaela Koller eingeladen.

Kostenfrei, um Spenden zugunsten des Hospizvereines wurde gebeten, erlebten die Gäste an diesem Abend sowohl musikalisch wie auch geschichtlich ein Programm auf hohem Niveau.

Prof. Dr. Wilfried Härle, evangelischer Theologe, und seine Ehefrau Dr. Ilze Kezbere-Härle, Theologin und Musikerin, lasen in einem abwechselndem Rollenspiel aus dem historischen Roman von Ursula Sachau das spannende Leben der Katharina von Bora, auch genannt „Die Lutherin.“

Katharina flieht aus dem Kloster

Im Zuge der beginnenden Reformation wendet sie sich den Schriften Martin Luthers zu und flieht 1523, mit 24 Jahren, aus dem Kloster nach Wittleben. Zwei Jahre später heiratet sie hier am 13. Juni 1525 den deutschen Reformator und zieht mit ihm in das Schwarze Kloster Wittenberg.

Katharina ist für Martin Luther eine große Hilfe. Durch die Beherbergung von Studenten, die zahlreiche seiner Aussprüche aufschrieben, beugt sie wirtschaftlichen Nöten vor.

„Mein Herr Käthe“

Liebevoll nennt Luther seine Frau aufgrund ihrer entschlossenen Art auch „mein Herr Käthe.“ Als 1527 in Wittleben die Pest ausbricht, sind es Katharina und ihr Mann, die bleiben und die Erkrankten waschen und pflegen.

Trotz eines akuten Herzleidens reist Luther im Januar 1546 nach Eisleben, um ei-nen Streit der Grafen von Mansfeld zu schlichten. Dort stirbt er am 18. Februar 1546. Freunde überbringen Katharina die Nachricht, die daraufhin sagt: „Er ist fortgegangen, ich bin alleine.“

Sechs Jahre später folgt sie ihm. Nach einem schweren Unfall, bei dem sie sich einen Beckenbruch zuzieht, stirbt Katharina am 20 Dezember 1552 in Torgau.

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