Gemeinderat
Hohenfels investiert 4,3 Millionen Euro

Der Markt nimmt insgesamt zwei Millionen Euro als Darlehen auf. Der Gesamthaushalt übertrifft die Zehn-Millionen-Euro-Marke.

13.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:57 Uhr
Simon Vogl
Johannes Leyrer stellte die Vorplanung zum Baugebiet Bruckbaueracker vor. −Foto: Simon Vogl/Simon Vogl

Johannes Leyrer vom Ingenieurbüro Kehrer Planung aus Regensburg präsentierte zu Beginn der erneut im Hohenfelser Keltensaal abgehaltenen Gemeinderatssitzung mit Roland Hammerschmid den finalen Entwurf des Erschließungsplanes für das Baugebiet Bruckbaueracker. Dieser umfasst neben der Parzellierung auch die Straßen- sowie Kanalplanung. Durch geringfügige Reduzierung der sieben ursprünglich geplanten Parzellen solle Platz für eine achte geschaffen werden. Die Fahrbahn ist in einer Breite von 5,5 Metern geplant, auch ein Wendehammer sei vorgesehen.

Insgesamt fünf Varianten wurden zur Kanalplanung vorgestellt. Sie reichten von einem Regenrückhaltebecken als überdecktem Stahlbetonbecken über einen Stauraumkanal bis hin zu Entwürfen offener, begehbarer Becken, die nicht zuletzt wegen des felsigen Baugrunds aus Kostengründen von Bürgermeister Graf favorisiert wurden. Für zwei annähernd baugleiche Varianten sprach sich der Gemeinderat nach eingehender Erörterung bei zwei Gegenstimmen aus; hier soll nun weitergeplant werden. Das Gesamtareal umfasst eine Fläche von rund 11 200 Quadratmetern, davon sollen 6 000 Quadratmeter versiegelt werden. Die Bemessungsgrundlage für den Kanal ging von einem Rückhaltevolumen von 169 Kubikmetern aus. Die Vorplanung sehe eine Kostenschätzung von circa 1,3 Millionen Euro vor, was sich angesichts der Lage ändern könne, erklärte Hammerschmid. Die Situation auf dem Bausektor sei „sehr verzwickt“, weshalb er den „Gefahrenfaktor“ auf rund 30 Prozent taxierte.

Für Fragen zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Gewerbe-Gebiet Großbissendorf stand Alois Iberl vom Architekturbüro Iberl aus Parsberg zur Verfügung. Bei jeweils einer Enthaltung stimmte das Gremium für die Änderung des Flächennutzungsplans und billigte Bebauungsplan mit Grünordnungsplan. Im Anschluss gab Bürgermeister Christian Graf mehrere Vergaben bekannt. Beim kommunalen-sozialen Wohnungsbau gingen die Putzarbeiten an die Firma KS-Bau Sanierungsgesellschaft aus Regensburg und der Trockenbau an das Unternehmen Obermeyer & Schmitz Ausbaustoff aus Hemau. Der Auftrag für die Siebtrommel für die Kläranlage geht an die Firma Huber aus Berching.

Vorhaben:Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit hat sich Graf beim Schulverband dafür eingesetzt, eine Ferienbetreuung anzubieten. Der HSV Parsberg hat dies nun beschlossen.
  • Realisierung: Geplant sind eine Woche in den Pfingst- und zwei Wochen in den Sommerferien. Es wird eine Mindestteilnehmerzahl festgelegt, da mit Kosten von 10 000 Euro zu rechnen ist. Zudem wird Eigenbeteiligung gefordert. Die Buchung kann tageweise erfolgen. Defizite trägt jede Kommune anteilig.

„Vollumfänglich“ erläuterte Graf danach den Haushalt, den die Markträte einstimmig beschlossen: Der Verwaltungshaushalt 2022 hat ein Gesamtvolumen von 4,48 Mio Euro, dem stehen 5,56 Mio Euro im Vermögenshaushalt gegenüber, womit der Gesamthaushalt in Einnahmen und Ausgaben ein Volumen von 10,04 Mio Euro aufweist. Um die im Vermögenshaushalt geplanten Investitionen finanzieren zu können, beantragt der Markt für das Haushaltsjahr ein Darlehen in Höhe von zwei Mio Euro. „Aus der Rücklage wurde nur ein Teil entnommen, um die Eigenkapitalquote der Investitionen in den nächsten Jahren darstellen zu können“, erklärte der Bürgermeister.

Aufgrund der nicht vorhersehbaren Lage am Kapitalmarkt werde es als sinnvoll erachtet, zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Darlehen mit noch günstigen Konditionen aufzunehmen, fuhr er fort. Damit beläuft sich der Darlehensstand des Marktes zum Jahresende auf 2,61 Millionen Euro, was bei einem Einwohnerstand von 2237 Personen einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1164 Euro entspreche. Als bedeutendste Investitionen nannte Graf den kommunal-sozialen Wohnungsbau, die Sanierung der Schneidergasse mit Johannessteg sowie die Erschließung des Baugebiets Bruckbaueracker. Daneben seien Sanierung von Straßen und Kanal sowie des Schulhausaltbaus geplant. Auch die Erddeponie Markstetten und Grunderwerb nannte Graf. Der Wert der 2022 geplanten Investitionen beziffere sich auf 4,3 Mio Euro.