Gemeinderat
Hohenfels: „Ja“ zum Mieterstrom-Modell

Kommunal-sozialer Wohnungsbau erhält Solarstrom. 19 Aufträge mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro vergeben.

15.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:57 Uhr
Simon Vogl
Der Altbau der Grundschule Hohenfels soll saniert werden. Die Vergaben bei der Sanierung des Schulaltbaus erstreckten sich auf die Baumeister- und Fensterbauarbeiten, die WC-Trennwände, den Podesttreppenlift, die Trockenbauarbeiten, die Brandschutztüre sowie die Fluchttreppe. −Foto: Simon Vogl

Zwei Referenten, fünf Tagesordnungspunkte sowie 19 Vergabeinformationen und Vergaben standen auf der Agenda der Juli-Marktratssitzung, die aufgrund der Corona-Maßnahmen einmal mehr im Hohenfelser Keltensaal stattfand. In urlaubsbedingter Abwesenheit von Verwaltungsleiterin Latoya Lang übernahm Lukas Wiczorek, der neue Leiter des frisch geschaffenen Bauamts in der Marktgemeinde Hohenfels, den Sitzungsdienst.

Zunächst stellte Investor Christoph Vögerl aus Parsberg das Mieterstrom-Modell vor. Es sieht solaren Mieterstrom für den kommunal-sozialen Wohnungsbau Schießstättweg vorsieht. Damit gelange die Energiewende auch zum Mieter, so Vögerl. Reduzierte Strom- respektive Mietnebenkosten, langfristige Preisstabilität, aktiver Umweltschutz und der Bezug von echtem Ökostrom seien weitere Vorteile des Modells.

Großes Einsparpotenzial

Die Gemeinde spare sich damit auch die Investitionskosten. Als „Vorzeigeprojekt“ und „Leuchtturm“ habe das geplante Vorhaben auch Vorbildcharakter über die Gemeinde hinaus. Seine Kalkulation ergebe für die kommunale Liegenschaft durch dieses innovative Energiekonzept ein Einsparpotential von rund 3200 Kilowattstunden im Jahr.

Der Bürgermeister dankte Vögerl für seinen informativen Vortrag über das Modell. Dabei handle es sich nicht nur um Mieterstrom, sondern auch um Gemeinstrom, führte Bürgermeister Christian Graf aus, schließlich werde die Gemeinde den Strom dann auch beziehen. Der Gemeinderat fasste sodann bei einer Gegenstimme den Beschluss, das Modell beim kommunal-sozialen Wohnungsbau umzusetzen und beauftragte die Marktverwaltung damit, die nächsten Schritte einzuleiten.

Förderquote beträgt 80 Prozent

Der Geschäftsführer der Laber Naab Infrastruktur GmbH René Meyer erläuterte im Anschluss den Sachstand beim geförderten Mobilfunkmast, der im Konzessionsmodell entstehe und die digitale Infrastruktur im Gemeindegebiet voranbringe. Dabei müsse die Gemeinde nur die Ausschreibung durchführen und sich um den Konzessionär kümmern.

Badebetrieb:Baugrubenaushub:
Seit 18. Juni ist das Großbissendorfer Bad wieder offen, die Vorgaben werden eingehalten. Zweisprachige, von der US-Army angefertigte Schilder wurden aufgestellt, um auch die US-Badegäste über die Baderegeln zu informieren.Was den Baugrubenaushub beim kommunal-sozialen Wohnungsbau anbelangt, liege das wirtschaftlichste Angebot erfreulicherweise 60,57 Prozent unter der Kostenschätzung, sagte der Rathauschef. (psv)

Die Förderquote betrage 80 Prozent bei einer maximalen Gesamtförderhöhe von 500 000 Euro, förderfähig sei die passive Infrastruktur wie Mast, Fundament, Leerrohre, Stromanbindung sowie Zuwegung. Bei einem möglichen künftigen Verkauf fließe der Erlös zur Gänze an die Gemeinde. Das technische Konzept sehe einen Schleuderbeton- oder Stahlgittermast von rund 50 Metern Höhe vor, der Antennenfläche für mindestens drei Netzbetreiber biete und auch für den Behördenfunk tauglich sei. Die Realisierung soll innerhalb von 18 Monaten nach Genehmigung erfolgen.

Schneidergasse: Sanierung in vier Bauabschnitten

In der nichtöffentlichen Sitzung erteilte das Gremium sodann dem wirtschaftlichsten Angebot den Zuschlag für den Mast. Insgesamt wurden in der Sitzung 19 Vergaben vorgenommen, deren Gesamtvolumen sich auf rund 1,5 Millionen Euro beläuft, gab Bürgermeister Christian Graf bekannt. Bei den weiteren Vergaben ging es zunächst um den Streusalzeinkauf. Der vergangene Winter habe das Lager leer gefegt. Insgesamt etwa 300 Tonnen Streusalz waren ausgebracht worden.

Die Sanierung der Schneidergasse wurde in vier Bauabschnitte unterteilt, wovon der erste, der sich vom Pfarrer-Ertl-Platz bis hin zur Einmündung des Johanneswegs auf Höhe Kindergarten erstreckt, noch in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden soll.

Die weiteren drei Bauabschnitte sind Johannesweg bis Kurve Bognerwiese, von dort bis zur Einmündung Adolph-Kolping Straße sowie von dort bis hin zur Setzstraße sollen im kommenden Jahr der Reihe nach angegangen werden, um zum einen die Befahrbarkeit der Straße zu gewährleisten. Zum anderen solle auch immer die Zufahrt zum Feuerwehrhaus gegeben sein.

Sanierung des Schulaltbaus

Für die geforderte Rekultivierungsmaßnahmen bei der Erddeponie Haarziegelhütte müsse noch Material angefahren werden, dies werde der Angebotssteller übernehmen. Die Vergaben bei der Sanierung des Schulaltbaus erstreckten sich auf die Baumeister- und Fensterbauarbeiten, die WC-Trennwände, den Podesttreppenlift, die Trockenbauarbeiten, die Brandschutztüre sowie die Fluchttreppe.

Auch die Gewerke Heizung, Sanitär, Elektroinstallation, Brandschutz, Beleuchtung und Metallbau wurden jeweils an den wirtschaftlichsten Anbieter gegeben. Nachdem sich der Marktrat dafür ausgesprochen hat, wurde die Gemeinde-App mittlerweile beauftragt.