Naturschutz
Imker machen Fläche insektenfreundlich

Zwei Imker aus Bad Abbach nutzen eine private "Eh-da-Fläche" in Lengfeld, um dort einen Honigbienenlehrpfad anzulegen.

01.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:10 Uhr
In Lengfeld entsteht ein neuer Bienenlehrpfad auf einer Eh-da-Fläche. −Foto: Sophie Brandl

Das Eh-da Flächenprojekt „Hier wächst Wildnis im Landkreis Kelheim“ kommt jetzt auch auf privaten Flächen an. Zwei Imker aus Bad Abbach, der 1. Vorsitzende des Imkervereins Saal an der Donau Franz Lang und Josef Huber, beteiligen sich gerne an der Idee eines Unternehmers, auf einer Grünfläche im Gewerbegebiet Lengfeld einen Honigbienenlehrpfad anzulegen. Der Eigentümer hat die Fläche zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt und zusätzlich noch die Biologin und ILE-Umsetzungsbegleitung für Eh-da Flächen Michaela Powolny mit ins Boot geholt, um das circa 2000 Quadratmeter große Areal insektenfreundlich umzugestalten. Die beiden Imker planen einen Honigbienenlehrpfad mit gläsernen Schaukasten, in dem man Bienen bei der Arbeit zusehen kann.

Honigbienen brauchen Nahrung und Wasser, beides steht auf dem Gelände und in der Umgebung zur Verfügung, berichtet die Projektmanagerin des Landschaftspflegeverbandes Kelheim. Um die Fläche auch für Wildbienen und andere Insekten interessant zu machen, ergänzt Michaela Powolny die Fläche mit hilfreichen Strukturen: Ein Totholzhaufen soll in Zukunft Käfern Unterschlupf bieten. Um dort auch Eidechsen einen Lebensraum zu bieten, werden Steine aus dem Umland aufgeschichtet. Da Wildbienen für ihre Nahrung nicht so weit fliegen wie Honigbienen, ist eine Nahrungsquelle mit heimischen Pflanzen in direkter Nachbarschaft zum Brutgebiet wichtig. In Zukunft soll die Wiese nur noch zweimal im Jahr insektenschonend gemäht werden. Ein Teil der Wiese soll sogar ganzjährig stehen bleiben. Zum ökologischen Gleichgewicht gehören auch die Fressfeinde der Insekten, zum Beispiel die selten gewordenen Fledermäuse. Für sie wird es zukünftig in den Bäumen Fledermauskästen geben, in denen sie sich ausruhen können. Auch Bad Abbachs Bürgermeister Benedikt Grünewald freut die Zusammenarbeit: „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, denn die Kooperation von Imkern und Imkerinnen, Landschaftspflegeverband VöF, Wildbienenexperten, Kommune und Unternehmern klappt bei uns hervorragend“.