Es war ein Heimspiel für die Unternehmerfamilie Wanninger am Mittwoch in Deggendorf: Die Eröffnung des dritten Sportfachmarkts – der größte in Ostbayern – war ein Zeichen des Zusammenhalts der Familie und der Nähe zur Heimatstadt Bad Kötzting.
Staudinger, Zellner und Kaplan
So waren unter den rund 100 geladenen Gästen mit Franz Wanninger junior und senior nicht nur Vater und Bruder von Hausherr Anton Wanninger in die Graflinger Straße gekommen. Auch die Familien Staudinger, Zellner und weitere Vertraute der Wanningers aus dem Landkreis Cham zollten der Expansion Anerkennung. Auch bei der Zeremonie stand ein „Kezinger“ im Mittelpunkt: Kaplan Josef Hausner, bis Sommer bekannter und beliebter Kaplan der Badstadt, spendete dem Haus und seinen 30 Mitarbeiten den Segen – mit am Dreikönigstag in Bad Kötzting geweihtem Wasser.
Mit dem achten Mitglied der Wanninger-Welt ist die Familie in die Oberliga der Sporthändler aufgestiegen. Zwei Millionen Euro hat der Bauherr, die CFK Immobilien-Verwaltung, nach den Worten ihres Prokuristen Thomas Walter in dem Gewerbebau an der B 11 investiert, in dem Wanninger „Mietpartner“ ist. Nicht einmal ein Jahr dauerte der Umbau eines ehemaligen Möbelhauses in ein modernes Fachmarktgebäude.
Dabei war das Projekt im Vorfeld nicht unumstritten: Mehrere Sporthändler aus Deggendorf grätschten Wanninger in die Planung. Wie 2011 ihre Kollegen in der Nachbarstadt Straubing fürchteten auch sie den Verdrängungswettbewerb. Im Unterschied zu den Gäubodenstädtern stellten sich in Deggendorf jedoch erst die Wirtschaftsförderung der Stadt und dann auch der Stadtrat hinter die Unternehmerfamilie, wofür Anton Wanninger seinen Dank aussprach.
Bei einem Rundgang erläuterte der Hausherr der Kötztinger Umschau das Konzept des neuen Flaggschiffs der Sport-Sparte von Wanninger: „Außergewöhnliche Auswahl und Service“ lautet der Slogan. „Wir haben rund 1000 Sportschuhe auf Lager, Wander- und Skischuhe nicht mitgerechnet.“ Die Preisspanne reiche von preiswert bis Premium: „Wir haben Winterjacken für 50 und 500 Euro. Das haben andere auch, aber bei uns kann man sie anfassen, anprobieren und sogar ausprobieren“, weist der Juniorchef auf die „Wind- und Klimakammer“ hin. Die Kabine sorgt auch im Hochsommer binnen Sekunden für ein Ambiente wie am Arbergipfel im Februar. „Das erleichtert die Kaufentscheidung schnell“, sagt Anton Wanninger und schmunzelt.
Umgebung wird simuliert
Die Kältekammer steht für das Gesamtkonzept: Modernes Ambiente wie ein Laufband mit Umgebungs-Simulation, ein Test-Trail für Wanderschuhe oder eine Lounge in einer Ebene über dem Verkauf liefern der Kundschaft zusammen mit dem Verkaufsservice den Mehrwert. Zielgruppe sei übrigens nicht die Stammkundschaft anderer Händler, so Anton Wanninger, sondern Online-Käufer und Sportler aus den Nachbarregionen. Für sie soll der Kauf von Sportartikeln zum Heimspiel bei Wanninger werden.
Hereinspaziert: In der Wind- und Kältekammer zeigt sich die Qualität der Bekleidung sehr schnell.
Freude über Filiale Nummer acht: Tina und Franz Wanninger jun, Angelika und Franz Wanninger sen, Anton Wanninger und Freundin Larissa Covolato
Heimspiel im doppelten Sinn: Bad Kötztings ehemaliger Kaplan Josef Hausner segnete die neue Filiale.