DEL
Ice-Tigers-Coach Rowe über Nürnbergs Team: „Du brauchst keine Superstars“

15.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:37 Uhr
Christian Rupp
Nürnbergs Verteidiger Hayden Shaw (l.) überzeugte zuletzt nicht nur seinen Trainer. −Foto: Hahn/Eibner-Pressefoto

Die Nürnberg Ice Tigers haben am Dienstagabend gegen die Fischtown Pinguins mit 4:2 gewonnen, damit den zweiten Sieg in Folge sowie den vierten Heimsieg in Serie eingefahren und sind voll auf Kurs Playoffs. Nürnbergs Coach Tom Rowe analysiert sein Team und macht den Fans Hoffnung.

„Ich bin stolz auf meine Spieler“, sagte Nürnbergs Trainer Tom Rowe. „Es ist immer schwer, gegen Bremerhaven zu spielen. Ich habe viel Respekt vor ihnen und bezeichne sie als Top-Team. Dieser Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen.“

Hinter diesem Dreier steckte aber auch eine Menge Arbeit: Tim Fleischer schoss die Ice Tigers in Führung (8.), doch noch im ersten Drittel drehten die Pinguins die Partie durch die Tore von Miha Jerlic (13., im Powerplay) und Skyler McKenzie (16.).

Lob für Nürnbergs Hayden Shaw

Ihr spielerisches Übergewicht sowie auch ihr Chancenplus münzten die Ice Tigers im Mittelabschnitt in den Ausgleich um: Ein Distanzschuss von Verteidiger Hayden Shaw schlug zum 2:2 ein (33.). „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Keines der beiden Teams hat in den ersten zwei Drittelns besonders gut gespielt. Ich habe den Spielern in der Pause gesagt, dass wir das ganze Jahr zu hart gearbeitet haben, um dieses Spiel aus den Händen zu geben“, sagte Rowe. Wir mussten es in der regulären Spielzeit gewinnen, denn wir brauchen jeden Punkt. Wir haben dann weniger nachgedacht, dafür sind wir mehr gelaufen und haben die Dinge einfacher gehalten.“

Der verdiente Lohn: Nur 25 Sekunden nach Wiederbeginn erzielte Gregor MacLeod in einer Zwei-auf-eins-Situation das 3:2 (41). Wenig später traf Shaw in Fünf-gegen-drei-Überzahl zum 4:2 (48.). „Wir haben ein paar Strafen herausgeholt und im Powerplay getroffen. Ich bin froh, dass wir in den letzten Wochen unser Überzahlspiel verbessern konnten. Wir schießen jetzt deutlich mehr und machen mehr Verkehr vor dem Tor“, lobte Rowe seine Powerplay-Reihen.

Der Trainer hatte ein Extralob für Doppelpacker Shaw bereit: „Er ist ein kräftiger Spieler mit einem harten Schuss, kann gut Schlittschuhlaufen und ist ein Junge, der Offensive kreiert. Ich glaube, von ihm wird sogar noch mehr kommen, denn er bekommt immer mehr Vertrauen in sein Spiel.“

Enges Rennen um die DEL-Playoffs

Da auch die Konkurrenz im Playoff-Rennen siegte, werden die Ice Tigers bis zum Ende der regulären Saison Anfang März um einen Playoff-Platz kämpfen müssen. Das Feld der möglichen Teilnehmer ist allerdings zusammengerückt – selbst Rang sechs, der eine direkte Qualifikation fürs Viertelfinale bedeuten würde, scheint noch möglich zu sein.

„Was mir so an meiner Mannschaft gefällt, ist, dass sich die Jungs gegenseitig antreiben, zusammenhalten und die meiste Zeit ein strukturiertes Spiel spielen“, sagt Rowe. „Nach den vielen Verletzungen sind jetzt alle wieder in einer guten Verfassung. Alle vier Sturmreihen und alle sechs Verteidiger sind marschiert. Wir sind ein Team mit viel Charakter und haben eine Mannschaft, die hart arbeitet“, sagte Rowe.

„Du brauchst keine Superstars. Natürlich ist es schön, sie zu haben, aber wenn du mehrere gute Hockeyspieler hast, kannst du gewinnen – auch eine Meisterschaft. Und genau das versuchen wir“, machte der Coach den Fans Hoffnung.

Am heutigen Freitag (19:30 Uhr) sind die Ice Tigers auswärts bei den Iserlohn Roosters gefordert. Der IEC steht nur zwei Punkte hinter Nürnberg und derzeit nicht auf einem Playoff-Platz. Entsprechend hat dieses Spiel eine große sportliche Bedeutung.

In der Saison-Serie steht es 2:1 für die Ice Tigers (2:3, 5:1, 4:3). Am Seilersee kommt es auch zum Wiedersehen mit vielen alten Bekannten: Die Sauerländer nämlich haben mit Torwart Andi Jenike, Verteidiger Tim Bender sowie den Stürmern Eugen Alanov, John Broda, Chris Brown, Valentin Busch und Eric Cornel gleich sieben Ex-Nürnberger im Kader.

Family Day bei den Ice Tigers: Stofftiere fliegen aufs Eis

Am Sonntag (14 Uhr) steht dann ein Heimspiel gegen den EHC Red Bull München auf dem Spielplan. Dabei laden die Ice Tigers auch zum „Family Day“ ein. Erstmals seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wird es wieder einen sogenannten „Teddy Bear Toss“ geben. Dabei werfen nach Spielende Zuschauer zuvor gekaufte Stofftiere aufs Eis. Für jedes Kuscheltier wird ein Euro an die Alexander Beck Kinderfonds Stiftung gespendet.

Auch sportlich ist dieses Spiel ein Highlight, immerhin kommt der DEL-Spitzenreiter nach Nürnberg. „Schon die ganze Saison haben wir nachgewiesen, die besten Mannschaften in dieser Liga schlagen zu können“, betont Rowe. So auch Tabellenführer München, denn Mitte Januar 2023 feierten die Ice Tigers in der Landeshauptstadt einen nicht für möglich gehaltenen 4:2-Auswärtssieg. Dieses Kunststück will Nürnberg nun auch auf Heim-Eis wiederholen.